Gropiusbau

Gropiusbau
Gesamtansicht im Jahre 2005

Der Martin-Gropius-Bau, das ehemalige Kunstgewerbemuseum Berlin, ist ein Ausstellungshaus in Berlin, das große temporäre Ausstellungen beherbergt. Er befindet sich in der Niederkirchnerstraße 7 in Berlin-Kreuzberg. Bis 1990 lag das Gebäude direkt an der Sektorengrenze zum Bezirk Mitte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Architektur

Giebelansicht im Jahre 2005

Errichtet wurde der Bau 1877 bis 1881 von den Architekten Martin Gropius (einem Großonkel von Walter Gropius) und Heino Schmieden im Stil der italienischen Renaissance. Zentraler Bestandteil des Gebäudes ist ein großer Lichthof, die Zwischenräume der Fenster sind mit Mosaiken und den Wappen deutscher Länder geschmückt. Die bildhauerischen Arbeiten stammen von Ludwig Brunow, Otto Geyer, Emil Hundrieser, Otto Lessing, Rudolf Siemering und Louis Sussmann-Hellborn. Der Grundriss ist quadratisch mit einer Seitenlänge von ca. 70 m und eine Höhe von etwa 26 m.

Konzipiert als Kunstgewerbemuseum war in dem Gebäude nach dem Ersten Weltkrieg das Museum für Vor- und Frühgeschichte, sowie die Ostasiatische Kunstsammlung untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau durch Bomben schwer beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1978 unter Leitung der Architekten Winnetou Kampmann und Ute Weström, nachdem das Gebäude auf Initiative von Walter Gropius 1966 unter Denkmalschutz gestellt worden war. Noch während der Bauarbeiten wurde das Haus 1981 mit einer Schinkel-Ausstellung eingeweiht.

Eine weitere Renovierung wurde 1998/1999 mit Bundesmitteln durchgeführt. Zur Eröffnung nach dem Umbau wurde 1999 eine Ausstellung zur 50-jährigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gezeigt. Die Planung des Umbaus erfolgte durch die Architektengemeinschaft Hilmer & Sattler und Albrecht sowie Volkhausen und Lubkoll.

Ausstellungen

Eingangsbereich 2006

Als wichtige Ausstellungen, die in dem Gebäude zu sehen waren, sind neben der Wiedereröffnungsausstellung 1999 unter anderem die Preußenausstellung 1981, Zeitgeist (Ausstellung) 1982, die Schauen zur Internationalen Bauausstellung 1984, zur 750-Jahrfeier Berlins 1987, die Ausstellung Stationen der Moderne. Die bedeutendsten Kunstausstellungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland 1988/1989, die Ausstellung Berlin–Moskau / Moskau–Berlin 2003/2004, sowie die beiden internationalen Kunstausstellungen 1982 und 1991 zu nennen.

Von Oktober 2005 bis Januar 2006 fand eine Ausstellung mit dem Titel Rundlederwelten im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 statt. In Franck Goddios Ausstellung Ägyptens versunkene Schätze, die vom 13. Mai bis 4. September 2006 lief, kamen 450.000 Besucher in den Martin-Gropius-Bau.[1]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tagesspiegel: Ägypten-Ausstellung beendet - 450 000 im Gropius-Bau, 5. September 2006

52.50638888888913.3819444444447Koordinaten: 52° 30′ 23″ N, 13° 22′ 55″ O


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