Grüppe

Grüppe
Lahnungen im Wattenmeer dienen dem Küstenschutz und der Landgewinnung.
Faschinen
Fortgeschrittene Landgewinnung mit zwei Lahnungsfeldern

Unter einer Lahnung versteht man eine Uferschutzanlage. Es handelt sich meist um doppelte Holzpflockreihen, die mit dazwischengeschnürtem Sträuchern, so genannten Faschinen, im Uferbereich in das Meer gebaut werden. Je nach Tiefe, Strömung und Untergrund werden hier auch erfolgreich Gabionen eingesetzt. Die etwa 60−80 cm hohen Lahnungen umschließen Felder von ungefähr 100 x 200 m Größe. Die Lahnungen werden durch Gräben, sogenannte Grüppen entwässert.

Mit diesen Bauwerken, die zur Seeseite eine Öffnung besitzen, werden Bereiche geschaffen, um die Strömungsverhältnisse zu beruhigen und somit die Sedimentation und Aufschlickung zu fördern. Durch diese Art des Küstenschutzes soll bei Sturmfluten der Angriff der See gegen Deiche und Salzwiesen abgeschwächt werden.

Häufig werden Lahnungen im Uferbereich des Wattenmeeres gebaut. Hier findet sich oft das wertvolle Schlickwatt. Vor einen Schardeich wird ein erstes Lahnungsfeld gebaut, in dem sich erste Sedimente ablagern. Ist dieses erfolgt, kommt ein zweites Feld dazu. Dort lagern sich Sedimente ab, während im ersten Feld erste Pflanzen anwachsen. Schließlich wird ein drittes Feld errichtet, das die Funktion des zweiten übernimmt, das zweite wird zur Anwachszone, das ursprüngliche Lahnungsfeld wird zum Deichvorland[1].

Anmerkungen

  1. Petra Witez: „Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben MTK 0608 (03 KIS 3160): Programme zur langfristigen Erhaltung des Wattenmeers – Prowatt“, hrsg. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Laboe 2002, S. 32 ff.

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