Gronau (Westf.)

Gronau (Westf.)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Gronau (Westf.)
Gronau (Westf.)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gronau (Westf.) hervorgehoben
52.21257.041666666666727
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Borken
Höhe: 27 m ü. NN
Fläche: 78,74 km²
Einwohner:

46.553 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 591 Einwohner je km²
Postleitzahl: 48599
Vorwahlen: 02562 (Gronau), 02565 (Epe)
Kfz-Kennzeichen: BOR
Gemeindeschlüssel: 05 5 54 020
Stadtgliederung: 2 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Konrad-Adenauer-Str. 1
48599 Gronau
Webpräsenz: www.gronau.de
Bürgermeister: Karl-Heinz Holtwisch (CDU)
Lage der Stadt Gronau (Westf.) im Kreis Borken
Kreis Borken Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve Kreis Wesel Kreis Coesfeld Kreis Coesfeld Niedersachsen Kreis Steinfurt Niederlande Raesfeld Heiden Rhede Bocholt Borken Reken Velen Stadtlohn Heek Ahaus Gescher Legden Schöppingen Gronau Vreden Südlohn IsselburgKarte
Über dieses Bild

Die Stadt Gronau (Westf.) liegt im westlichen Münsterland im Nordwesten des Bundeslands Nordrhein-Westfalen. Sie ist eine mittlere kreisangehörige Stadt und zweitgrößte des Kreises Borken im Regierungsbezirk Münster.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Gronau liegt in der Dinkel-Niederung. Die Dinkel fließt von Süd nach Nord durch das gesamte Stadtgebiet. Nordöstlich von Gronau liegt das Gildehauser Venn, ein Moor- und Heidegebiet. Das Kerngebiet des Gildehauser Venns ist heute Naturschutzgebiet. Der Südteil des Gildehauser Venns (Gronauer Stadtgebiet) wird Rüenberger Venn genannt.

Stadtgliederung

  • Stadtteil Gronau
  • Stadtteil Epe

Historische Gliederung Gronau

  • Innenstadt
  • Tiekerhook (Nordost)
  • Schöttelkotterhook (Ost)
  • Eßseite (Südost)
  • Buterland (Südwest)
  • Beckerhook (Südwest)
  • Brook (West)
  • Spechtholtshook (Nordwest)

Diese Bezeichnungen sind die Namen der Bauernschaften, die die Stadt Gronau umgeben haben. Sie werden in der amtlichen Statistik nicht mehr verwendet, sind aber im Alltag weiter gebräuchlich.

Nachbargemeinden

In Gronau gibt es vier ehemalige Grenzübergänge in die Niederlande: Grenzübergang Gronau an der Schnellstraße B 54, Glanerbrücke an der ehemaligen B 54 (über Glanerbrug nach Enschede), Losserstraße (über Glane nach Losser) und Tiekerhook (über Overdinkel nach Losser).

Bemerkenswert: Gronau besitzt sowohl eine reine Gemeindegrenze (Süden: Ahaus und Heek) als auch eine Kreisgrenze (Osten: Kreis Steinfurt), eine Landesgrenze (Norden: Niedersachsen) und eine Staatsgrenze (Westen: Niederlande).

Geschichte

Überblick

Pfarrkirche St. Antonius

Der Name Gronau bezieht sich auf die Siedlung am Fluss Dinkel. Es stammt von Gronauwe (Grüne Aue).

Im Jahr 1188 wird der heutige Gronauer Ortsteil Epe erstmals urkundlich erwähnt, Gronau selbst erst im Jahr 1365.

Evangelische Stadtkirche

1544 bekennt Gronau sich zum evangelisch-lutherischen Glauben. Bereits 44 Jahre später (1588) wechselt die Konfession zum evangelisch-reformierten Glauben.

Mit dem Erbabfall Gronaus an die Linie Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1638 wechselt der Besitzer des Ortes erstmals. 1699 erkennt Gronau die münsterische Landeshoheit an. Gut einhundert Jahre später (1803) wird das münsterische Amt Horstmar mit Gronau und Epe an die Grafen von Salm, Grafschaft Salm-Horstmar übergeben. Nach dem Zusammenbruch des napoleonischen Frankreich werden Gronau und Epe preußisch. Zunächst waren sie Teil des Kreises Steinfurt, bevor sie 1816 dem neu gebildeten Kreis Ahaus angegliedert wurden.

