Hamburg-Hamm

Hamburg-Hamm
Wappen von Hamburg

Hamm
Stadtteil von Hamburg

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Koordinaten 53° 33′ 18″ N, 10° 3′ 27″ O53.5548710.05742Koordinaten: 53° 33′ 18″ N, 10° 3′ 27″ O
Fläche 3,8 km²
Einwohner 38.221 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 10.058 Einwohner/km²
Postleitzahl 20535, 20537
Vorwahl 040
Bezirk Bezirk Hamburg-Mitte
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein. (Daten für Hamm-Mitte, -Nord u. -Süd kumuliert)[1]
Die Caspar-Voght-Straße am S–Bahnhof Hasselbrook.

Hamm ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte. Einst ein bevorzugter Villenvorort wohlhabender Kaufleute, wuchs es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem der bevölkerungsreichsten Stadtteile heran, bevor es im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört wurde. Zwischen 1951 und 2010 war Hamm in drei Stadtteile (Hamm-Nord, -Mitte und -Süd) gegliedert. Auf Initiative der Bezirksversammlung wurden diese zum 1. Januar 2011 wieder zu einem Stadtteil vereinigt.[2] .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hamm liegt etwa 5 km östlich des Hamburger Stadtzentrums. Es grenzt im Westen an Borgfelde und Hammerbrook, im Norden an Eilbek, im Osten an Marienthal und Horn sowie im Süden an Rothenburgsort.

Landschaftlich wird Hamm durch seine Lage am Nordrand des eiszeitlichen Elbe-Urstromtals geprägt und gegliedert: Während der nördliche Teil Hamms („Oben-Hamm“) einschließlich des Hammer Parks und des alten Dorfkerns auf dem Geestrücken liegt, gehört der südliche Teil („Unten-Hamm“, ehemals Hamm-Mitte und Hamm-Süd) zur rund 10 bis 15 Meter tiefer gelegenen Elbmarsch (vgl. auch Hammerbrook, niederdt. -bruch).

Hamm wird von mehreren in west-östlicher Richtung verlaufenden Verkehrsachsen durchschnitten, an denen sich auch die langjährige Gliederung in Hamm-Nord, -Mitte und -Süd orientierte. So bildete die Hammer Landstraße (mit der parallel verlaufenden U-Bahnlinie 2) die Grenze zwischen Hamm-Nord und -Mitte, die Eiffestraße (B 5) hingegen diejenige zwischen Hamm-Mitte und -Süd.

Name

Der Name Hamm wird zurückgeführt auf die sächsischen Wörter Ham, Hamme, Hemm oder Hemme und ist Bestandteil in mehreren Ortsbezeichnungen nördlich der Elbe. Die Bedeutung ist jedoch nicht zweifelsfrei festgestellt, so übersetzt ihn der Historiker Otto Clausen mit „Wald“, der Ortsnamenforscher Wolfgang Laur hingegen mit „Land in einer Flussbiegung“. Im Fall des Stadtteils hat „Wald“ eine Grundlage in der Entstehungsgeschichte: Hamm war eine altsächsische Siedlung in einem großen Waldgebiet, das sich über den Geestrücken zog. Der Bestandteil Ham im Namen „Hamburg“ verweist jedoch auf die frühe Siedlung an der Alsterschleife. Es gibt unbelegte Vermutungen, dass die Hammaburg nach dem alten Dorf Hamm benannt wurde.[3]

Geschichte

Hamburg und Umgebung um 1800

Hamm gehört zu den ältesten Siedlungen im Hamburger Umland. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1256, als die beiden Grafen Johann und Gerhard von Schauenburg-Holstein ihre östlich von Hamburg, zwischen den Dörfern „Hamme“ und „Eilenbeke“, gelegenen Ländereien an die Stadt Hamburg verpachteten. 1383 verpfändete Graf Adolf VII. von Holstein-Kiel seinen Besitzanteil in Hamm und Hammerbrook zunächst an die Stadt Hamburg und verkaufte ihn einige Jahre später an diese. Die übrigen Hammer Ländereien befanden sich bereits seit 1288 im Besitz des Hamburger Domkapitels, das diese 1566 ebenfalls an die Stadt veräußerte. Bereits um 1410 war die „Landherrenschaft Hamm und Horn“ gebildet worden, zu der auch die heutigen Stadtteile St. Georg, Borgfelde, Eilbek, Uhlenhorst, Hammerbrook und Fuhlsbüttel gehörten.

