Gudrun (Orkan)

Gudrun (Orkan)

Der Orkan „Gudrun“ zog am Wochenende des 8. und 9. Januar 2005 über Irland und Teile Großbritanniens, Dänemarks sowie Schwedens und hatte nach seiner Route durch Schweden über der Insel Gotland noch eine Windgeschwindigkeit von 40 m/s (144 km/h). Weiter wurden Küstenstädte in Finnland, Russland und Estland von hohen Wasserständen bedroht.

„Gudrun“ richtete vor allem im Süden Schwedens in den Provinzen Halland und Småland große Schäden an. In einer Nacht wurden ungefähr 160.000 Hektar Wald ein Raub des Orkans. Das entspricht der Fläche von ca. 300.000 Fußballfeldern. Das Landwirtschaftsministerium schätzte die sturmgefällte Holzmenge auf 75 Millionen Kubikmeter, vergleichbar mit einer normalen Jahresholzernte von ganz Schweden oder drei bis vier Jahresernten der betroffenen Region. Der Schaden wurde auf umgerechnet 2,25 Milliarden Euro beziffert und ist in den betroffenen Gebieten deutlich sichtbar.

Der Wiederaufbau der Infrastruktur ging nur schleppend voran. In der Nacht zum 9. Januar 2005 waren 341.000 Haushalte ohne Stromversorgung; vier Tage nach dem Sturm noch 100.000; nach zwei Wochen immer noch 25.000. Die zu hohe Anzahl von Luftleitungen wurde in der Folge stark kritisiert, zumal sie weite Landesteile wochenlang ohne Telekommunikation ließ.

Während der gefährlichen Aufräumarbeiten in verwüsteten schwedischen Wäldern, zu denen auch Waldarbeiter und Maschinen aus weiten Teilen Europas angefordert wurden, kamen mindesten 17 Menschen ums Leben. Der Windwurf führte zu enormen, den seinerzeit weltgrößten Holzreserven in Südschweden, Gudrun übertraf damit an Schadwirkung die Stürme des Jahres 1969, bei denen 37 Millionen Kubikmeter gefallen waren.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Den stora januaristormen. SMHI, 2007-04-04. Abgerufen am 23. März 2009. (schwed.)

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