Die Industrialisierung hält in Gronau Einzug mit der Gründung des ersten Textilwerks 1854. 21 Jahre später (1875) werden die Eisenbahnlinien von Gronau nach Münster, Dortmund und Enschede eröffnet.

Mit dem Wachstum der Textilindustrie und der Gründung des Gronauer Bauvereins im Osten der Stadt (1893) beginnt eine Expansion der Siedlungsfläche. Bis zum 1. Weltkrieg entstehen in Gronau unter anderem ein neues Rathaus, das Amtsgericht, die Pfarrkirche St. Antonius, Schulen, Krankenhäuser, ein Hallenbad, ein Wasserwerk, ein Elektrizitätswerk und der Stadtpark.

1898 erhält Gronau die Stadtrechte.

50 Pf Notmünze der Stadt Gronau 1919

Nach dem 1. Weltkrieg werden in den Jahren 1918 und 1919 von der Stadt Gronau drei Notmünzen im Wert von 10, 25 und 50 Pfennigen herausgegeben.

Mit dem Konkurs des van-Delden-Konzerns 1980/1981 endet die Ära der Textilindustrie in Gronau.

Erdgeschichte

1910 fand man in der damaligen Ziegeleigrube Gerdemann das Skelett eines Plesiosauriers aus der Kreidezeit. Es befindet sich heute im Geologisch-Paläontologischen Museum in Münster.

Eingemeindungen

Am 1. April 1898 wurde der Nordteil des Kirchspiels Epe (die Eilermark) nach Gronau eingemeindet.[2]

Am 1. April 1934 wurden die Gemeinden Dorf Epe und Kirchspiel Epe (der verbliebene Südteil) zur Gemeinde „Epe“ zusammengeschlossen.[2]

Am 1. Januar 1975 wurden die Stadt Gronau und die Gemeinde Epe zusammengeschlossen.[3]

Politik

Rathaus (Nordostseite)

Stadtrat

Für die Wahlperiode 2009–2014 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:[4]

  • CDU 17 Sitze
  • SPD 12 Sitze
  • UWG 4 Sitze
  • FDP 4 Sitze
  • Grün Alternative Liste Gronau 2 Sitze
  • Die Linke 1 Sitz
  • Pro! Bürgerschaft 2 Sitze

Der neu gewählte Rat der Stadt Gronau trat am 4. November 2009 zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.

Wappen

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurden die Stadt Gronau und die Gemeinde Epe zum 1. Januar 1975 zu einer neuen Stadt mit dem Namen „Gronau (Westf.)“ zusammengeschlossen.

Nach einer Übergangszeit, in der das Wappen der ehemaligen Stadt Gronau seine Gültigkeit behielt, wurde vom Rat das abgebildete Wappen beschlossen. Es beinhaltet die Symbole der beiden früheren Gemeinden (Schwan, Spule, Ähre) sowie die Farben grün-gelb der ehemaligen Stadt Gronau und eine Farbe (blau) der ehemaligen Gemeinde Epe. Der Schwan deutet auf die frühere territoriale Zugehörigkeit Gronaus zur Herrschaft der Edelherren von Steinfurt hin; der grüne Untergrund soll redender Hinweis auf die Bezeichnung des alten Gronau als „Grüne Aue“ sein. Aus dem ehemaligen Wappen der Gemeinde Epe wurden die Symbole „Ähre“ und „Spule“ übernommen. Während die Spule die enge Verbundenheit beider Gemeinden mit der Textilindustrie andeutet, steht die Ähre symbolisch für die Bedeutung der Landwirtschaft.

Das neue Wappen der Stadt wurde am 8. Januar 1981 durch den Regierungspräsidenten in Münster genehmigt und am 1. Februar 1981 formalrechtlich offiziell eingeführt. Es soll zum Ausdruck bringen, dass die neue Stadt Gronau aus zwei früher selbstständigen Gemeinden entstanden ist.

