Gunther Baumann

Gunther Baumann

Gunther "Bello" Baumann (* 19. Januar 1921 in Leipzig; † 7. Februar 1998[1]) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer.

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Laufbahn als Spieler

Gunther Baumann begann seine Karriere beim VfB Leipzig, wo er bereits mit 16 Jahren als Mittelstürmer in der 1. Mannschaft debütierte und ein Jahr später von Reichstrainer Sepp Herberger zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen wurde. Mit 18 Jahren wechselte er dann 1939 zu Hannover 96. Dort spielte er jedoch nicht lange, da er bald danach zur Wehrmacht einberufen wurde.[1]

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs und der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft spielte er kurzzeitig für die Stuttgarter Kickers, bevor er 1949 zum 1. FC Nürnberg ging. Für diesen bestritt er bis 1956 insgesamt 154 Oberligaspiele (12 Tore) und kam insgesamt auf 274 Einsätze für den Club. In Nürnberg spielte Baumann zunächst als Halbstürmer und Außenläufer. Nach dem Karriereende Georg Kennemanns rückte er auf dessen Position als Mittelläufer.[1]

Die Vereinszeitung des 1. FC Nürnberg bezeichnete ihn 1949 als „Typ des eisenharten Kämpfers“ und bemängelte seine „geringe Wendigkeit“.[1]

Am 22. November 1950 debütierte er mit 29 Jahren in der Nationalmannschaft beim ersten Nachkriegsländerspiel gegen die Schweiz. Danach kam er jedoch nur noch zu einem zweiten Länderspieleinsatz.[1]

Laufbahn als Trainer

Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er als Trainer unter anderem bei Hannover 96, 1. FC Schweinfurt 05, Bayern Hof, Tasmania Berlin, Spvgg 07 Ludwigsburg, VfR Mannheim, SpVgg Weiden und Alemannia Aachen.[1]

Am Ende der ersten Bundesligasaison 1963/64 löste Baumann Jenő Csaknády als Trainer des 1. FC Nürnberg ab, den er während der Saison 1964/65 auf einen sechsten Platz führte. Seine Trainertätigkeit charakterisierte der damalige Spieler Ferdinand Wenauer mit den Worten: „Seine Devise lautete: Zurück zum Fußball, zurück zum spielerischen Moment. Das Offensivspiel war wieder Trumpf, der Mauerfußball künftig streng verpönt. Unter Gunter Baumanns Regie machte das Fußballspielen wieder Spaß.“ Doch die letzten sechs Saisonspiele gelang kein Sieg mehr.[1]

Als der Vorstand daraufhin Baumann zu mehr Absprachen mit dem technischen Leiter Alv Riemke verpflichten wollte, verließ Baumann den Club wieder[1] und wechselte zum FC Schweinfurt 05[2], mit dem er in der Regionalliga Süd 1966 völlig überraschend Meister wurde.[3]. Ab dem 15. Februar 1967 war er wieder in der 1. Bundesliga tätig.[2] Den TSV 1860 München führte er dabei vom sechsten[4] noch auf den zweiten Tabellenplatz der Saison 1966/67. Danach folgte er Albert Sing auf den Trainerposten des VfB Stuttgart[5][2], während Sing sein Nachfolger beim TSV 1860 wurde[6]. Die Saison 1967/68 beendete Baumann mit dem VfB auf dem 8. Tabellenplatz, die Saison 1968/69 dann auf Platz Fünf.

Besonderheiten

Während seiner aktiven Zeit war Baumann auch Betreiber der Vereinsgaststätte des 1. FC Nürnberg. Diese Tätigkeit gab er 1955 seiner Ehefrau zu Liebe ab und nahm sie dann nach Ende seiner Trainerlaufbahn wieder auf.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Gunther Baumann, www.glubberer.de (8. September 2006)
  2. a b c Gunther Baumann, www.fussballdaten.de (8. September 2006)
  3. Tabelle der Regionalliga Süd 1965/1966, www.fussballdaten.de (8. September 2006)
  4. Tabelle der Bundesliga 1966/1967 am 21. Spieltag, www.fussballdaten.de (8. September 2006)
  5. VfB Stuttgart: Der Kader 1966/1967, www.fussballdaten.de (8. September 2006)
  6. TSV 1860 München: Der Kader 1967/1968, www.fussballdaten.de (8. September 2006)

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