Gruna (Dresden)

Gruna (Dresden)
Wappen von Grunamit Strehlen-Nordost
Wappen von Dresden

Gruna
mit Strehlen-Nordost

Statistischer Stadtteil Nr. 57 von Dresden

Lage des statistischen Stadtteils Gruna in Dresden
Koordinaten 51° 2′ 5″ N, 13° 47′ 12″ O51.03472222222213.786666666667115Koordinaten: 51° 2′ 5″ N, 13° 47′ 12″ O.
Höhe 115 m ü. NN
Fläche 1,94 km²
Einwohner 12.895 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 6647 Einwohner/km²
Postleitzahl 01277
Vorwahl 0351
Website www.dresden.de
Ortsamtsbereich Blasewitz
Verkehrsanbindung
Straßenbahn 1, 2
Bus 61, 63, 74, 85
„Gruhna“ und seine Nachbardörfer auf einer Karte aus dem 19. Jahrhundert
Blick entlang der Stübelallee auf die Hochhäuser am früheren Grunaer Dorfkern
GEWOBAG-Siedlung am Falkensteinplatz

Gruna ist ein Stadtteil von Dresden im Ortsamtsbereich Blasewitz. Gruna befindet sich im Dresdner Osten in unmittelbarer Nähe zum Großen Garten. Das Zentrum bildet die Zwinglistraße mit der Zentralhaltestelle (für Straßenbahn: Linie 1 und 2, Bus: Linie 61), Geschäften und Gaststätten. Der Stadtteil ist zum einen stark geprägt durch Plattenbauten der DDR (Rosenbergstraße, Calvinstraße, Papstdorfer Straße, Wiesenstraße) – die modernisiert oder rückgebaut werden – und Bauten der 1990er-Jahre (Zwinglistraße). Aber es gibt auch Straßenzüge mit Altbauten, zum Beispiel der Jahrhundertwende (Beilstraße, Herkulesstraße).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Gruna grenzt im Norden an den Stadtteil Striesen und im Osten an Seidnitz. Südlich von Gruna befindet sich Strehlen und im Westen Seevorstadt-Ost/Großer Garten.

Geschichte

Im Jahr 1370 wurde das Dorf Gruna erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet Ort in der grünen Aue. Der Ort erstrecke sich zwischen zwei Altwassern der Elbe. Daran erinnern Flurnamen wie Alte Elbe und Blanschfeld. Der südliche Elbarm zwischen der heutigen Bodenbacher Straße und der Winterbergstraße führte zum Großen Garten und von da weiter zur Bürgerwiese. Der nördliche, der heute noch ungefähr zwei Meter tiefer als seine Umgebung liegt, führte bis zum Frauensteiner Platz. Im Jahr 1309 legten deutsche Siedler in diesem Altarm den Landgraben an. Neben der Brücke über den Landgraben entstand eine Schmiede, die Grüne Wiese genannt wurde. Dieser Name übertrug sich auf eine benachbarte Schänke.

Nachdem die Burg Dohna im Zuge der Dohnaischen Fehde zerstört wurde, entwickelte sich die alte Pirnaer Landstraße (heute Bodenbacher Straße) zum wichtigsten Verkehrsweg nach Böhmen.

Gruna gehörte bis zur Reformation zum Bistum Meißen. Danach unterstand es dem Religionsamt des Dresdner Rates und dem kurfürstlichen Amt. Als der Große Garten ab 1676 angelegt wurde, mussten die Grunaer Bauern dafür ihre Felder abgeben. Im Jahr 1813 in der Schlacht bei Dresden brannte das Dorf ab. Die Bewohher durften deshalb aus den zerstörten Mauern des Großen Gartens Baumaterial zum Wiederaufbau gewinnen.

Bis zum Jahr 1865 besuchten die Grunaer Kinder die Schule im benachbarten Striesen, dann wurde an der Bodenbacher Straße ein Schulhaus erbaut. Dieses wurde im Jahr 1884 erweitert.

Die Einwohnerzahl vervierfachte sich in den Jahren von 1867 bis 1890. Bis zum Bau der Thomaskirche war Gruna zur Kreuzkirche gepfarrt. Gruna wurde am 1. April 1901 nach Dresden eingemeindet. Damals gehörte auch das räumlich abgetrennte Neugruna zur Grunaer Flur, ging später aber an Blasewitz über.

Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden in Gruna zahlreiche Wohnbauten und wandelten den ländlichen Charakter der Siedlung. Der Bauverein Gartenheim errichtete in den 1920er-Jahren die Gartenheimsiedlung zwischen Junghansstraße und Landgraben. Östlich des Landgrabens entstand die Siedlung des Spar- und Bauvereins. Am Falkensteinplatz und an der Zwingli- und Haenel-Clauß-Straße befindet sich die denkmalgeschützte GEWOBAG-Siedlung, die 1928 erbaut wurde.

Im Zweiten Weltkrieg war von 1943 bis 1944 auf der Liebstädter Straße ein Heimatflakbatterie eingerichtet. Daran erinnert heute ein Mahnmal. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Zweiten Weltkrieg wurde vor allem der Dorfkern und das Gebiet um den Falkensteinplatz beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1949 und war in den 1960er-Jahren abgeschlossen. Die Reste Altgrunas wurden beim Bau der Hochhäuser an der Zwinglistraße ab den 1970er-Jahren abgetragen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Thomaskirche
Findlingsbrunnen

Sehenswürdigkeiten sind neben der neoromanischen Thomaskirche der Findlingsbrunnen, der Rothermundtpark und das Hans-Erlwein-Gymnasium (ehemals Gymnasium Dresden-Gruna) von 1913 (Architekt Stadtbaurat Hans Erlwein).

An der Liebstädter Straße wurden 1996 im Stil der Organischen Architektur das Kinder- und Jugendhaus Schieferburg errichtet.

Das private Lichtdruck-Werkstatt-Museum an der Bärensteiner Straße befindet sich in Gruna.

Als Stadtteilfest etablierte sich 2004 das Grunaer Brunnenfest, das nun jedes Jahr im Juni am Findlingsbrunnen stattfindet und regen Zuspruch erfährt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Radebeuler Schuhfabrik wurde 1916 als Schuhfabrik F. Keyl in Gruna gegründet, bis sie 1925 nach Radebeul umzog.

Die Straßenbahnlinien 1 und 2 sowie die Buslinien 61, 63, 74 und 85 der Dresdner Verkehrsbetriebe verkehren in Gruna. Die wichtigsten Straßen sind die ost-westlich verlaufende Bodenbacher Straße und die Winterbergstraße sowie die Nord-Süd-Achse Schneebergstraße-Zwinglistraße.

Literatur

Weblinks

 Commons: Gruna (Dresden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Gruna bei dresdner-stadtteile.de
  • Gruna im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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