Halde Rheinpreußen

Halde Rheinpreußen
Die Halde Rheinpreussen aus der Luft
Das Geleucht (Grubenlampe) auf der Halde Rheinpreussen
Weiter Blick in die Niederrheinische Bucht, hier der Rhein mit der Brücke der A42 und den Industrieanlagen von ThyssenKrupp links der Autobahn, der Müllverbrennungsanlage Oberhausen in der Mitte und dem Landschaftspark Duisburg-Nord rechts hinter der Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke

Die Halde Rheinpreußen ist eine 70 m über Umgebungsniveau aufgeschüttete Bergehalde in Moers.

Der Abraum stammt aus der nahen Zeche Rheinpreußen, welche das erste linksrheinische Bergwerk war. So war diese Halde auch eine der ersten begrünten Halden im Ruhrgebiet.

Um die Halde zur Landmarke auszubauen, beschloss der Regionalverband Ruhr Ende 2005, auf der Halde einen etwa dreißig Meter hohen Turm in Form einer Grubenlampe zu errichten. Der Entwurf dazu stammt vom Künstler Otto Piene.

Die Initiative zum Bau der Landmarke Grubenlampe ergriff Konrad Gappa, der Otto Pienes Vorstellung der Landmarke in Duisburg erlebte. Er gründete mit Berg- und Hüttenleuten sowie Anwohnern den Förderkreis Landmarke Grubenlampe. In jahrelangen Gesprächen überzeugte dieser die Stadt Moers, den Kreis Wesel, den Regionalverband Ruhr und die Landesregierung davon, die für das Revier und weltweit einmalige künstlerische Darstellung zu einer Montanregion zu verwirklichen. Die 100 persönlichen und mehr als 2000 korporativen Mitglieder des Förderkreises zeigen das große öffentliche Interesse, unterstützt von Montanfirmen und Banken, insbesondere der ThyssenKrupp AG, die die Planung kostenlos übernahm und so die eingeworbenen Mittel auf fast 500.000 Euro brachte. Heute zahlt der Förderkreis beispielsweise die Kosten der Beleuchtung und Betreuung des größten Montankunstwerkes der Welt.

1998 hatte die Kultur Ruhr GmbH im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park beschlossen, einige Bergehalden künstlerisch zu Landmarken auszubauen. Der Direktor des Lehmbruck Museums in Duisburg, Christoph Brockhaus, beauftragte den Künstler Otto Piene, das Geleucht wie geplant zu installieren. Die Idee des Künstlers, die gesamte Halde rot zu illuminieren, wurde allerdings auf die nordwestliche Seite beschränkt.

Der erste Teil der Arbeiten wurde am 30. März 2006 abgeschlossen. Am 8. August 2007 brannte in der nachempfundenen Grubenlampe zum ersten Mal Licht. Die Lichtprobe fand im Beisein von Otto Piene statt. Seitdem tauchen abends 35 Leuchtmasten eine Fläche von ca. 8.000 Quadratmetern der Halde in ein rotes Licht.

Die Einweihung der Landmarke erfolgte am 17. September 2007 in Anwesenheit des Künstlers und etwa 1.500 Teilnehmern. Nahezu 1.000 Besucher der Landmarke an den Wochenenden zeigen das große öffentliche Interesse. Der Lichtturm kann besichtigt werden, eine Innentreppe führt zur Aussichtsplattform. Von dort aus kann man die Industrielandschaft am Niederrhein und das Mündungsgebiet der alten und neuen Emscher in den Rhein sehen.

Eine besondere Würdigung erhielten das Kunstwerk und der Förderkreis dadurch, dass dessen Vorsitzender, Konrad Gappa, zu den zwölf kulturell engagierten Bundesbürgern gehörte, die Bundespräsident Horst Köhler zu seinem Sommerfest 2008 einlud. Im Park von Schloss Bellevue konnte er die Landmarke in Bild und Ton dem Bundespräsidenten, sowie den mehr als 3.000 Gästen vorstellen.

Am 29. August 2009 fand erstmalig das Drachenfest auf der Halde Rheinpreußen und nicht wie in den Vorjahren auf der Halde Pattberg statt.

Literatur

Weblinks

 Commons: Halde Rheinpreußen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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