Gunnar Matthiessen

Gunnar Matthiessen

Gunnar Matthiessen (* 1. September 1939; † 10. April 1996) war einer der Organisatoren der Friedensbewegung gegen die „Nachrüstung“ der NATO und Mitorganisator der großen Demonstrationen der Friedensbewegung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1981-1983.[1]

Matthiessen, der an der Universität Köln Philosophie, Soziologie und Germanistik studierte, war von 1964 bis zur Auflösung Mitglied des SDS, dessen Kölner Gruppe mit ihrer marxistischen Orientierung im weiteren Verlauf zu einer der Gründungsgruppen des späteren MSB Spartakus wurde. Von 1965 bis 1968 war er Geschäftsführer der Kampagne für Demokratie und Abrüstung in Nordrhein-Westfalen. Er war mitverantwortlich für den Sternmarsch der Gegner der Notstandsgesetze am 11. Mai 1968 in Bonn. Matthiessen war Gründungsmitglied und tonangebend in dem für die Friedensbewegung der frühen 1980er Jahre bedeutsamen Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit.[2] Er war stellvertretender Verlagsleiter des von der DDR finanzierten Pahl-Rugenstein Verlags,[3] der der DKP nahestand, und langjähriger Geschäftsführer der 1977 gegründeten Martin-Niemöller-Stiftung. [4]

Matthiessen ist Autor und Mitherausgeber verschiedener Bücher vor allem zu friedenspolitischen Themen sowie Verfasser zahlreicher Beiträge (insbesondere in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren) in den Blättern für deutsche und internationale Politik.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die Totalitarismustheorie – eine profaschistische Doktrin. In: Wolfgang Abendroth u.a. (Hrsg.): Faschismus und Militarismus. Analysen und Thesen für die antifaschistische Praxis. (Materialien der Hanauer Konferenz gegen Faschismus und Militarismus 1973). Frankfurt am Main 1973.
  • Politische und militärische Entspannung. In: Blätter für deutsche und internationale Politik 1/77
  • Der Wiener Gipfel, die Diskussion um die SS-20-Raketen und die Zukunft der Entspannung. In: Blätter für deutsche und internationale Politik 7/79
  • Der Aufbruch in der Bundesrepublik – Entstehung, Organisation, Probleme. In: Frankfurter Hefte. Abermals: Kampf dem Atomtod, Frankfurt am Main 1982
  • Bilanzen... In: Friedrich Hitzer und Reinhard Opitz (Hrsg.): Alternativen der Opposition. Köln 1969.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Initiative Sozialistisches Forum: Die neue Friedensbewegung: etablierte Verbändepolitik oder antimilitaristische Opposition? Zur Entwicklung, dem Politikverständnis und zur sozialen Zusammensetzung der Friedensbewegung. In: Initiative Sozialistisches Forum: Frieden – je näher man hinschaut desto fremder schaut es zurück. Zur Kritik einer deutschen Friedensbewegung, Freiburg (ça ira - Verlag 1984), S. 141 - 191)
  2. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40915816.html
  3. Robert Lorenz:Unkonventionelle Politiker-Karrieren in der Parteiendemokratie, S. 419
  4. Von den Anfängen bis heute...

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