Grödnerjoch

Grödnerjoch

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Grödnerjoch
Blick zum Grödnerjoch mit dem Sellastock von den Cirspitzen aus

Blick zum Grödnerjoch mit dem Sellastock von den Cirspitzen aus

West Ost
Passhöhe 2.121 m s.l.m.
Provinz Bozen Bozen
Wasserscheide GrödnerbachEisack GaderRienzEisack
Talorte Wolkenstein (Gröden) Corvara (Gadertal)
Ausbau Strada Statale 243 Italia.svg Strada statale 243 del Passo Gardena
Erbaut 1915
Gebirge Dolomiten
Karte
Grödnerjoch (Südtirol)
Grödnerjoch
x x
Koordinaten 46° 33′ 0″ N, 11° 48′ 34″ O46.5511.8094444444442121Koordinaten: 46° 33′ 0″ N, 11° 48′ 34″ O

Das Grödnerjoch (Gadertal-Ladinisch Ju de Frara, Grödnerisch Jëuf de Frea; ital. Passo Gardena) ist ein 2121 m hoher Gebirgspass in Südtirol. Er verbindet Gröden bei Wolkenstein mit Corvara im Gadertal.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Grödnerjoch ist ein Sattel zwischen dem Sellastock im Süden und den Cirspitzen, die das Tor zum Naturpark Puez-Geisler bilden, im Norden. Nach Westen beeindruckt der Blick auf den 3181 m hohen Langkofel mit seiner charakteristischen langgestreckten Südwand, die dem Massiv seinen Namen gab; nach Osten öffnet sich die Aussicht zu den Berggipfeln des Gadertals (Sass Songher, die Fanes-Gruppe mit Heiligkreuzkofel, Cunturines-Spitze und La Varella) sowie die noch weiter östlich befindlichen Tofanagipfel.

Auf der Grödner Seite entspringt unterhalb des Passes der Rio Frea, ein Zufluss des Grödnerbachs. Auf Seiten des Gadertals entspringen verschiedene Bäche der Sella- und der Cir-Gruppe, die sich zum Gaderbach vereinigen.

Geschichte

Die steinzeitlichen Funde vom Grödnerjoch - verkohlte Holzreste, Tierknochen und Feuersteingeräte - gehören zu den ältesten im Bereich der Sella. Über die Besiedlung wissen wir aber ebenso wenig Genaues wie über die Nutzung des Übergangs in der Antike, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.

In die Anfänge des Tourismus in den Dolomiten war das Grödnerjoch kaum einbezogen, da es noch keine befahrbare Straße gab. Franz Moroder, Gemeindevorsteher von St. Ulrich, bemühte sich 1895/96 um die Erbauung des ersten Grödnerjoch-Hospizes.

Ein Fahrweg wurde erst im Ersten Weltkrieg 1915 für Zwecke des Frontnachschubs und zur Versorgung der Truppen angelegt. Die deutsch-österreichische Front stand bei Arabba im Buchensteintal (Verteidigungsstellung Col di Lana), die Verbindungsstrecke verlief von Bozen durch Gröden mit einer Schmalspurbahn bis Plan (Umladestation). Von hier ging es weiter mit einer Seilbahn über das Grödnerjoch nach Corvara und anschließend über den Passo Campolongo oder alternativ über das Sellajoch und Pordoijoch zur Front.

Für touristische Zwecke gewann das Grödnerjoch erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Eine asphaltierte Straße neben dem alten Jochfahrweg gibt es erst seit 1960. Ein verzweigtes Wanderwegenetz und Skipisten sowie Liftanlagen entstanden auf beiden Seiten des Passes. Neben dem historischen Hospiz wurden weitere Unterkünfte und Geschäfte errichtet.

Toponomastik

Siehe dazu die Karte der ladinischen Namen der Umgebung[1]

Touristische Infrastruktur / Sport

Zusammen mit dem Sellajoch, dem Pordoijoch und dem Passo Campolongo bildet das Grödnerjoch für Radfahrer und Biker die Vierpässefahrt Sella Ronda rund um die Sella; im Winter kann diese Runde in einer Kombination von Liften und Abfahrten auf Skiern bewältigt werden.

Wanderwege führen abwärts nach Corvara sowie nach Wolkenstein entweder über den Plan de Frea oder durch das Danterceppies-Tal unterhalb des Lifts. Diese Hänge sind im Winter Skigebiete.

In die Sella hinein führt der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2, teilweise als Klettersteig ausgelegt. Eine viel begangene Route für erfahrene Kletterer ist der Pisciadù-Steig (Via ferrata Brigata Tridentina) mit einer Hängebrücke am Exnerturm.

Durch die Cirspitzen setzt sich der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2 auf der Nordseite des Grödnerjochs fort und führt zur Crespeina-Hochfläche mit Crespeina-See und weiter in die Puezgruppe hinein.

Wanderkarte

Grödnertal / Val Gardena, 1:25.000, mapgraphic Bozen

Einzelnachweise

  1. Josef Kostner, Gilo Prugger: Cherta de Frea y ujinanza. Calënder de Gherdëina 1970, Union di Ladins, St. Ulrich 1969, S. 92.

Bilder

 Commons: Grödnerjoch – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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