Guido von Nantes

Guido von Nantes

Guido (Wido) von Nantes († 802/814), war Graf von Nantes und Markgraf der Bretonischen Mark. Er war als Sohn von Lambert aus der Familie der aus Austrien stammenden Guidonen und der Bosonidin Deotbric.

Graf Wido ist Nachkomme und Besitznachfolger des Warnharius, der um 742 das Kloster Hornbach in der Pfalz stiftete; ebenfalls Nachkommen des Warnharius sind Willigart (828 Schenkerin von Wilgartswiesen (Pfalz)) und ihr Nepos Warnharius; zu den Besitznachfolgern und vermutlich auch zu den Nachkommen Warnharius' gehört darüber hinaus Werner, der Stammvater der Salier, wodurch die Verwandtschaft der beiden Familien belegt ist, ohne dass sie konkret fassbar wird.

Guido tritt erstmals gemeinsam mit dem Abt Fulrad von Saint-Denis – noch im Dienst des Königs Pippin der Jüngere († 768) – im Elsass und in der Ortenau auf. Auf Druck Karls des Großen musste er 782 seine Ansprüche, die er auf das Kloster Mettlach erhob, dass sein Vater in seinen Besitz gebracht hatte, aufgeben. 796 treten er und sein Bruder Warnharius als Besitzer des Klosters Hornbach auf.

Die Herrschaft über Nantes und die Bretonische Mark erhielt er vor 799, gleichzeitig wurde sein Bruder Frodoald (Hrodolt) ihm als Graf von Vannes unterstellt; in der Zeit danach scheint er die Bretagne – wenigstens kurzzeitig – weitgehend unterworfen zu haben. Drei Jahre später (802) ist er kaiserlicher Missus in der Touraine.

Seine Nachfolge sowohl in Nantes als auch der Mark trat sein Sohn Lambert I. von Nantes an, der bereits 806 als Graf und 818 als Markgraf genannt wird.

Literatur

  • André Chédeville, Hubert Guillotel :La Bretagne des saints et des rois Ve-Xe siècle Editions Ouest France (1984) ISBN 2-85882-613-7
  • Josef Fleckenstein: Fulrad von Saint-Denis und der fränkische Ausgriff in den süddeutschen Raum. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957
  • Irmgard Dienemann-Dietrich: Der fränkische Adel in Alemannien im 8. Jahrhundert. in: Grundfragen der Alemannischen Geschichte. Vorträge und Forschungen Band 1 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
  • Die Reichsannalen mit Zusätzen aus den sogenannten Einhardsannalen. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974
  • Andreas Kalckhoff: Karl der Große. Profile eines Herrschers. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987
  • Lexikon des Mittelalters IX, 67
  • Michael Mitterauer: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123. Hermann Böhlaus Nachf./Graz-Wien-Köln 1963
  • Pierre Riché,: Die Karolinger, Deutscher Taschenbuch Verlag München 1991
  • Hermann Schreibmüller: Die Ahnen Kaiser Konrads II. und Bischof Brunos von Würzburg, in Herbiopolis Jubilans. 1200 Jahre Bistum Würzburg. Festschrift zur Säkularfeier der Erhebung der Kiliansreliquien Würzburger Diözesangeschichtsblätter 14/15 1952
  • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln Band II (1984) Tafel 188b, sowie (verbesserte Fassung) Band III.1 (1984) bei den Korrekturen und Ergänzungen im Anhang
  • Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 389
  • Noël-Yves Tonnerre : Naissance de la Bretagne, Presses de l'Université d'Angers (1994), ISBN 2-903075-58-9 (formal falsche ISBN)

Weblink


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