Hamburg Airport (Flughafen)

Hamburg Airport (Flughafen)
Flughafen-S-Bahn Hamburg
Strecke der Flughafen-S-Bahn Hamburg
Kursbuchstrecke (DB): 101.1
Streckennummer: 1239
Streckenlänge: 3 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 1.200 V =
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Legende
geplante Verlängerung zur Alsternordbahn
14,2 Hamburg Airport (Flughafen)
Tunnel – Ende
Ende Flughafentunnel
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Alstertalbahn von Poppenbüttel
S-Bahnhof
11,2 Ohlsdorf
Strecke – geradeaus
nach Hauptbahnhof

Die Flughafen-S-Bahn Hamburg ist eine knapp drei Kilometer lange Erweiterung des Hamburger S-Bahn-Netzes. Die Eröffnung fand am 11. Dezember 2008 statt.

Inhaltsverzeichnis

Verkehrslage

Die Flughafen-S-Bahn verbindet den Flughafen Fuhlsbüttel mit der Hamburger Innenstadt über den Bahnhof Ohlsdorf. Die Verbindungstrasse verläuft bis auf den Bahnhofsbereich Ohlsdorf durchgängig im Tunnel. Die Tunnelrampe liegt unmittelbar vor der Station Klein Borstel der U-Bahn-Linie U1. Der Tunnel liegt dabei aufgrund der geologischen Gegebenheiten der Region in Tiefen von bis zu 30 Metern unter der Erdoberfläche. Dabei wird die Alster ebenso wie ein größeres Wohngebiet in Fuhlsbüttel unterquert.

Betrieb

Für die Neubaustrecke wurde keine neue S-Bahn-Linie eingerichtet. Stattdessen werden die Züge auf der Linie S1 seit der Inbetriebnahme der Flughafenstrecke im Bahnhof Ohlsdorf geflügelt: Aus der Innenstadt kommende Züge werden getrennt. Der vordere Zugteil fährt weiter Richtung Flughafen, der hintere Teil des Zuges dagegen nach kurzem Aufenthalt auf der bisherigen S1-Strecke nach Poppenbüttel. Ähnliches gilt umgekehrt für die Gegenrichtung. Die Fahrtzeit vom Flughafen bis zum Hauptbahnhof beträgt 25 Minuten[1]. Durchgeführt wird ein 10-Minuten-Takt von 6 bis 23 Uhr, in den Randstunden am Morgen und am späten Abend wird eine Verbindung alle 20 Minuten angeboten. Betrieben und überwacht wird die Strecke von einem Elektronischen Stellwerk in Ohlsdorf. Dieses Stellwerk (Bezeichnung: Ofs) wurde im September 2008[2] in Betrieb genommen. Auf der Strecke ist Zentralblock 600 eingerichtet, sowie sind Ks-Signale aufgestellt. Die Strecke ist mit digitalem Zugfunk ausgerüstet.

Geschichte

Die Schnellbahnanbindung an den Hamburger Flughafen hat eine lange Planungsgeschichte hinter sich. Diskutiert wurde ein Bau seit Jahrzehnten, auch lagen bereits mehrere fertige Planungen auf dem Tisch und standen mitunter kurz vor Realisierungsbeginn. Zunächst war vorgesehen, die in den 1970er Jahren geplante U-Bahn-Linie U4 von Sengelmannstraße bis zum Flughafen zu verlängern. Nachdem der Bau der gesamten Strecke 1974 wegen fehlender Mittel nicht begonnen wurde, lag auch die Verbindung zum Flughafen längere Zeit auf Eis. In den 1980er Jahren plante man auf die nun letztlich verwirklichte S-Bahn-Anbindung um. Zu diesem Zweck wurden beim Bau des neuen Terminals 4 bis zum Jahr 1993 am Flughafen Vorleistungen für einen Bahnhof unter dem Terminal getroffen. 1991 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau der Strecke durch den damaligen Bausenator Eugen Wagner, dem allerdings keine weiteren Bauaktivitäten folgten. Stattdessen wurde von einem Teil des damaligen rot-grünen Senates der Bau einer Stadtbahn favorisiert, die statt der S-Bahn den Flughafen anbinden sollte. Erst im Jahr 1999 fiel die endgültige Entscheidung zum Bau einer S-Bahn-Strecke. Baubeginn war im April 2001. Der damals geplante Fertigstellungstermin 2007 konnte nach einem Wassereinbruch im November 2004 nicht gehalten werden. Der Rohbau des Bahnhofes wurde im Mai 2007 abgeschlossen. Ab Mitte November wurde ein Probebetrieb ohne Fahrgäste durchgeführt. Die Eröffnung mit kostenlosen „Schnupperfahrten“ fand am 11. Dezember 2008 statt. Am 12. Dezember wurde der Regelbetrieb aufgenommen.

Bahnsteig des Flughafenbahnhofs einen Monat vor Inbetriebnahme des Fahrgastbetriebs.
Bahnsteig bei der Eröffnung am 11. Dezember 2008

Erweiterungen

Nach dem Konzept „Flugzug“ sollte die S-Bahn-Strecke zum Flughafen in Richtung Norden bis zur Strecke der AKN beziehungsweise der Alsternordbahn verlängert werden. Verbunden mit einem Ausbau der AKN-Stammstrecke zwischen Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen sollte damit eine Bahnlinie Kiel – Flughafen Hamburg – Hamburg Hauptbahnhof eingerichtet werden, unter anderem, um weiten Teilen Schleswig-Holsteins eine bessere ÖPNV-Anbindung an den Hamburger Flughafen zu bieten.

Die Idee einer Verlängerung der Flughafenstrecke zur AKN-Stammlinie wurde 2007 von der AKN aufgegriffen und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben[3]. Auch ist sie Teil des sogenannten Drei-Achsen-Konzepts, das das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium im Februar 2008 vorstellte[4].

Daten zur Strecke

Die Strecke ist für eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h[5] ausgelegt und mit einer Stromschiene für den Betrieb mit Gleichstrom-S-Bahn-Zügen elektrifiziert. Die Tunnelrampe weist eine Neigung von 80 Promille auf. Der Bahnhof Hamburg Airport (Flughafen) erhielt einen 140 Meter langen Mittelbahnsteig und ist damit auch für Züge in Vollzuglänge geeignet. Die Gesamtkosten des Projekts betragen (Stand: 2008) etwa 280 Millionen Euro, die der Bund mit 60 % und die Stadt Hamburg mit 40 % übernommen haben[5]. In der Anfangszeit wird mit etwa 13.500 Fahrgästen pro Tag gerechnet[1].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Hamburger Morgenpost: Am 11. Dezember geht's los!.
  2. Bild Hamburg: Kollege Computer stellt die Weichen.
  3. „Mit der AKN zum Flughafen“, Hamburger Abendblatt / Norderstedter Zeitung vom 19. Dezember 2007, abgerufen am 22. November 2008
  4. [1] "Verkehrsminister Austermann legt „Drei-Achsen-Konzept“ vor: Neue Bahntrassen nach Hamburg sollen bis 2015 fertig werden", Seite des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, abgerufen am 22. November 2008
  5. a b S-Bahn Hamburg GmbH: Pressepräsentation mit Fahrplanauszug.

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