Seit dem 17. Jahrhundert begann sich der dörfliche Charakter Hamms allmählich zu ändern, als wohlhabende Hamburger Bürger dort Land kauften und Sommerresidenzen anlegten. Viele Straßennamen (z.B. Beltgens Garten, Borstelmannsweg, Droopweg, Dobbelerstieg) erinnern noch heute an die einstigen Besitzer. Diese Neubürger veranlassten auch den Bau der 1693 geweihten Dreifaltigkeitskirche zu Hamm. 1781 kaufte der aus Genf stammende Kaufmann Jacques de Chapeaurouge einen Teil des Hammer Waldes und legte dort den Grundstein für den heutigen Hammer Park. Das Anwesen ging später durch Heirat in den Besitz der Familie Sieveking über und entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt Hamburgs, als zahlreiche bekannte Persönlichkeiten im „Hammer Hof“ verkehrten.

Im Belagerungswinter 1813/14 wurde Hamm von den Franzosen niedergebrannt, um freies Schussfeld gegen das anrückende russische Heer zu schaffen. Nach dem Großen Hamburger Brand von 1842 ließen sich viele Sommerhausbesitzer dauerhaft in Hamm nieder, und seit der Aufhebung der Torsperre 1860 wanderten immer mehr Hamburger Bürger ins Umland ab. Um der zunehmenden Verstädterung gerecht zu werden, schied Hamm 1871 aus der Landherrenschaft aus und wurde als Vorstadt unter städtische Verwaltung gestellt. 1894 erfolgte schließlich die vollständige Eingemeindung als Stadtteil.

An zahlreichen Häusern in Hamm erinnern Gedenktafeln wie diese an die Zerstörung des Stadtteils im Juli 1943

Etwa zur gleichen Zeit begann von Westen her die Aufschüttung des sumpfigen Marschlandes im Süden, um zusätzliches Bauland zu gewinnen. Kanäle wurden angelegt, die den gesamten ehemaligen Hammerbrook in west-östlicher Richtung durchziehen (Nord-, Mittel- und Südkanal). Zudem sorgte ein von Grundeigentümern gegründetes „Konsortium Hammerbrook“ für den Bau einer Feldbahn, die ab 1906 Sand aus den Boberger Dünen herbeischaffte, um das Gelände mehr als fünf Meter anzuheben. In der Folge wurden die neu gewonnenen Flächen intensiv mit Mietskasernen (so genannten „Schlitzbauten“) bebaut, die vor allem von Arbeitern und Kleingewerbetreibenden bewohnt werden. Der proletarische Charakter Süd-Hamms bildete einen starken Kontrast zum eher bürgerlich geprägten Norden, so dass die damals volkstümlich werdende Unterscheidung in „Oben-“ und „Unten-Hamm“ zugleich eine soziale Abgrenzung ausdrückt. Um diesen Gegensatz zu mildern, entstand in den 1920er und 1930er Jahren nach Plänen des damaligen Stadtbaudirektors Fritz Schumacher ein neues Wohngebiet im äußersten Nordosten Hamms - zwischen Hammer Steindamm und der damaligen Stadtgrenze zu Wandsbek.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Hamm bei alliierten Luftangriffen im Rahmen der Operation Gomorrha im Juli 1943 fast vollständig zerstört. Tausende Menschen kamen im Feuersturm um; die Überlebenden flohen aufs Land oder zogen in Notunterkünfte (Nissenhütten) und Schrebergarten-Häuschen. Die über Hamm verteilten zahlreichen Luftschutzbunker sowie das in einem Röhrenbunker eingerichtete Bunkermuseum im Garten der Wichernkirche erinnern noch heute an die Schrecken des Krieges.

