Gustav Friedrich von Beyer

Gustav Friedrich von Beyer
General von Beyer

Gustav Friedrich von Beyer (* 26. Februar 1812 in Berlin; † 7. Dezember 1889 in Leipzig) war ein preußischer General.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Er trat im April 1829 in die preußische Armee ein, besuchte als Secondeleutnant von 1835 bis 1838 die Allgemeine Kriegsschule besucht hatte, wurde 1846 zum Premierlieutenant befördert und machte in der Position als Brigadeadjutant den Feldzug von 1849 in Baden mit. Im unmittelbaren Anschluss daran wurde er zum Generalstab und im folgenden Jahr zum Kriegsministerium versetzt, wo er 1853 Major und 1855 Chef der "Centralabteilung" wurde. Diese Position hatte er fünf Jahre lang inne und wurde dabei 1859 in den Adelsstand erhoben. Seine nächstes Truppenverwendung war ab 1860 als Oberst das Kommando über das 31. Infanterieregiment. 1864 wurde er zum Generalmajor ernannt und übernahm damit die 32. Infanteriebrigade.

Kriegseinsatz 1866

Beim Ausbruch des Kriegs von 1866 erhielt er als Generalmajor das Kommando einer aus den Garnisonen der westlichen Festungen kombinierten Division von insgesamt etwa 19.000 Mann, welche am 16. Juni von Wetzlar aus in Kurhessen einrückte. Seine Division war ein Teil der später so genannten Mainarmee (anfangs Westarmee) unter Vogel von Falckenstein. Nachdem die beiden Regimenter von Kurhessen sich rechtzeitig nach Süden absetzen konnten wurde er zu Verfolgung der bei Göttingen vermuteten Truppen aus Hannover herangezogen. Seine Division musste hierbei zu Fuß vorrücken, da die Bahnlinien zerstört worden waren. Er ging hierbei über Eisenach in Richtung Langensalza vor[1], hatte jedoch keine Kämpfe mit den Hannoveranern, die am 29. Juni 1866 kapitulierten.

Nach der Vereinigung mit den beiden anderen Divisionen der Mainarmee nahm er im Juli 1866 am Mainfeldzug gegen das Bundesheer teil und kämpfte hier zuerst bei Hünfeld. Bei Hammelburg/Kissingen erzwang er sich am 10. Juli den Saaleübergang und kämpfte vor Würzburg mit den Bayern bei Helmstadt und Roßbrunn.

Kriegsminister in Baden

Als Großherzog Friedrich von Baden nach dem Frieden von Prag anwies, die badische Division vollständig nach preußischem Vorbild zu modernisieren, ging von Beyer als Militärbevollmächtigter nach Karlsruhe. Mit Zustimmung des preußischen Oberkommandos trat er am 20. Februar 1868 als Kriegsminister und Generaladjutant des Großherzogs in badische Dienste.

Einsatz im Deutsch-Französischen Krieg

1870 führte er die badische Division im Krieg gegen Frankreich. Seine Division gehörte zur dritten Armee des Kronprinzen und nahm an der Schlacht bei Wörth teil[2][3] und ging dann unter dem Oberbefehl von General v. Werder zur Belagerung von Straßburg. Aus diesem Verband wurde später das württembergisch-badischen Armeekorps.

Kurz nach der Kapitulation von Straßburg am 13. August 1870 erkrankte Beyer schwer und konnte erst am 12. Oktober wieder das Kommando über seine Division übernehmen. Am 30. Oktober 1870 besetzte er nach einem Gefecht Dijon und blieb weiter im Einsatz gegen die Vogesenarmee unter Garibaldi bis er am 11. Dezember erneut aus gesundheitlichen Gründen das Kommando abgeben musste.

Noch vor dem Friedensschluss übernahm er wieder das Kriegsministerium. Als am 15. Juli 1871 Baden mit Preußen eine Vereinbarung abschloss, wonach die Offiziere in die preußische Armee übertraten, wurde Beyer Gouverneur der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein. Hier wurde er 1873 zum General der Infanterie befördert. 1877 wurde er zum Chef vom Niederrheinischen Füsilier-Regimentes Nr. 39 ernannt.

1880 nahm er seinen Abschied aus dem Militärdienst und starb am 7. Dezember 1889 in Leipzig an einem Herzschlag.

Ehrungen

Literatur

  • Wolfgang Schütz: Koblenzer Köpfe. Personen der Stadtgeschichte – Namensgeber für Straßen und Plätze. Verlag für Anzeigenblätter GmbH Mülheim-Kärlich, Hrsg.: Bernd Weber, 2005 (2. überarb. u. erw. Aufl.), 623 S., ISBN 224-0-00345-226-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geoffrey Wawro, The Austro-Prussian War; Cambridge University Press; isbn; 978-052162951-5, Seite 75-81
  2. gemäß Geoffrey Wawro, The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870-1871; Cambridge University Press; isbn; 978-052161741-7, Seite 122 ff war das Korps unter Werder am Kampf beteiligt
  3. gemäß Allgemeine Deutsche Biographie nahm die badische Division nicht an der Schlacht teil

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