Gustav Adolf Fricke

Gustav Adolf Fricke
Gustav Adolf Fricke

Gustav Adolf Fricke (* 22. August 1822 in Leipzig; † 30. März 1908 ebenda) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, Pfarrer und Philosoph. Er lehrte als Professor in Kiel und Leipzig und war ein Vertreter einer streng konfessionell-lutherischen Richtung. Von 1875 bis 1900 war er Präsident des Gustav-Adolf-Vereins.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gustav Adolf Fricke wurde 1822 als Sohn eines Porträtmalers in Leipzig geboren. Er besuchte die Thomasschule. Er studierte Theologie, Philologie und Philosophie an der Universität Leipzig. 1846 folgte seine Promotion zum Dr. phil. und Dr. theol. mit der Dissertation Nova argumentorum pro Dei existentia expositio. Zugleich habilitierte er sich in der Theologischen und Philosophischen Fakultät mit der Arbeit Novum exponitur pro Dei existentia argumentum.

Von 1846 bis 1849 wirkte er als Privatdozent. Im Jahr 1849 wurde er außerordentlicher Professor für Theologie und Philosophie. Seit 1851 war er ordentlicher Professor für Systematische Theologie an der Universität Kiel, kehrte 1865 als Oberkatechet an die Peterskirche nach Leipzig zurück und trat 1867 als ordentlicher Professor für Neutestamentliche Wissenschaft in die Theologische Fakultät zu Leipzig. Er war ein Gegner der Schule von Albrecht Ritschl. In den Jahren 1872/73, 1879/80, 1887/88 und 1895/96 war er Dekan der Theologischen Fakultät.

Fricke war Mitglied der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und Vertreter der Universität Leipzig in der Ersten Kammer des Sächsischen Landtages und nahm 1866 er am Deutschen Krieg als Feldpropst in der Sächsischen Armee teil. Fricke war zugleich Vorsitzender der Meißener Konferenz und von 1875 bis 1900 des Zentralvorstandes des Gustav-Adolf-Vereins sowie Pfarrer der Leipziger Peterskirche. 1882 wurde er Konsistorialrat und 1887 Geheimer Kirchenrat. Seit 1890 war er Domherr des Domstifts zu Meißen. In Kiel war er Schriftführer des Schleswig-Holsteinischen Hauptvereins.

Er wurde 1892 zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.

Werke

Außer zahlreichen Predigten sind unter seinen Schriften zu nennen:

  • Lehrbuch der Kirchengeschichte, Leipzig 1850.
  • De mente dogmatica loci Paulini ad Rom. 5, 12 sq. (Leipzig 1880)
  • Das exegetische Problem im Brief Pauli an die Galater, Kap. 3, 20 (Leipzig 1880)
  • Metaphysik und Dogmatik in ihrem gegenseitigen Verhältnis unter besonderer Beziehung auf die Ritschlsche Theologie, Leipzig 1882.
  • Ist Gott persönlich?, Leipzig 1896.

Literatur

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Ewald Hoffmann Präsidenten des Gustav-Adolf-Vereins
1875–1900
Oskar Pank

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gustav-Adolf-Werk — Das Gustav Adolf Werk (e.V.), gegründet 1832, ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland und das Diaspora Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Es hat seinen Sitz in Leipzig und trägt den Namen von Gustav II. Adolf, König von… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Adolf-Verein — (Evangelischer Verein der Gustav Adolf Stiftung) ist eine Vereinigung innerhalb der evangelisch protestantischen Kirche mit dem auf Gal. 6, 10 gegründeten Zweck, den kirchlichen Bedürfnissen der in der Diaspora (s. d.) lebenden Glaubensgenossen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gustav-Adolf-Stiftung — Das Gustav Adolf Werk (e.V.), gegründet 1832, ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland und das Diaspora Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Es hat seinen Sitz in Leipzig und trägt den Namen von Gustav II. Adolf, König von… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav-Adolf-Verein — Das Gustav Adolf Werk (e.V.), gegründet 1832, ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland und das Diaspora Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Es hat seinen Sitz in Leipzig und trägt den Namen von Gustav II. Adolf, König von… …   Deutsch Wikipedia

  • Fricke — ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name geht auf eine Kurzform des Vornamens Friedrich zurück, die vorwiegend im niederdeutschen Sprachraum verbreitet war.[1] Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H …   Deutsch Wikipedia

  • Fricke — Fricke, Gustav Adolf, prot. Theolog, geb. 23. Aug. 1822 zu Leipzig, 1849 Prof. das., 1851 65 in Kiel, seitdem wieder in Leipzig; bis 1900 Präsident des Gustav Adolf Vereins; Predigtsammlung »Gottesgrüße« (1883 86) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fricke — (Frikke), 1) Friedrich Wilhelm, pädagogischer Schriftsteller, geb. 4. Dez. 1810 in Braunschweig, gest. 28. März 1891 in Wiesbaden, studierte 1833–37 in Göttingen, wo er 1837 nach Herbarts pädagogischen Ideen eine Erziehungsanstalt gründete,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Adolf Galland — Pour les articles homonymes, voir Galland. Adolf Galland …   Wikipédia en Français

  • Gustav Höhne — Pour les articles homonymes, voir Höhne. Gustav Höhne Naissance 17 février 1893 Kruschwitz Décès 1er juillet 1951 (à 58 ans) Oberursel Origine …   Wikipédia en Français

  • Gustav Schmidt (général) — Pour les articles homonymes, voir Gustav Schmidt et Schmidt. Gustav Schmidt Naissance 24 avril 1894 Carsdorf Décès 7 août 1943 (à 49 ans) Belgorod, Russie …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”