Großschwabhausen

Großschwabhausen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Großschwabhausen
Großschwabhausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Großschwabhausen hervorgehoben
50.93777777777811.486666666667319
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Weimarer Land
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Mellingen
Höhe: 319 m ü. NN
Fläche: 12,16 km²
Einwohner:

1.085 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99441
Vorwahlen: 036454, 036425 (OT Hohlstedt)
Kfz-Kennzeichen: AP
Gemeindeschlüssel: 16 0 71 025
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Hohlstedter Weg 3
99441 Großschwabhausen
Webpräsenz: www.grossschwabhausen.de
Bürgermeister: Hans-Jürgen Schaffarzyk
Lage der Gemeinde Großschwabhausen im Landkreis Weimarer Land
Mönchenholzhausen Nohra Nauendorf Vollersroda Hetschburg Frankendorf Nirmsdorf Ködderitzsch Ettersburg Daasdorf a. Berge Kleinobringen Rannstedt Niederreißen Obertrebra Ballstedt Rohrbach Heichelheim Hammerstedt Isseroda Oettern Eberstedt Ramsla Kleinschwabhausen Wiegendorf Kiliansroda Wohlsborn Flurstedt Mechelroda Mattstedt Sachsenhausen Ottstedt a. Berge Oberreißen Niederroßla Reisdorf Leutenthal Kapellendorf Bechstedtstraß Großheringen Lehnstedt Schwerstedt Willerstedt Umpferstedt Buchfart Wickerstedt Großobringen Döbritschen Rittersdorf Hohenfelden Neumark Auerstedt Hopfgarten Liebstedt Gebstedt Niedertrebra Troistedt Krautheim Vippachedelhausen Tonndorf Bad Sulza Schmiedehausen Kromsdorf Pfiffelbach Großschwabhausen Niederzimmern Mellingen Klettbach Oßmannstedt Nohra Mönchenholzhausen Berlstedt Buttelstedt Magdala Kranichfeld Saaleplatte Apolda Bad Berka BlankenhainKarte
Über dieses Bild

Großschwabhausen ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Weimarer Land in Thüringen und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Mellingen. Eingemeindet ist der Ortsteil Hohlstedt/Kötschau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kirche in Großschwabhausen

Die Ersterwähnung von „Suabehusen“ findet sich in einem vor dem Jahr 815 anzusetzenden Hersfelder Güterverzeichnis. 876 wird „Svabohus“ im Ingelheimer Protokoll wegen des Zehntstreits in Thüringen genannt. Grundherr war im Mittelalter die Adelsfamilie Schwabhausen, deren Burg jedoch fast völlig verschwunden ist. 1350 fiel der Ort mit der Kirchbergschen Herrschaft Kapellendorf an die Stadt Erfurt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort schwer zerstört. Wirtschaftlichen Aufschwung brachte die 1876 erfolgte Eröffnung der Weimar-Geraer Eisenbahn.

Im Ort lebten in den 1930er-Jahren mehrere Familien, die der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas angehörten. Diese wurden 1935 wochenlang von aufgezogenen SA-Trupps diffamiert und terrorisiert. Einige wurden in der Folge vor Gericht gestellt und wegen „fortgesetzter staatsfeindlicher Tätigkeit“ zu Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verurteilt.[2]

Am 11. April 1945 wurde ein letzter Transportzug mit Häftlingen aus dem KZ Buchenwald auf dem Bahnhof des Ortes von US-Flugzeugen beschossen. Die SS-Wachmannschaft brachte sich in Sicherheit, während einige der Häftlinge erschossen wurden. Fünf von ihnen wurden auf dem Ortsfriedhof bestattet und später mit einem Gedenkstein geehrt. Die übrigen Häftlinge trieb die SS auf einem Todesmarsch weiter in Richtung Jena.

Hohlstedt

Am 1. Dezember 2007 wurde die im Jahr 958 erstmals als „Haholtestat“ erwähnte Gemeinde Hohlstedt mit ihrem Ortsteil Kötschau eingemeindet.[3]

Hohlstedt wurde am 2. Dezember 958 und Kötschau am 21. Juli 1172 erstmals urkundlich genannt.[4] In Kötschau stand im Mittelalter ein mit Wassergräben geschütztes Herrenhaus. 1172 wurde ein Gumpert von Kötschau genannt. Die Wasserburg diente einst der Überwachung und Kontrolle der Straße zwischen Weimar und Jena.[5]

Gut Kötschau

Die Universität Jena kaufte 1937 das Gut Kötschau über die Siedlungsbehörde von der verwitweten Frau Emma Hempelmann. Die Bewirtschaftung wurde am 1. Juni 1937 der Anstalt für Pflanzenbau und Pflanzenzucht übertragen. Während der DDR-Zeit erlebte das Gut Kötschau als Versuchsgut mehrere Umstellungen. 1992 wurde es wieder privatisiert.[6]

Sehenswürdigkeiten

  • Dorfkirche mit davorstehendem Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
  • Südwestlich des Ortes befindet sich der so genannte Hain, ein geschützter Laubwald. Im Frühjahr finden sich hier vor dem Laubaustrieb flächendeckende Bestände des Märzenbechers (Leucojum vernum), vermischt mit Wald-Bingelkraut (Mercurialis biennis), Haselwurz (Asarum europaeum), Schlüsselblume (Primula elatior), später auch Türkenbund (Lilium martagon).

Städtepartnerschaften

DeutschlandDeutschland Schwabhausen in Bayern

Sport

Die Handballer des SV Fortuna Großschwabhausen konnten in der Saison 2006/2007 Erfolge aufweisen und neben dem Aufstieg in die Landesliga (Staffel 1), auch das Halbfinale des Thüringenpokals erreichen.

Die Fußballer konnten nach dem Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 2005 den Klassenerhalt sichern und sich im Mittelfeld der Liga etablieren. Vor Beginn der Saison 2007/2008 mussten sie in eine andere Staffel (Staffel 3) wechseln, in der Saison 2009/2010 wird die Mannschaft voraussichtlich wieder in der 2. Kreisklasse spielen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Gottwalt Schaper (* 10. März 1873 in Hohlstedt, † 4. Januar 1942 in Berlin), Bauingenieur, Brückenbauer der Deutschen Reichsbahn

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
  4. Wolfgand Kahl:Ersterwähnung Thüringer Städte und DörferVerlag Rockstuhl,Bad-Langensalza,2010, ISBN 978-3-86777-202-0,S.127 und 152
  5. Michael KöhlerThüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtlichen WohnplätzeJenzig-Verlag,2001, ISBN3-910141-43-9, S.163
  6. Bodo Märtin und Otfried Geiling:Zur Geschichte der Versuchsstation Kötschau 3. Geschichtsheft 1996 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, ISSN 0944-0348,S.36-48


 Commons: Großschwabhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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