Gustav Adolf Harald Stenzel

Gustav Adolf Harald Stenzel

Gustav Adolf Harald Stenzel (* 21. März 1792 in Zerbst; † 2. Januar 1854 in Breslau) war ein deutscher Geschichtsforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Stenzel erhielt Ostern 1810 das Zeugnis der Reife in Zerbst, studierte in Leipzig Theologie und Geschichte, habilitierte sich, nachdem er 1813 als freiwilliger Jäger an den Befreiungskriegen teilgenommen hatte, in Leipzig und 1817 in Berlin.

1820 folgte er einem Ruf als Professor der Geschichte nach Breslau und wurde 1821 Archivar des schlesischen Provinzialarchivs. Vom 18. Mai 1848 bis zum 20. Mai 1849 war er Abgeordneter für Neumarkt in der Nationalversammlung in Frankfurt am Main, wo er der Kaiserdeputation angehörte. 1850 bis 1852 war er Mitglied der preußischen Zweiten Kammer.

Stenzel war der allererste der bereits 1832 in Königsberg ein "Historisches Seminar", im Sinne eines seminarähnlichen Instituts, mit Unterstützung des preußischen Kultusministeriums gründete. Stenzel war auch 1844 der Begründer des Historischen Seminars in Breslau. Einer seiner bedeutendsten Schüler war Heinrich Wuttke, mit dem er allerdings nach dessen Promotion infolge eines Streits um dessen Nachweis der Unechtheit des Gierth'schen Tagebuches sich entzweite. Besonders um die Geschichte Schlesiens machte Stenzel sich einen Namen.

1832 wurde er korrespondierendes Mitglied der Historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1853 auswärtiges Mitglied.

Werk

Von seinen Arbeiten sind hervorzuheben:

  • Geschichte Deutschlands unter den fränkischen Kaisern. 2 Bde. (Leipzig 1827)
  • Geschichte des preußischen Staats. 5 Bde. (Hamburg u. Gotha 1830-54) Google Books
  • Geschichte Schlesiens. (Breslau 1853)

Er besorgte auch die Herausgabe der Scriptores rerum silesiacarum (Breslau 1835-1851, 5 Bde.) und der Urkunden zur Geschichte Breslaus im Mittelalter (Breslau 1845).

Literatur

  • K.G.W. Stenzel, Gustav Adolf Harald Stenzels Leben, Gotha 1897.

Weblinks


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