Seit Anfang der 1950er-Jahre bauten vor allem Wohnungsbaugenossenschaften das zerstörte Hamm wieder auf. Dabei wurden, um die Wohnungsnot schnell zu beheben, vor allem viele kleine Wohnungen gebaut, was heute ein Problem für die Stadtteilentwicklung darstellt, da vor allem Familien mit Kindern kaum angemessenen Wohnraum finden. Zudem wurde der einstmals dicht besiedelte Südteil nach dem Krieg fast vollständig entvölkert und fortan gewerblich genutzt; Wohnbebauung findet man dort lediglich noch im Osterbrookviertel.

Einwohnerentwicklung

  • 1811: 00 852
  • 1866: 03.162
  • 1894: 14.697
  • 1939: 90.316
  • 1946: 07.489
  • 1959: 53.835
  • 1990: 36.355

Politik

Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Hamm zum Wahlkreis Hamburg-Mitte. Die Bürgerschaftswahl 2011 brachte folgendes Ergebnisse[4]:

  • SPD: 50,3% (+12,0)
  • CDU: 16,6% (-20,5)
  • GAL: 12,2% (+3,0)
  • Die Linke: 8,5% (+0,7)
  • FDP: 4,3% (+0,2)
  • Übrige: 8,1% (+4,6)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Neben einigen wenigen Villen ist der Stadtteil im Wesentlichen durch die typischen roten Backsteinbauten der 1920er bis 1950er Jahre geprägt.

Markante Bauwerke in Hamm-Nord sind das ehemalige Mädchengymnasium in der Caspar-Voght-Straße, in dem heute das Ballettzentrum Hamburg von John Neumeier untergebracht ist (Kunst am Bau von Erwin Bossanyi). An der Ecke Sievekingsallee/Hammer Steindamm befindet sich das ehemalige Kirchenpauer-Gymnasium, das seit 1987 als Bildungszentrum für die Hamburger Steuerverwaltung (ehemals Landesfinanzschule und Hochschule für Finanzen, jetzt Norddeutsche Akademie für Finanzen und Steuerrecht) genutzt wird.

Parks und Kirchen

Mausoleum der Familie Sieveking auf dem alten Hammer Friedhof bei der Dreifaltigkeitskirche.

Hamm-Nord beheimatet den von Otto Linne umgestalteten Hammer Park, der auf einen älteren Landschaftsgarten der Familien Chapeaurouge und Sieveking zurückgeht. Es gibt dort einen Spielplatz, eine Rodelbahn, ein Kinder-Planschbecken, einen Blumen- sowie Kräutergarten und einen Minigolfplatz.

Hinter der nach Kriegszerstörung neu erbauten Dreifaltigkeitskirche (allgemein bekannt als Hammer Kirche) befindet sich der historische Hammer Friedhof. Hier ist unter anderem das Grab von Johann Hinrich Wichern zu finden, dem Gründer des Rauhen Hauses im benachbarten Hamburg-Horn. Dicht daneben befindet sich ein flacher sarkophagähnlicher Gedenkstein aus dem Jahre 1832 mit der Inschrift „MDCCCXIV - Im Belagerungswinter Christengräbern gewidmet“. Er erinnert daran, dass auf dem Friedhof während der französischen Besetzung Hamms 1813/14 zahlreiche aus ihren Häusern vertriebene Hammer in Erdlöchern und Grabgewölben hausten und dabei umkamen.

Weiterhin befindet sich auf dem Gelände das älteste Mausoleum Hamburgs, das Sieveking-Mausoleum, entworfen von dem Architekt Alexis de Chateauneuf. Es ist die Beisetzungstätte der Familien Sieveking und Chapeaurouge, darunter der Erbauer Karl Sieveking und dessen Cousine Amalie Sieveking.[5]

Eine weitere wichtige Kirche ist die 1958 vom Architekten Helmut Lubowski am Thörlspark erbaute Christuskirche in der Carl-Petersen-Straße 59b (Ecke Sievekingdamm). Diese Kirche wird u.a. in der Liste der erkannten Denkmäler Hamburgs geführt und 2007 in einer Ausstellung der Kulturbehörde zusammen mit anderen Kirchenbauten aus der Nachkriegszeit einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.