Heraldische Beschreibung des Wappens:

In Grün ein breiter gelber mit einem schwarz bewehrten blauen Schwan belegter Wellenpfahl, begleitet vorn von einer gelben Spule, hinten von einer gelben Ähre.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Rock’n’Popmuseum

Gronau kann auf eine respektable Musikgeschichte zurückblicken, die in den 50er Jahren auch den dort geborenen Udo Lindenberg prägte und letztlich zum Gronauer Rock'n'Popmuseum führte. Charakteristisch an dieser Musikkultur ist die deutsch-niederländische Verbindung. In der Umbruchszeit nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich in Gronau und Enschede eine enge und erfolgreiche deutsch-niederländische Kultur-Kooperation, die sich über Musikvereine, Streichquartette, Salonorchester und Hot-Dance-Kapellen bis hin zu Sinfonieorchestern und einer Operettengesellschaft (Enschedesch Opera en Operette Gezelschap) mit eigenen Uraufführungen steigerte (u. a. Hans-Martin Majewski: Insel der Träume, 1938). Zugleich fand der Jazz ab 1920 begeisterte Anhänger. Die lokale Jazzgeschichte der 1940er und 50er Jahre schrieb sich ab 1989 durch das Gronauer Jazzfest auf internationaler Ebene fort. In der Tanzmusikszene der Nachkriegszeit lernte auch Udo Lindenberg sein musikalisches Handwerkszeug. Noch heute bietet Gronau ein breites kulturelles Spektrum und ist wegen der ungewöhnlich dichten Laienmusikvereinslandschaft sogar für wissenschaftliche Untersuchungen interessant.

Die Gronauer „Wall“ ist eine Gronauer „Hall of Fame“ und erinnert an die lokale deutsch-niederländische Musikszene und die internationalen Musiker, die in Gronau aufgetreten sind.

Festivals

Einmal im Jahr (Ende April) bietet das Gronauer Jazzfest internationalen Größen des Jazz eine Plattform.

Zudem findet jedes Jahr im Sommer das Rockfestival „Auf die Ohren“ statt. Zu diesem Anlass kommen jedes Jahr Musiklegenden nach Gronau.

Bauwerke

Gronauer Wasserturm am Stadtpark

Wahrzeichen der Stadt Gronau ist der alte Wasserturm am Stadtpark. Der Trinkwasserspeicher hat ein Fassungsvermögen von 250 m³. Der Wasserturm wurde nach dem Bau eines neuen Erdspeichers mit 2800 m³ Inhalt (heute 4800 m³) 1965 vom Netz genommen.

Vom alten Rathaus ist noch der Rathausturm erhalten geblieben. Die eindrucksvollen Bauten der Textilindustrie nördlich der Innenstadt sind teilweise als technische Denkmäler restauriert worden.

Das Apollo-Theater (Gronau) war ein beliebter Kino-, Theater- und Konzertsaal. In den Jahren 1934–1940 entwickelte er sich zu einer wichtigen deutsch-niederländischen Kulturinstitution. Nach Umbauten und Modernisierungen ist der verkleinerte Saal heute Teil eines Kinocenters in der Mühlenmathe 37.

Sehenswert ist die Morgensternsiedlung im Osten der Stadt, eine gut erhaltene, geschlossene Arbeitersiedlung. Ebenfalls sehenswert sind die alten Arbeitersiedlungen „Klein Marokko“ (Spechtholtshook) und „Klein Russland“ (Brook).

Neuestes Wahrzeichen der Stadt ist die 2003 durch die Landesgartenschau entstandene „Bogenbrücke“ über die Spinnereistraße.

Museen

rock'n'popmuseum

Rock’n’Popmuseum

Am 21. Juli 2004 wurde das rock'n'popmuseum eröffnet. Es ist europaweit einzigartig für dieses Genre der Musikgeschichte. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Kesselhalle der Fa. M. van Delden.

Die Dauerausstellung beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Musikgeschichte des vergangenen Jahrhunderts. Die Chronologie dieser Geschichte ist eingebettet in eine thematische Klammer, die die Black Music und die Elektronische Musik darstellt. Eine Wissensdatenbank erhellt die Hintergründe der Ausstellungsstücke. Hier zeigt sich die jugendkulturelle, musik- und zeitgeschichtliche Dimension und Vernetzung der Exponate unter anderem von Marlene Dietrich, Elvis Presley, den Rolling Stones oder auch Rammstein.

