- Guxhagen
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Wappen Deutschlandkarte 51.2013888888899.4827777777778225Koordinaten: 51° 12′ N, 9° 29′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis Höhe: 225 m ü. NN Fläche: 26,25 km² Einwohner: 5.257 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 200 Einwohner je km² Postleitzahl: 34302 Vorwahl: 05665 Kfz-Kennzeichen: HR Gemeindeschlüssel: 06 6 34 008 LOCODE: DE GUX Adresse der
Gemeindeverwaltung:Zum Ehrenhain 2
34302 GuxhagenWebpräsenz: Bürgermeister: Edgar Slawik (parteilos) Lage der Gemeinde Guxhagen im Schwalm-Eder-Kreis Guxhagen ist eine Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Guxhagen liegt etwa 15 Kilometer südlich von Kassel zwischen den Naturparks Habichtswald und Meißner-Kaufunger Wald an der Fulda.
Nachbargemeinden
Guxhagen grenzt im Nordwesten an die Stadt Baunatal, im Norden an die Gemeinde Fuldabrück, im Nordosten und Osten an die Gemeinde Söhrewald (alle drei im Landkreis Kassel), im Süden an die Gemeinde Körle, im Südwesten an die Stadt Felsberg, sowie im Westen, mit der Fulda und der Eder als Grenze, an die Gemeinde Edermünde (alle drei im Schwalm-Eder-Kreis).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Guxhagen besteht aus weiteren Ortsbezirken.
- Albshausen
- Breitenau
- Büchenwerra
- Ellenberg
- Grebenau
- Guxhagen
- Wollrode
Geschichte
Die Besiedelung des Gebietes geht bis in die Jungsteinzeit zurück. In Ellenberg wurden zwei vorchristlich verzierte Menhire aus der Zeit 1800 v. Chr. entdeckt.
Das Kloster Breitenau wurde 1113 von Werner IV. (Maden) „von Grüningen“ gegründet. 1119 zogen die ersten 12 Benediktinermönche mit ihrem Abt Drutwin aus dem schwäbischen Kloster Hirsau an der Nagold (Schwarzwald) ein. Das Kloster Breitenau wurde im Oktober 1527 nach der Einführung der Reformation (1526) durch Landgraf Philipp I. (1509–1567) aufgehoben. Guxhagen wurde 1527 evangelisch.
1352 wurde der Ort Guxhagen erstmals als Kukushayn urkundlich erwähnt. Werner Ruchfuß (Krähenfuß), Bewohner in Kukushayn, übergab eine Hufe in der Terminei/Gemarkung des Dorfes Buchenwerde (Büchenwerra) den frommen Brüdern und Männern in Breitenau. Der Name des Ortes wandelte sich im Laufe der Zeit: Kukushayn (1352), Guckishain (1357), Guczhan (1415), Guxhaene (1500), Guxgeshagen (1525), Guxhain (1579) und Guxhagen (1579).
Eine Kapelle wurde 1513 beim Oberhof gebaut. Erste Angaben über die Einwohnerzahlen stammen aus dem Jahr 1579. Damals existierten 74 Haushaltungen. Die erste Schule wird 1596 erwähnt. Von 1601 bis 1850 fand auf der Fulda Schiffsverkehr zwischen Kassel und Hersfeld statt.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1626 das Kloster Breitenau durch Truppen des bayerischen Feldherrn Johann t’Serclaes von Tilly geplündert. Drei Kirchglocken und die Bücherei wurden geraubt. Auch in Guxhagen fanden Plünderungen und Zerstörungen statt. Von 1637 bis 1640 fielen Kroaten unter Johann Ludwig Hektor von Isolani ein. Als 1640 die Truppen von Octavio Piccolomini einfielen, blieben auf dem Klostergelände nur die Kirche, die Kapelle und die Steingebäude stehen. Alle anderen Gebäude wurden niedergebrannt. Die Klostergebäude dienten danach als Pferdestall und Getreidespeicher.
Im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 kam es erneut zu Zerstörungen. Der Gemeindewald Hundsfurth wurde zur Hälfte abgeholzt und abgebrannt. Teile der Klosteranlage und Brücken wurden zerstört.
Ab 1840 wurden Wege zu den Nachbarorten mit Pflaster angelegt. Am 1. Juli 1845 wurde mit dem Bau der Eisenbahnstrecke (Main-Weser-Bahn) begonnen. Es wurde der belgische Ingenieur Frans Splingard verpflichtet. Man begann zuerst mit dem Bau des Tunnels (433 m) durch den Stiegberg. 1846 wurden beim Eisenbahnbau 7000 Arbeiter beschäftigt. Am 18. September 1848 wurde die Strecke zwischen Guxhagen und Bebra in Betrieb genommen. Die Strecke nach Kassel-Wilhelmshöhe wurde auf Grund des Brückenbaus in Guntershausen erst am 19. Dezember 1849 eröffnet. Der Bahnverkehr fand zuerst nur auf einem Gleis statt. Das zweite Gleis wurde 1873/74 gebaut.
