Gutenzell

Gutenzell
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Gutenzell-Hürbel führt kein Wappen
Gutenzell-Hürbel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gutenzell-Hürbel hervorgehoben
48.1133333333339.9975588Koordinaten: 48° 7′ N, 10° 0′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 588 m ü. NN
Fläche: 37,86 km²
Einwohner: 1832 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88484
Vorwahl: 07352
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 135
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Kirchberger Straße 8
88484 Gutenzell-Hürbel
Webpräsenz:
Bürgermeister: Andreas Merkle
Lage der Gemeinde Gutenzell-Hürbel im Landkreis Biberach
Karte

Gutenzell-Hürbel ist eine Gemeinde im oberschwäbischen Landkreis Biberach in Baden-Württemberg (Deutschland).

Sie entstand am 1. Januar 1975 im Zuge der Gemeindereform aus den ehemals selbständigen Gemeinden Gutenzell und Hürbel.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Gutenzell-Hürbel liegt in Oberschwaben zentral zwischen Biberach an der Riß, Ulm und Memmingen etwa 6 km nord-nordöstlich von Ochsenhausen und befindet sich in den Nachbartälern von Rot und Rottum.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus Gutenzell mit den Ortsteilen Niedernzell, Weitenbühl, Bollsberg, Dissenhausen und Aussiedlerhof und Hürbel mit den Ortsteilen Zillishausen, Sägemühle, Freyberg, Simmisweiler, Allmethofen und Mahlmühle.

Geschichte

Gutenzell

Pfarrkirche (ehemalige Klosterkirche mit Gästehaus) Gutenzell
Modell der Klosteranlage um 1700


Das Zisterzienserinnenkloster Gutenzell wurde 1237 gegründet, dabei handelte es sich um die Wiedergründung anstelle eines früher bestehenden Klosters unbekannter Ordenszugehörigkeit. Es wurde 1238 von Eberhard von Rohrdorf der Reichsabtei Salem unterstellt.

Ab dem 15. Jahrhundert wurde das Kloster zum gefürsteten Damenstift erhoben und es bildete sich um das Kloster das Dorf Gutenzell. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgelöst und Besitz der Grafen von Toerring, um bereits 1806 zum Königreich Württemberg zu gelangen. 1864 wurde der leerstehende Konvent bis auf wenige Reste abgerissen.
siehe auch Burg Gutenzell

Hürbel

Hürbel wurde erstmals 1083 urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert gelangte das Dorf an die Herren von Freyberg, die aus Graubünden stammten und 1521 das noch heute bestehende Schloss erbauten. 1816 kam Hürbel an die Grafen Reuttner von Weyl, bevor es 1840 an das Königreich Württemberg fiel.

Politik

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • FWG – 54,0 % (+1,5) – 7 Sitze (=)
  • CDU – 46,0 % (−1,5) – 5 Sitze (−1)

Wappen

Wappen der Ortsteile, links Gutenzell, rechts Hürbel

Die Gemeinde Gutenzell-Hürbel führt (als eine von drei Gemeinden in Baden-Württemberg) kein eigenes Wappen. Stattdessen werden die ehemaligen Gemeindewappen der beiden Ortsteile nebeneinander verwendet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildungseinrichtungen

Die Gemeinde verfügt über eine eigene Grundschule in Gutenzell und je einen römisch-katholischen Kindergarten in Gutenzell und Hürbel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gutenzell-Hürbel liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße und an der Mühlenstraße Oberschwaben.

Gutenzell

  • Prächtiger Mühlenbau von 1715 im abgeschirmten Klosterbezirk

Pfarrkirche St. Kosmas und Damian

Pfarrkirche St. Kosmas und Damian
Kirchenschiff von Norden
Innenansicht der Pfarrkirche


Die ehemalige Klosterkirche und heutige Pfarrkirche St. Kosmas und Damian in Gutenzell ist im Kern mittelalterlich und wurde bis in die Barockzeit stetig umgebaut und neu ausgestattet. Der letzte größere Umbau von 1755–1756 wurde von dem Wessobrunner Stuckateur Franz Xaver Feuchtmayer der Ältere ausgeführt, unter Einbeziehung von Plänen Dominikus Zimmermanns, dessen Tochter Maria Alexandra zur damaligen Zeit Priorin und 1759–1776 Äbtissin des Klosters war. Die Fresken der Kirche führte Johann Georg Dieffenbrunner aus, die Kanzel (1756) stammt von Stephan Luidl. Luidl fertigte auch den Hochaltar (1762), wohl nach Entwürfen Dominikus Zimmermanns.

Barocke Weihnachtskrippe

Alljährlich, von Weihnachten bis Mariä Lichtmess (2. Februar), wird in der Kirche eine große barocke Weihnachtskrippe ausgestellt, die 1704–1750 von den Zisterzienserinnen hergestellt wurde. Die etwa 200 Figuren umfassende Krippe zeigt sieben Szenen: Die Geburt Christi mit Anbetung der Hirten, Zug und Ankunft der Weisen aus dem Morgenland, Flucht nach Ägypten, Der Bethlemitische Kindermord, Jesu Darstellung im Tempel, Die Heilige Familie im Haus Nazareth und Die Hochzeit zu Kana.

Hürbel

  • Altes Schloss aus dem Jahre 1521.
  • Kirche St. Alban
  • Alte Ziegelei
  • Historische Sägmühle Eiberle in Zillishausen mit Wasserrad an der Rottum von 1845. Eine der wenigen voll funktionsfähigen restaurierten Sägemühlen dieser Art in Oberschwaben und Station der Mühlenstraße Oberschwaben.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand

Literatur

  • Otto Beck, Ludwig Haas (Hrsg.): Gutenzell. Geschichte und Kunstwerke. Festschrift zur 750-Jahrfeier der einstigen Frauenzisterze. 1238–1988. (= Große Kunstführer; Bd. 155). Schnell und Steiner, München und Zürich 1988 ISBN 3-7954-0679-X
  • Otto Beck: Gutenzell. (= Kunstführer; Bd. 627). 3. Auflage. Schnell und Steiner, München und Zürich 1992
  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837 (Volltext bei Wikisource)

Weblinks


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