Neben der ständigen Ausstellung präsentiert das Museum Sonderausstellungen, die sich speziellen Themen aus dem vielfältigen Repertoire hundertjähriger Popmusik-Historie widmen. Zur Philosophie des Hauses zählen auch Musikveranstaltungen, museumspädagogische Programme und eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen.

Driland-Museum

Alter Rathausturm

Der verbliebene Gebäudeteil des im letzten Krieg zerstörten Rathauses beherbergt das Driland-Museum der Stadt Gronau. Es informiert über lokale und regionale Kultur, textile Vergangenheit, sowie die historische Entwicklung der Stadt. Der Eingang befindet sich in einem Innenhof hinter dem Gronauer Rathausturm in der Bahnhofstraße.

Der Name des Museums beinhaltet den prägenden Faktor dieser Stadt und ihres Umlandes, die historischen und gegenwärtigen grenzüberschreitenden Einflüsse. Gronau war ursprünglich eine von Steinfurter und Bentheimer Grafen regierte, später kulturell und religiös stark von den Niederlanden geprägte Enklave im münsterisch/katholisch verwalteten Kirchspiel Epe. Das 1898 erweiterte Stadtgebiet bildet im Nordwesten den Schnittpunkt zwischen den Niederlanden sowie den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Das Drilandmuseum bietet den Gronauern und Besuchern dieser Stadt die Gelegenheit, sich mit den Besonderheiten dieser Stadt- und Regionalgeschichte zu beschäftigen.

Zunächst wird die Erdgeschichte des hiesigen Raumes, angefangen von der Kohle- und Salzentstehung bis hin zur paläontologischen Fundstücken vorgestellt. Mittelpunkt dieser Abteilung ist eine Nachbildung des 1910 in Gronau entdeckten Schlangenhalssauriers. Über die frühesten menschlichen Besiedlungsspuren werden die Besucher/innen zu den ersten Anfängen der Entstehung dieser Stadt geleitet. Das Stadtmodell 'Gronau 1600' veranschaulicht die Entwicklung der Wasserfeste zu einem Zufluchtsort für niederländische Protestanten vor dem Hintergrund der europäischen Religionskriege im 17. Jahrhundert.

Die damals verwurzelten niederländischen Einflüsse auf die Kultur, die Religion und die Wirtschaft dieser Stadt bilden auch den 'roten Faden' durch die weitere Ausstellung. Die industrielle Revolution, deren Anfänge in der Ausstellung dokumentiert sind, wurde unter preußischer Verwaltung durch niederländische Unternehmer geprägt. Die jüngere Geschichte Gronaus wird durch historische Fotografien im ersten Obergeschoss des Museums dargestellt.

Naherholungsgebiete

Stadtpark und Tierpark

Stadtpark (Ententeich, Blick von Norden)

Der Gronauer Stadtpark (mit Tierpark) am Dinkelufer wurde noch vor dem 1. Weltkrieg angelegt. Außerdem gibt es im Stadtteil Epe einen Park. Dieser wurde 1926 im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen errichtet. In ihm sind ein großer Ententeich, zwei Spielplätze (einer davon mit Skateboardbahn und Schlittenhügel) und ein Rosengarten zu finden.

Dreiländersee

Am „Dreiländereck“ Nordrhein-Westfalen / Niedersachsen / Niederlande, in der Nähe des Ortsteils „Driland“, liegt der in den 1970er Jahren künstlich errichtete „Dreiländersee“. Der See ist als Badesee und für Spaziergänger sowie Jogger interessant. Eine Runde um den See beträgt ca. 3.300 Meter. Darüber hinaus gibt es weitere Freizeitangebote, wie z.B. eine Minigolfanlage und einen Tretbootverleih.

Ergänzt wird das Angebot durch einen Campingplatz, der auch ganzjährig Blockhäuser bereithält.

Landesgartenschau

2003 fand in Gronau und in der Nachbargemeinde Losser (Niederlande) eine grenzüberschreitende Landesgartenschau statt. Im Rahmen der Landesgartenschau wurden am Ufer der Dinkel in Epe, Gronau, Glane, Overdinkel und Losser 13 Skulpturen, Dinkelsteine genannt, aufgestellt.

