Habichtskräuter

Habichtskräuter
Habichtskräuter
Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum)

Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Gattung: Habichtskräuter
Wissenschaftlicher Name
Hieracium
L.
Illustration von Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum).

Die Habichtskräuter (Hieracium) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung umfasst sehr viele Arten (siehe unten) mit zahlreichen Unterarten, die teilweise sehr schwer zu bestimmen sind. Durch unterschiedliche Fortpflanzungs- und Kreuzungsmöglichkeiten ist auch die Einordnung schwierig. Manche Habichtskräuter (Hieracium) sehen den Pippau (Crepis) ähnlich.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Habichtskraut-Arten sind meist ausdauernde krautige Pflanzen, die je nach Art Wuchshöhen von, selten 5 bis, meist 20 bis 150 cm erreichen. Sie bilden meist Pfahlwurzeln, manchmal bilden sie Ausläufer (Stolonen). Die einfachen oder verzweigten Stängel sind meist aufrecht. Die gestielten oder ungestielten Laubblätter stehen oft in grundständigen Rosetten zusammen und sind an den Stängeln verteilt. Die Blattspreiten sind einfach bis fiederteilig. Die Blattränder können glatt oder gezähnt sein.

Die körbchenförmigen Blütenstände stehen manchmal einzeln oder meist in verzweigten Gesamtblütenständen. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 3 bis 9 (selten bis mehr als 12) mm auf. Die fünf bis 21 (selten bis mehr als 40) Hüllblätter stehen in mindestens zwei Reihen. Der Blütenstandsboden ist flach. Die Blütenkörbchen enthalten nur sechs bis über 150 Zungenblüten. Die Farbe der fünfzipfeligen Zungenblüten ist meist gelb oder orange, manchmal weiß, selten orange.

Die Achänen sind meist rotbraun oder schwarz mit meist zehn Rippen. Der Pappus besteht aus 20 bis 80 weißen Borstenhaaren, die mehr oder weniger gleich oder ungleich sind; sie können in ein, zwei oder mehr Reihen stehen.

Verbreitung

Hieracium-Arten finden sich in Europa, Nordasien wie auch in Amerika.

Systematik

Der Gattungsname Hieracium wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 799-805 [1] erstveröffentlicht. Als Lectotypus wurde 1913 Hieracium murorum festgelegt. Synonyme für Hieracium L. sind: Chlorocrepis Griseb., Pilosella Hill, Stenotheca Monnier.

Namensgebung

Das griechische Wort hierax bezeichnet einen Habicht oder Falken und bezieht sich vermutlich auf die Ende der Zungenblüten, die Habichtschwingen ähneln. Auch sollen die Kräuter auf hohen Felsen wachsen, die nur für Habichte erreichbar sind. Der Sage nach sollen Habichte mit dem Milchsaft ihre Augen schärfen.

Arten (Auswahl)

Je nach zugrunde gelegtem Artbegriff werden etwa 850 bis 1000 Arten unterschieden[2]. In Deutschland kommen davon etwa 180 vor.[3]

Die Gattung Habichtskräuter (Hieracium) wird üblicherweise in zwei Untergattungen aufgeteilt:

Echte Habichtskräuter (Hieracium subg. Hieracium) (Auswahl)

  • Alpen-Habichtskraut (Hieracium alpinum)
  • Stengelumfassendes Habichtskraut (Hieracium amplexicaule)
  • Gabeliges Habichtskraut (Hieracium bifidum)
  • Hasenohr-Habichtskraut (Hieracium bupleuroides)
  • Blaugraues Habichtskraut (Hieracium caesium)
  • Pfeilblättriges Habichtskraut (Hieracium fuscocinereum)
  • Blaugrünes Habichtskraut (Hieracium glaucum)
  • Hieracium heldreichii
  • Niedriges Habichtskraut (Hieracium humile)
  • Endivien-Habichtskraut (Hieracium intybaceum)
  • Gewöhnliches Habichtskraut (Hieracium lachenalii)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Hieracium pannosum
  • Grauzottiges Habichtskraut (Hieracium piliferum)
  • Wollköpfiges Habichtskraut (Hieracium pilosum)
  • Hasenlattich-Habichtskraut (Hieracium prenanthoides)
  • Traubiges Habichtskraut (Hieracium racemosum)
  • Savoyer Habichtskraut (Hieracium sabaudum)
  • Blasses Habichtskraut (Hieracium schmidtii)
  • Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum)
  • Starkbehaartes Habichtskraut (Hieracium valdepilosum)
  • Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum)

Mausohr-Habichtskräuter (Hieracium subg. Pilosella) (Auswahl)

  • Gletscher-Habichtskraut (Hieracium angustifolium)
  • Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum)
  • Ungarisches Habichtskraut (Hieracium bauhini)
  • Wiesen-Habichtskraut (Hieracium caespitosum)
  • Trugdoldiges Habichtskraut (Hieracium cymosum)
  • Natterkopf-Habichtskraut (Hieracium echioides)
  • Hoppes Habichtskraut (Hieracium hoppeanum)
  • Geöhrtes Habichtskraut (Hieracium lactucella)
  • Großköpfiges Habichtskraut (Hieracium macranthum)
  • Peletiers Habichtskraut (Hieracium peleterianum)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Florentiner Habichtskraut (Hieracium piloselloides)

(siehe: [4])

Quellen

  • Theodore M. Barkley, Luc Brouillet, John L. Strother: Asteraceae in Flora of North America, Volume 19, 2006, Seite 278: Hieracium - Online. (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

  1. Carl von Linné: Species Plantarum, 2, 1753, S. 799-805 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. H. Haeupler, T. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands
  3. R. Wisskirchen, H. Haeupler: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands
  4. Steinbachs Naturführer - Alpenblumen; Mosaik Verlag 1996, ISBN 3-576-10558-1

Weblinks

 Commons: Habichtskräuter – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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