Unmittelbar in der Nachbarschaft der evangelischen Dreifaltigkeitskirche befindet sich die katholische Kirche Herz Jesu. In Hamm-Nord steht die griechisch-orthodoxe Kirche des heiligen Nikolaus, die frühere evangelische Simeonskirche. Weitere evangelische Kirchen sind die Pauluskirche in Hamm-Nord, die Wichernkirche in Hamm-Mitte und die Dankeskirche in Hamm-Süd.

Veranstaltungen

Hammer Kulturladen, Veranstaltungshaus mit Stadtteilarchiv (30.000 historische Gebäudefotos, nach Straßen und Hausnummern sortiert, vielfach mit Bildersätzen „Vor dem Feuersturm des Bombenkriegs /kriegszerstörter Zustand /Wiederaufbau /heute“, eine Fundgrube für historisch oder familiengeschichtlich Interessierte).

„Literarisches Kaffeesatzlesen“ in der „BaderAnstalt“ am Hasselbrookbahnhof (auf der Südseite des Bahnlinie, Hammer Steindamm 62 (Hinterhaus, 5. OG)), immer am letzten Sonntag des Monats um 16.00 Uhr. In der „BaderAnstalt“ finden gelegentlich auch andere Veranstalter wie etwa „Reederei Hamburg“ und „Hamburger Sprechwerk“ ihr Publikum.

Training im Polizeihundsportverein
Große Liegewiese im Aschbergbad.

Sport

In Hamm sind mehrere traditionsreiche Sportvereine ansässig, darunter die Hamburger Turnerschaft von 1816 (HT16), nach eigener Aussage der „älteste Turn- und Sportverein der Welt“[6], sowie der „Hammerdeicher Ruderverein von 1893“[7], der mit dem mehrfachen Weltmeister und Olympiazweiten Peter-Michael Kolbe einen der erfolgreichsten deutschen Ruderer hervorgebracht hat. Der ebenfalls in Hamm ansässige SV St. Georg von 1895 genoss in früheren Jahren vor allem für seine Leichtathletikabteilung sowie seine Stadionfeste im Hammer Park überregionale Bekanntheit. Vereinsheim und Tennisanlage befinden sich noch heute in unmittelbarer Nachbarschaft des Parks.

Vergleichsweise jung ist hingegen der Fußball-Club „Hamm United FC“, dem nach seiner Gründung 2005 in nur wenigen Jahren der Aufstieg bis in die Landesliga gelang.[8] Seine Heimspiele bestreitet der Verein im Hammer-Park-Stadion.

Auf der Bille im Süden Hamms wird Wassersport getrieben, vor allem gerudert, Kanu und Kajak gefahren. An der Braunen Brücke liegt ein kleiner Yacht- und Motorboothafen, in dem der „Norddeutsche Sportboot Club“ ansässig ist.[9] Auf der gegenüberliegenden Billerhuder Insel (Rothenburgsort) ist der „Biller Ruder Club v. 1883 r.V.“ zu Hause, der 1883 als Arbeiter-Ruderverein „Theodor von der Bille“ gegründet wurde und ebenfalls zu den ältesten Sportvereinen am Ort zählt.

Ebenfalls in Hamm-Süd liegt der Trainingsplatz des „Polizeihundesportvereins Bille von 1925 e.V.“[10] sowie das Aschbergbad, ein Freibad der kommunalen Bäderland Hamburg mit der längsten Außenwasserrutsche der Stadt (110 Meter).


