Guaycurú

Guaycurú

Guaycurú ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe eng verwandter indigener Völker, die heute auf dem Territorium der südamerikanischen Staaten Argentinien und Paraguay leben. Die Bezeichnung stammt aus dem Guaraní, da dieses Volk damit ihre Hauptkonkurrenten in ihrem Siedlungsgebiet bezeichnete.

Die beiden größten Gruppen der Guaycurú-Familie sind die Toba und die Mocovíes. Man schätzt die Anzahl insgesamt auf etwa 100.000, genaue Daten dazu gibt es nur für Argentinien, wo 12.345 Mocovíes, 3.948 Pilagá und 62.047 Toba leben [1].

Die Guaycurú stammen ursprünglich aus Patagonien und Feuerland und gehören zu der Volksgruppe Pampeano-Patagónico, sie sind daher u.a. mit den Het und Tehuelches verwandt. Sie wanderten vermutlich zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert jedoch nach Norden und damit in ihr heutiges Siedlungsgebiet. Dort gerieten sie in den Konflikt zu den Guaraní.

Die Lebensweise der Guaycurú ist geprägt durch Halbnomadentum. Sie waren ähnlich wie die Guaraní Jäger und Sammler, die nur im geringen Maße tropische Landwirtschaft und Viehzucht betrieben. Heute lebt ein Großteil von ihnen noch nach der traditionellen Lebensweise, fast alle beherrschen noch ihre ursprüngliche Sprache.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Daten: Volkszählung 2001 des INDEC

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