Göggelsbuchtunnel

Göggelsbuchtunnel
Nordportal des Göggelsbuchtunnels

Der Göggelsbuchtunnel (auch Tunnel Göggelsbuch) ist der nördlichste Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München. Er unterquert unter anderem die Gemarkung Göggelsbuch der mittelfränkischen Gemeinde Allersberg und trägt daher seinen Namen.

Er umfasst eine Länge von 2287,5 m (Strecken-km 28,990 bis 31,277). Die Überdeckung liegt zwischen vier und 20 Metern, im Bereich von Göggelsbuch bei etwa zwölf Metern. Die Röhre nimmt zwei Gleise in Fester Fahrbahn auf, die planmäßig mit 300 km/h befahren werden können.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Südportal mit ICE 3

Das Nordportal liegt bei 49° 13′ 49″ N, 11° 13′ 17″ O49.23013888888911.22125Koordinaten: 49° 13′ 49″ N, 11° 13′ 17″ O, das Südportal bei 49° 12′ 39″ N, 11° 13′ 50″ O49.21083333333311.230555555556.

Die Strecke verläuft in Richtung München in einer Linkskurve und fällt zum Südportal hin ab. Die Röhre durchquert die geologische Formation des Mittleren Keupers, mit Einlagerungen von Sand- und Tonstein. Sie unterquert dabei neben der Ortschaft Göggelsbuch auch den gleichnamigen Autobahnparkplatz der Bundesautobahn 9. Die Neubaustrecke erreicht im Bereich des Tunnels die geringste Entfernung zur Autobahn, zu der sie in weiten Teilen im Sinne der Verkehrswegebündelung parallel verläuft.

Die Trasse verläuft in südlicher Fahrtrichtung erst gerade (etwa Km 29,0 bis 30,0), anschließend (Km 30,0 bis 31,3) in einer Linkskurve, die nach dem Südportal in eine Gerade übergeht.

Zwei Kilometer nördlich des Tunnels schließt sich der Bahnhof Allersberg an, in südlicher Richtung folgt in etwa gleicher Entfernung die Main-Donau-Kanal-Brücke.

Geschichte

Planung

Schon in der frühen Konzeptionsphase der Strecke, Mitte 1985, war bei Göggelsbuch ein Tunnel westlich der Autobahn vorgesehen gewesen.[1]

Bau

Das Nordportal des Göggelsbuchtunnels während der Bauphase im Jahr 2003

Am Göggelsbuchtunnel erfolgte am 18. Mai 1999[2] der erste Tunnelanschlag der Strecke durch Karin Stoiber. Die Ehefrau des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber hatte die Patenschaft für die Röhre übernommen.[3] Die geplanten Kosten lagen bei rund 90 Millionen Mark.[2]

Das Bauwerk wurde in Spritzbetonbauweise im Baggervortrieb errichtet. Die räumliche Nähe zu Wohnhäusern und Autobahn erforderte dabei besondere Sorgfalt. Der lichte Querschnitt der Tunnelröhre liegt bei 92 m². Der Durchschlag erfolgte am 5. April 2000[4]; im Oktober 2001 wurde der Tunnel im Rohbau fertiggestellt.

Ein Wassereinbruch in der Bauphase blieb ohne größere Folgen und führte zu stellenweisen Verstärkungen der Außenschale. Aufgrund veränderter Vorschriften musste darüber hinaus ein bereits erstellter Rettungsschacht verfüllt und an anderer Stelle, mit einem um 0,5 m² erhöhten Querschnitt, neu errichtet werden.

Sicherheitskonzept

Notausgang des Tunnels nahe dem Autobahnparkplatz

Zwei Notausgänge führen 993,75 m vom Nordportal (Notausgang 1) bzw. 1000 m vom Südportal entfernt (Notausgang 2) in Rettungsstollen von 138 bzw. 150 Meter Länge. Diese enden in einem Rettungsschacht von 30 m Höhe und 5,8 m Durchmesser, der am westlichen Rand eines Parkplatzes an der A 9 bei 49° 13′ 13″ N, 11° 13′ 30″ O49.22016666666711.224888888889 an die Oberfläche führt. Die Sicherheitsbeleuchtung im Fahrtunnel ist im Regelbetrieb ausgeschaltet.

Siehe auch: Sicherheitskonzept der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schwenkt die Bundesbahn jetzt um auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach München?. In: Schwabacher Tagblatt, 6. Juli 1985
  2. a b Erster Tunnelanschlag auf der Neubaustrecke Nürnberg – Ingolstadt. In: Planungsgesellschaft Bahnbau Deutsche Einheit mbH (Hrsg.): Info-Brief. Heft 1/1999, S. 14.
  3. Meldung Nürnberg–Ingolstadt–München. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 48, Nr. 7/8, 1999, S. 412
  4. ICE-Neu und Ausbaustrecke Nürnberg - München − Stand der Baumaßnahmen im Juni 2005 Informationsblatt der DB ProjektBau, Nürnberg

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