1871 werden während des Deutsch-Französischen Krieges 750 französische Kriegsgefangene im Kloster Breitenau inhaftiert.
1883/84 wurde die Fuldabrücke zwischen den Ortsteilen Guxhagen und Breitenau gebaut. Bis zum Bau der Fuldabrücke gab es als Verbindung zwischen beiden Ortsteilen einen Fährbetrieb und eine Furt. 1890 erhielt die Gemeinde die erste Apotheke. Der Wasserleitungsbau begann um 1900. 1914 wurde beim Kloster Breitenau eine neue Mühle gebaut, die mit zwei Turbinen ab 1916/17 Strom erzeugte und bis in die 1920er Jahre neben Breitenau auch Guxhagen mit Strom versorgte.
Von 1935 bis 1937 fand der Bau der Reichsautobahn, der heutigen Bundesautobahn 7, statt. Eine offizielle Autobahnanschlussstelle erhielt Guxhagen aber erst am 20. Dezember 1973.
Die Gedenkstätte Breitenau erinnert an das ehemalige Konzentrationslager Breitenau (1933–1934 und 1940–1945). Sie befindet sich in der ehemaligen Zehntscheune des Klosters im Ortsteil Breitenau auf dem Gelände des heutigen psychiatrischen Krankenhauses. Bis heute hat die Gemeinde Guxhagen keine Schritte unternommen, um die nach dem ehemaligen Lagerleiter benannte "Heinrich-Klimmer-Straße" umzubenennen. In einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" äußerten viele Einwohner vielmehr großen Respekt vor dem in die Judenverfolgung verstrickten ehemaligen NS-Parteibonzen.[2].
1964/65 wurde die Mittelpunktschule gebaut, die 1971 in eine Integrierte Gesamtschule umgewandelt wurde. 1971/72 wurde auch der erste Kindergarten gebaut. Eine Großsporthalle erhielt Guxhagen 1985. Mit dem Bau der Umgehungsstraße 1980/82 wurde eine neue Brücke über die Fulda, südlich der Klosteranlage, und eine Straße bis zum Guxhagener Friedhof gebaut, die die Orte Grifte, Guxhagen und Körle miteinander verbindet. 1990 wurde der Abschnitt vom Friedhof bis zum Stiegberg fertiggestellt. Die ICE-Schnellbahntrasse (Hannover–Fulda) wurde zwischen 1986 und 1991 westlich zwischen Guxhagen und Wollrode gebaut.
Die heutige Großgemeinde wurde im Rahmen der hessischen Gebietsreform in den 1970er Jahren aus den Gemeinden Guxhagen, Albshausen, Büchenwerra, Ellenberg, Grebenau und Wollrode gebildet.
Politik
Gemeindevertretung
Gemeindevertreterwahl 2011%5040302010045,2%22,1%18,5%14,2%Gewinne und VerlusteParteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 45,2 14 48,0 15 GL Gemeinschaftsliste Guxhagen 22,1 7 23,6 7 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 18,5 6 20,9 7 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 14,2 4 7,5 2 Gesamt 100,0 31 100,0 31 Wahlbeteiligung in % 61,7 57,2 Bürgermeister
Der erste direkt gewählte Bürgermeister von Guxhagen war von 1994 bis 2003 Winfried Becker (SPD). Becker wurde nach seiner Amtszeit erster Kreisbeigeordneter des Schwalm-Eder-Kreises[3].
Auf Becker folgte der parteilose Edgar Slawik, der erstmals am 30. März 2003 gewählt wurde und am 2. November 2008 im Amt bestätigt wurde.
Kulinarisches
In Guxhagen ist, wie auch in der umliegenden Region, die traditionelle Nordhessiche Küche gefragt und begehrt. Besonders die Fleisch- und Wurstwaren wie
- Ahle Wurst,
- das berühmte Weckewerk
- und Blut- und Leberwurst zählen u. a. hierzu.
Diese werden auch heute noch zum Teil bei privaten Hausschlachtungen hergestellt. Ebenfalls typisch und sehr beliebt sind die Schlachteessen, die in der Gemeinde angeboten werden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Guxhagen liegt an der Bundesstraße 83 und der Bundesautobahn 7 (Kassel – Bad Hersfeld).
Die Gemeinde gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an, der u. a. ein Anrufsammeltaxisystem innerhalb der Großgemeinde anbietet. Der Bahnhof an der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn wird von der RegioTram Kassel sowie Nahverkehrszügen der cantus Verkehrsgesellschaft angefahren.
Der hessische Fulda-Radweg (Hessischer Radfernweg R1) verläuft mitten durch den Ort.
Bildung
Die Gemeinde hat eine Grund- und eine Gesamtschule. In Guxhagen und Ellenberg befinden sich Standorte der Gemeindebücherei.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Justus Wilhelm Karl Glinzer (1802–1878), Maler und Lithograph
- Friedrich Paulus (* 1890 in Breitenau; † 1957), General
- Christoph Weber (1883–1958), Bibliothekar
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ "Für viele bräuchte man heute auch so ein Lager"
- ↑ Bürgermeisterwahlen in Guxhagen
Weblinks
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