Hamburgische Münze

Hamburgische Münze
Hamburgische Münze


Münzzeichen J

Coat of arms of Hamburg.svg
Staatliche Ebene Freie und Hansestadt Hamburg
Stellung der Behörde Landesbetrieb/Münzprägestätte
Aufsichtsbehörde(n) Hamburgische Finanzbehörde (Vermögens- und Beteiligungsmanagement — Abteilung 31)
Gründung 834
Hauptsitz Hamburg
Behördenleitung Ralph Thiemann, Münzleiter
Anzahl der Bediensteten 45
Website www.muenzehamburg.de
Gebäude der Prägeanstalt in Meiendorf

Die Hamburgische Münze (auch Münze Hamburg) ist die älteste deutsche Münzprägeanstalt. Sie führt als Münzzeichen ein „J“ und untersteht als Landesbetrieb der Finanzbehörde der Hansestadt Hamburg.

In der Münzprägeanstalt arbeiten 45 festangestellte Mitarbeiter. Münzleiter ist Ralph Thiemann.

Die Hamburgische Münze produziert sowohl einen Teil der deutschen Umlaufmünzen (21 Prozent) und Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland, als auch ausländische Münzen und Gedenkprägungen ohne Nominalwert.

Die Münzstätte ist für private Besuchergruppen, im Gegensatz zu den vier übrigen Münzprägeanstalten in Deutschland, nicht zugänglich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Portugaleser der Hamburgischen Münze

Im Jahr 834 werden in Hamburg erstmals Münzen geschlagen. Das Münzrecht, verliehen durch den Kaiser, hatte der Erzbischof zu Hammaburg inne. 1189 verlieh Kaiser Friedrich Barbarossa der Hamburgischen Münze das Recht zur Prüfung der Gräflich Schauenburgischen Münzstätte. Die Grafen von Holstein verkauften die Münzstätte an die Stadt Hamburg, der damit erlaubt war, eigene Münzen zu schlagen. Bei den Prägungen handelte es sich überwiegend um Brakteaten.[1]

1435 wird der Hamburgischen Münze das Recht zur Prägung von Goldmünzen, den Gulden, durch Kaiser Sigismund verliehen. 1553 werden in der Münzstätte erstmals Taler und Portugaleser geprägt.

Nachdem 1806 französische Truppen die Stadt besetzt hatten, wurde im Jahr 1813 der Betrieb der Prägeanstalt ausgesetzt. Der bisherige Münzmeister H.S.Knoph erwarb einen Teil der Gerätschaften und betrieb eine Privatmünze im Auftrag der Hamburgischen Bank, in der er Hamburger Dukaten und Scheidemünzen herstellte

1842 wird diese Münzstätte durch den Hamburger Brand zerstört. Bis zur Neuerrichtung der Münze versorgten die Münzstätten in Altona, Hannover und Berlin Hamburg mit Münzen.[2]

Erst 1873 beschloss die Hamburgische Bürgerschaft eine neue Prägestätte zu errichten, die 1875 an der Norderstraße eröffnet wurde und seitdem das „J“ trägt. Hamburg wurde damit als neunte Prägestätte Münze des Deutschen Reiches und erhielt den neunten Buchstaben des Alphabetes als Prägezeichen zugeteilt. Die acht verwendeten Prägemaschinen kamen aus der Prägeanstalt Straßburg und waren bereits seit 1851 und 1852 dort in Betrieb.[3]

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Münze Hamburg schwer beschädigt, so dass sie erst 1948 wieder ihren Betrieb aufnehmen konnte. 1982 folgte dann der Umzug in ein neues Gebäude, einem Zweckbau in Meiendorf, einem Ortsteil von Hamburg-Rahlstedt.

Euro-Prägungen

Hauptsächlich werden Euro- und Cent-Münzen als Umlaufgeld geprägt. Folgende Gedenkmünze mit Hamburger Motiv wurde 2011 ausgegeben:

  • 10 Euro Münze 100 Jahre Hamburger Elbtunnel, Qualität Spiegelglanz mit einem Rauhgewicht von 16 Gramm und einem Feingewicht von 10 Gramm Silber, Prägestätte Hamburg (J), Auflage 0,2 Millionen Stück. Rundschrift „VERBINDUNG VON STADT UND HAFEN“. Ausgabetermin 15. September 2011. Daneben gibt es eine Normalprägung dieser Münze aus einer Kupfer-Nickel-Legierung, Ausgabetermin 1. Dezember 2011.[4] [5]

Literatur

  • 650 Jahre hamburgisches Münzwesen - Eine Festschrift - herausgegeben von der Hamburgischen Münze, 1975

Quellen

  1. Gert Hatz: Streifzug durch die hamburgische Münzgeschichte; in 650 Jahre hamburgisches Münzwesen, S. 10 ff.
  2. Hubertus von Wegerer: Hundert Jahre Hamburgische Münze an der Norderstraße; in: 650 Jahre hamburgisches Münzwesen, S. 22ff
  3. Clas Abels: 100 Jahre Münzbetrieb in der Norderstaße; in: 650 Jahre hamburgisches Münzwesen, S. 29 ff
  4. Ein Hamburger Wahrzeichen hat Geburtstag. In: Hamburger Abendblatt vom 7. September 2011, S. 15. (Anzeige)
  5. Bundesministerium der Finanzen (Hrsg.): 10-Euro-Gedenkmünzen 2011 in Kupfer-Nickel-Legierung im 4. Quartal verfügbar. Pressemitteilungen Nr. 40/2011 vom 1. September 2011

Weblinks

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