Hamburg-Ochsenzoll

Hamburg-Ochsenzoll

Ochsenzoll ist die Bezeichnung für ein Wohn- und Geschäftsquartier unbestimmter Größe auf der Landesgrenze zwischen den Städten Hamburg und Norderstedt, vormals war hier die ehemalige Zollgrenze zwischen Hamburg und Holstein.

  • Vom 15. bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein wurden Ochsen durch das Harksheidermoor getrieben, das bis dahin die größte Moor- und Heidelandschaft in Holstein bildete. Die Ochsen mussten an der Grenze zur Stadtrepublik Hamburg verzollt werden. Bis 1840 wurde der Zoll in Garstedt entrichtet, danach in einer Zollstation in Harksheide (heute zu Norderstedt). Straßennamen wie „Schmuggelstieg“ und „Am Ochsenzoll“ in der Nähe erinnern noch heute daran. Die Zollschranken an den Grenzen Hamburgs fielen erst 1888, als Hamburg dem Deutschen Zollverein beitrat. Obwohl die Freie und Hansestadt Hamburg dem Deutschen Reich seit dessen Gründung angehörte, war sie zunächst Zollausland geblieben.
  • Heute ist „Ochsenzoll“ im Sprachgebrauch der Hamburger auch ein Synonym für die sich in Hamburg-Langenhorn befindende überwiegend Psychiatrische Klinik, die inzwischen innerhalb der Asklepios Klinik Nord betrieben wird.

Auch wird der zu den Norderstedter Stadtteilen Garstedt und Harksheide gehörende Teil im Bereich Ohechaussee / Schmuggelstieg / Am Tarpenufer mit seinen Geschäften und der nordwestliche Teil Langenhorns als „Ochsenzoll“ bezeichnet. Hier findet der einzige Wochenmarkt Deutschlands statt, der nicht nur über eine Stadtgrenze (Hamburg und Norderstedt), sondern auch über eine Landesgrenze (Hamburg und Schleswig-Holstein) geht. Auch landesübergreifende Festivitäten wie der sog. „Ochsenmarkt“ finden in diesem Quartier statt.


Bahnhof Ochsenzoll

Hier befindet sich auch der Bahnhof „Ochsenzoll“ der U-Bahn-Linie U1 von Norderstedt nach Hamburg. Der früher ebenfalls hier befindliche Güterbahnhof der Eisenbahn wurde seit den 1990er Jahren nicht mehr als solcher genutzt und Mitte der 2000er Jahre zurückgebaut. Von 1953 bis 1967 endete auf der gegenüber liegenden westlichen Seite der Langenhorner Chaussee die Alsternordbahn. Die von Ulzburg über Friedrichsgabe und Garstedt kommende, mit Schienenbussen betriebene Vorortbahn wurde hier Ende Mai 1969 durch die bis zum neuen, unterirdischen Bahnhof Garstedt verlängerte U-Bahn-Linie U1 ersetzt. 1996 wurde die U-Bahn bis Norderstedt Mitte verlängert.

Während des durchgehenden Nachtverkehrs in den Wochenendnächten endete bis 2008 die Linie U1 am Ochsenzoll. Seitdem fahren alle Züge des Nachtverkehrs im 20-Min-Takt weiter bis zur Endstation Norderstedt Mitte. In Ochsenzoll enden weiterhin Verstärkerzüge in den Morgen- und Abendstunden, da sich hier ein großer Abstellbahnhof befindet.

Bauwerke

  • St. Annen Kirche (Bj. 1949)
  • „Bärenhof“ − ein um 1890 entstandenes, historisierendes (Neoromantik) Gebäudeensemble des Maklers Emil Römling an der Langenhorner Chaussee

Siehe auch

53.6826210.001297Koordinaten: 53° 41′ N, 10° 0′ O


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