Gus Backus

Gus Backus

Gus Backus (* 12. September 1937 in Southampton auf Long Island im Staat New York; eigentlich Donald Edgar Backus) ist ein US-amerikanischer Musiker und Schlagersänger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Hobbymusiker Backus wurde Mitte der 1950er Jahre bei der United States Army in Pittsburgh, Pennsylvania stationiert. Dort schloss er sich der Doo Wop-Gruppe „The Del-Vikings“ an, die 1957 mit den Titeln „Come Go With Me“ und „Whispering Bells“ zwei Top-Ten-Notierungen in den US-Charts verbuchen konnten. Noch im selben Jahr, am 28. Juli 1957, wurde Backus nach Wiesbaden in Deutschland abkommandiert. Zwar gründete er dort die Vokalgruppe „Vidells“ und nahm ein Jahr später während eines Heimaturlaubs zwei eigene Lieder in Chicago auf. Aufgrund eines Ratschlags seines Schwagers bewarb sich Backus 1959 schriftlich bei der Plattenfirma Polydor, deren Produzent Gerhard Mendelson dem GI Probeaufnahmen und schließlich einen Vertrag anbot. Es folgten einige Singles, die vorwiegend deutschsprachige Coverversionen amerikanischer und britischer Erfolgstitel, unter anderem von Elvis Presley, Paul Anka und Conway Twitty enthielten.

Der Durchbruch gelang Backus 1960 mit den Titeln „Brauner Bär und weiße Taube“ und „Da sprach der alte Häuptling“. In der ersten Hälfte der 1960er Jahre folgten weitere erfolgreiche Singles sowie unzählige Auftritte in Musiksendungen und -filmen, mit denen Backus zu einem beliebten Unterhaltungskünstler im deutschsprachigen Raum avancierte. Obwohl er 1964 für die Polydor in Nashville unter anderem jeweils eine Hillbilly-LP in deutscher und englischer Sprache aufnahm, bestimmten zunehmend Stimmungs-, Trink- und Faschingslieder das Repertoire von Backus. 1965 landete Backus mit dem Titel „Bohnen in die Ohr’n“ noch einen großen Erfolg. Außerdem musste sich deutschsprachige Musik in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre zunehmend gegen die aufkommende Beat-Welle behaupten.

1973 kehrte Backus dem Showgeschäft den Rücken und ging in die USA zurück, wo er unter anderem als Vorarbeiter auf Ölfeldern in Texas arbeitete, während er in Deutschland zeitweise als verschollen galt und sogar totgesagt wurde. In den 1980er Jahren kehrte Backus nach Deutschland zurück, wo er mit neuen und alten Musiktiteln vergeblich versuchte, am Erfolg der Oldie-Welle teilzuhaben. Backus, verheiratet, Vater von vier Kindern und mehrfacher Großvater, lebt in der Nähe von München.

Diskografie

→ Hauptartikel: Gus Backus/Diskografie

Filmografie

  • 1959: Paradies der Matrosen
  • 1959: Mein Schatz, komm mit ans blaue Meer
  • 1960: Das gibt’s doch zweimal
  • 1960: Schön ist die Liebe am Königssee
  • 1961: Adieu, Lebewohl, Goodbye
  • 1961: Im schwarzen Rössl
  • 1961: Schlager-Revue 1962
  • 1961: Unsere tollen Tanten
  • 1961: Isola Bella
  • 1961. …und du, mein Schatz, bleibst hier
  • 1961: Drei weiße Birken
  • 1962: Cafe Oriental
  • 1962: Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett
  • 1962: Unsere tollen Nichten
  • 1962: Das haben die Mädchen gern
  • 1963: Denn die Musik und die Liebe in Tirol
  • 1963: Unsere tollen Tanten in der Südsee
  • 1963: Übermut im Salzkammergut
  • 1964: Holiday in St. Tropez
  • 1964: Die lustigen Weiber von Tirol
  • 1964: Show hin – schau her (TV)
  • 1964: Silvester Show (TV)
  • 1965: Hotel der toten Gäste
  • 1965: Tausend Takte Übermut
  • 1965: Ich kauf’ mir lieber einen Tirolerhut
  • 1966: Paris ist eine Reise wert (TV)
  • 1969: Pistolen-Jenny (TV)

Auszeichnungen

Literatur

Gus Backus: Ich esse gar kein Sauerkraut - Die Autobiografie. hansanord Verlag, Feldafing 2011, ISBN 978-3-940873-30-9

Einzelnachweise

  1. www.bravo.de/online/render.php?render=025597
  2. www.bravo.de/online/render.php?render=025605

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