Großherzoglich Oldenburgische Staatseisenbahnen

Großherzoglich Oldenburgische Staatseisenbahnen

Die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn (GOE) war die als Staatsbahn geführte Eisenbahngesellschaft des Großherzogtums Oldenburg.

Im Vergleich zu anderen Ländern im Deutschen Reich entstand eine erste Eisenbahnstrecke erst relativ spät. Im dünn besiedelten und wirtschaftlich schwachen Gebiet schien der Eisenbahnbau lange Zeit wegen der finanziellen Lasten nicht tragbar. Zudem verhinderten unterschiedliche Vorstellungen der Nachbarländer Hannover und Preußen lange Zeit eine Realisierung von Eisenbahnprojekten.

Im Jahre 1864 kam schließlich ein Vertrag zwischen Preußen und Oldenburg über den Bau einer Bahnlinie von Bremen nach Oldenburg zustande. Gleichzeitig verpflichtete sich Preußen, von Heppens – dem späteren Wilhelmshaven – aus eine Bahnlinie nach Oldenburg zu bauen. Die 1864 eingesetzte Großherzogliche Eisenbahnkommission ging am 1. April 1867 in die Großherzogliche Eisenbahn-Direktion Oldenburg über.

Am 17. November 1866 wurde der erste Streckenabschnitt OldenburgDelmenhorst eröffnet, im Juli 1867 folgte die Fortsetzung bis Bremen und im September des gleichen Jahres schließlich auch die Strecke von Oldenburg bis Heppens.

1869 wurde die Ost-West-Verbindung Bremen–Oldenburg durch die Bahnstrecke Oldenburg–Leer weitergeführt bis ins nunmehr preußische Leer mit Anschluss an die Hannoversche Westbahn, 1876 die Strecke von Ihrhove nach Neuschanz mit Anschluss an die Niederländischen Eisenbahnen.

1871 wurde die Stadt Jever von Sande her angeschlossen, während Brake 1873 und Nordenham 1875 einen Bahnanschluss erhielten. Eine wichtige Verbindung in den Süden gelang dem Großherzogtum Oldenburg erst 1876 mit der so genannten „Südbahn“ von Oldenburg über Quakenbrück bis nach Eversburg an der Linie OsnabrückRheine.

1897 schließlich wurde die 1888 als Jever-Carolinensieler Eisenbahn eröffnete Bahnstrecke Jever–Harle von der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn übernommen, gleichzeitig damit auch der Schiffsverkehr nach Wangerooge und auf der Insel eine Schmalspurbahn vom Anleger zum Ort errichtet.

1920 wurde die GOE in die neu gegründete Deutsche Reichsbahn eingegliedert. Die oldenburgischen Eisenbahner wurden nach der Auflösung der Eisenbahndirektion in Oldenburg Stadt auf die Reichsbahndirektionen Hannover, Hamburg und Münster/Westfalen verteilt. In Münster wurde 1935 ein Denkmal für die eingewanderten oldenburgischen Eisenbahner errichtet.

Eine Übersicht über die Fahrzeuge der GOE bietet die Liste der oldenburgischen Lokomotiven und Triebwagen.

Literatur

  • Hans-Jürgen Gaida: Dampf zwischen Weser und Ems. Die Geschichte der Grossherzoglich-Oldenburgischen Eisenbahn. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-87943-614-2.
  • 1843–1983. 140 Jahre Eisenbahndirektion Hannover. hrsg. von der Bundesbahndirektion Hannover.
  • Karl Julius Harder, Hans Kobschätzky: Die Großherzoglichen Staatseisenbahnen in Mecklenburg und Oldenburg. Ihre Geschichte, Lokomotiven und Wagen in Wort und Bild. Franckh Verlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-440-04570-6.
  • Gerold Schmidt: Das Denkmal Oldenburger Eisenbahner in Münster. In: Der Oldenburgische Hauskalender. 174, 2000, ZDB-ID 2001160-X, S. 70–73.

Weblinks


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