Wirtschaft und Infrastruktur

Werkshalle für Papier-Recycling

In Hamm-Süd befinden sich einige Industrieanlagen, etwa für Papier-Recycling, zahlreiche Lagerhallen, Internetdienstleister und Speditionen. Eine Reihe von Auto- und Motorboothändlern sind ebenfalls hier ansässig. An der Süderstraße liegt die Kaffeerösterei der Tchibo GmbH, eine der größten Röstereien Europas. Für eine zusätzliche wirtschaftliche Belebung soll das im Juni 2005 fertiggestellte Störtebeker-Haus (Kosten: rund 20 Millionen Euro), benannt nach dem Seeräuber Klaus Störtebeker, sorgen. Es ist ein 10.000 Quadratmeter umfassendes Büro- und Gewerbehaus, das durch seine aufwändig gestaltete historisierende Fassade auffällt. Gegenüber am Borstelmannsweg liegt das vor etwa 20 Jahren eröffnete „Apartment-Hotel“, ein zertifiziertes 3-Sterne-Hotel mit insgesamt 119 Gästezimmern.

Das Störtebekerhaus

Stadtweit bekannt ist das Tierheim am Ende der Süderstraße (40.000 Quadratmeter, 80 Pfleger), wo pro Jahr etwa 11.000 herrenlose und ausgesetzte Haustiere aufgenommen und an neue Eigentümer vermittelt werden. Das Tierheim gehört dem Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. und ist die einzige amtliche Annahmestelle für herrenlose Tiere in Hamburg. Der Betrieb kostet mehr als fünf Millionen Euro jährlich und wird von der Stadt mit etwa einer Million Euro gefördert.

Besonders abends befindet sich in der Süderstraße ein Straßenstrich, der jedoch deutlichen Abstand zum Wohngebiet hält und sich auf den Straßenabschnitt im Gewerbegebiet zwischen Ausschläger Weg und Borstelmannsweg beschränkt.

Ansässige Unternehmen

Die Hansaburg

Eines der wichtigsten Unternehmen von Hamm-Süd ist die bereits erwähnte Kaffee- und Kakaorösterei der Tchibo GmbH. Daneben gibt es zahlreiche Speditionen, etwa die Hoyer GmbH, die in der Wendenstraße 493 ihren Hauptsitz hat und Güter in 87 Länder transportiert, lagert und umschlägt.Ebenfalls Ihren Hauptsitz in der Wendenstraße hat die Spedition Konrad Zippel GmbH & Co KG . Sie steuert von hier aus ein Jahresvolumen von mehr als 150.000 Überseecontainern in die Regionen Berlin, Leipzig und Dresden per Ganzzug, Binnenschiff und LKW. Erwähnenswert ist zudem die Fragrance Resources GmbH & Co. KG (Borstelmannsweg 169), die Düfte für Parfüm, Shampoo, Duschgel und andere Pflege- und Haushaltsprodukte entwickelt. Am Ende der Wendenstraße hat die Weiterbildungseinrichtung „Stiftung Berufliche Bildung (SBB)“, die Fortbildungsseminare für Arbeitslose anbietet, ihren Sitz. Sie residiert hinter der historischen Backsteinfassade der Hansaburg (erbaut 1913-15), der ehemaligen Papierfabrik Lehmann und Hildebrandt, die überwiegend Briefpapier und -umschläge herstellte.

Neben der Schule Osterbrook ist die Hansaburg eines der wenigen Gebäude in Hamm-Süd, das zumindest teilweise den Feuersturm von 1943 überstanden hat.

Verkehr

Im kleinen Bille-Hafen an der Braunen Brücke liegen neben zahlreichen Motorbooten auch Hausboote.
Blick über den Südkanal

Hamm-Nord ist an den öffentlichen Nahverkehr des Hamburger Verkehrsverbundes durch die Station Hasselbrook der S-Bahn-Linie 1 sowie die U-Bahn-Stationen Rauhes Haus, Hammer Kirche und Burgstraße der Linie U2 angebunden. Als Verlängerung der A24, die Hamburg mit Berlin verbindet, ist die Sievekingsallee, die Hamm-Nord in ost-westlicher Richtung durchquert, eine der meistbefahrenen Hauptverkehrsstraßen von Hamburg.

Parallel zur Strecke der U2 liegt ab Berliner Tor der Straßenzug Berlinertordamm/Borgfelder Straße/Hammer Landstraße, der weiter nach Billstedt führt. Er war vor dem Ausbau der Eiffestraße nach Bergedorf (diese endete vor dem Bahndamm der Güterumgehungsbahn an der Schurzallee-Nord) Haupteinfallstraße für den aus Billstedt kommenden Verkehr. Tagsüber fahren hier die Buslinien 116 (Billstedt → Wandsbek Markt) und 31 (Bergedorf → Innenstadt), nachts verkehrt die Buslinie 609 (NettelnburgBahnhof Altona).

Nach Hamm-Süd fahren mehrere Buslinien des Hamburger Verkehrsverbundes: Tagsüber verbindet die Linie 112 den Stadtteil mit der Hamburger Innenstadt (Fahrtzeit vom Hauptbahnhof etwa 15 Minuten), abends verkehrt die Linie 312 zwischen den Endhaltestellen Süderstraße/Braune Brücke und U-Bahnhof Burgstraße. Ab hier fährt tagsüber der Bus Linie 130 Richtung Billstedt über die Braune Brücke (Ecke Süderstraße/Diagonalstraße) und Rothenburgsort. Eine direkte Nachtbusverbindung existiert nicht. Hamm-Süd ist mit dem Auto am besten erreichbar über die nördlich liegende Eiffestraße (Bundesstraße 5).

Bildungseinrichtungen

  • Grundschule Hohe Landwehr
  • Ganztagsgrundschule Osterbrook
  • Evangelische Paulus-Grundschule Quellenweg
  • Katholische Schule Hammer-Kirche (Grundschule)
  • Stadtteilschule Hamburg-Mitte, Standort Griesstraße
  • Gymnasium Hamm
  • Förderschule Pröbenweg
  • Staatliche Gewerbeschule Kraftfahrzeugtechnik (G9)
  • Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Asklepios Kliniken Hamburg
  • Norddeutsche Akademie für Finanzen und Steuerrecht

Religionen

  • Ev.-Luth. Kirchengemeinde zu Hamburg-Hamm, mit den Standorten Dreifaltigkeitskirche, Pauluskirche, Dankeskirche
  • Ev.-luth. Wichergemeinde (Wichernsweg)
  • Ev.-methodistische Christuskirche (Carl-Petersen-Straße/Ecke Sievekingdamm)
  • Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Hamm (Sievekingsallee, mit Julius-Köbner-Kapelle der Baptisten)
  • griech.-orth. Nikolauskirche (seit 2003, erbaut 1965/66 als ev.-luth. Simeonkirche)
  • kath. Herz-Jesu-Kirche
  • DITIB-Moschee (Borstelmannsweg)

Siehe auch

Literatur

  • Adolf Diersen: Aus der alten Landherrenschaft Hamm und Horn. (Hamburger Heimatbücher) Hamburg 1961.
  • Kerstin Rasmußen/Gunnar Wulf: Veränderungen 1894-1994. Hamburg-Hamm im Spiegel erlebter Geschichte(n). (Stadtteilarchiv Hamm - Bd. 5) Hamburg 1994. ISBN 3-9803705-2-6.

Weblinks

 Commons: Hamburg-Hamm – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2009: Nord: 22737; Mitte: 11319; Süd: 4165. Fläche in km²: Nord:1,8 ; Mitte:0,9 ; Süd: 1,1.
  2. Durch Änderung des Gesetzes über die räumliche Gliederung der Freien und Hansestadt Hamburg vom 6. Juli 2006 (HmbGVBl. S. 397), vgl. Pressemitteilung der Innenbehörde vom 2. November 2010. sowie Pressemitteilung des Statistikamtes Nord vom 15. Dezember 2010.
  3. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 49
  4. http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=77&frame=true
  5. Barbara Leisner, Norbert Fischer: Der Friedhofsführer – Spaziergänge zu bekannten und unbekannten Gräbern in Hamburg und Umgebung. Christians Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-7672-1215-3.
  6. http://www.ht16.de
  7. http://www.rudern.de/verband/mitglieder/?details=11510
  8. http://www.hamm-united.de
  9. http://www.nsc-bille.de/
  10. http://www.phv-bille.de/

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