Sport

Gronau beherbergt derzeit fünf Fußballvereine. Vorwärts Epe wurde in der Saison 2007/08 Meister der Bezirksliga und stieg in die Landesliga auf. Nachdem der Klassenerhalt nicht geschafft wurde, stieg Vorwärts Epe wieder in die Bezirksliga-Staffel 11 ab. Seit der Saison 2007/08 spielt dort auch die SG Gronau. Der zweite Verein aus dem Stadtteil Epe, der FC Epe, spielt in der Kreisliga A Ahaus. Die Vereine SV Vorwärts Gronau 09 und DJK Arminia Gronau, beide derzeit ebenfalls der Kreisliga A angehörig, werden im Sommer des Jahres 2011 als Fortuna Gronau 09/54 gemeinsam an den Start gehen. Die Fusionsverhandlungen hierzu wurden auf einer Sitzung im November 2010 abgeschlossen.

Handball wird bei Vorwärts Gronau seit 1928 gespielt sowie seit 2002 auch beim neu gegründeten HSC Gronau. Die Handballdamen von Vorwärts Gronau wurden 1936/37 Westfalenmeister sowie Dritte der Deutschen Meisterschaft.

Seit 1968 besteht bei Vorwärts eine Badmintonabteilung, die sehr erfolgreich ist. u. a. wurde Christina Tampier 1975 Deutsche Meisterin im Mädcheneinzel.

Weiterhin bietet der SV Vorwärts Gronau seit mehr als 35 Jahren Basketball als Sportart an. Das Team spielt seit Jahren im Basketballkreis Münster mit wechselndem Erfolg. In der Saison 2010/2011 treten vier Jugendmannschaften (davon eine weibliche) sowie die Herren-Senioren an.

Der erfolgreichste Sportverein der jüngeren Vergangenheit ist jedoch der Schwimmverein Gronau von 1910. Die Damen-Wasserball-Mannschaft spielte seit 1998 in der ersten Bundesliga und wurde zweimal Meister, zog sich aber zur Saison 2007/08 aus der Bundesliga zurück[5] und spielt nun in der Oberliga [6].

In Gronau wird auch seit 1932 Tischtennis beim TTC Gronau 1932 e. V. gespielt. Ein Höhepunkt des Vereinslebens in den letzten Jahren war der Showkampf zwischen Jörg Roßkopf und Timo Boll, der am 30. April 2007 für einen guten Zweck anlässlich des 75–jährigen Bestehens des Vereins ausgetragen wurde.

Gronau ist offizieller Sitz des im niedersächsischen Nordhorn spielenden Eishockey-Vereins ECE Nordhorn/Gronau, um diesem die Teilnahme am Spielbetrieb des Landeseissportverbandes Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. Derzeit spielen die „Bullydogs“ in der Verbandsliga NRW.

Seit 1985 sind auch die Bogenschützen Gronau e.V. erfolgreich aktiv.

Wirtschaft und Infrastruktur

Gronau ist der Sitz des deutsch-niederländischen Kommunalverbands EUREGIO.

Verkehr

Post

Zur Entwicklung des Postwesens in Gronau, Epe und Bauverein siehe Postgeschichte von Steinfurt

Straßenverkehr

Gronau ist über die Bundesautobahnen A 30 (Amsterdam–Bad Oeynhausen), A 31 (Bottrop–Leer−Emden) sowie die niederländische A 35 und über die Bundesstraßen B 54 (Gronau−Siegen−Wiesbaden) und B 474 zu erreichen.

Eisenbahnverkehr

Empfangsgebäude Bahnhof Gronau (Westf)

Der Bahnhof Gronau wird stündlich von den Regionalbahn-Linien RB 64Euregio-Bahn“ Enschede–Münster (DB) und RB 51Westmünsterland-Bahn“ Enschede–Dortmund (PEG) bedient.

Busverkehr

Der innerstädtische Busverkehr wird durch ein StadtBus-System mit 5 Linien realisiert. Zwei Linien davon sind TaxiBus-Linien. Regionalbusse fahren u. a. nach Ahaus, Coesfeld, Rheine, Borken, Bad Bentheim und Nordhorn

Flugverkehr

Die nächsten Flughäfen sind der Flughafen Münster-Osnabrück in Greven und der Flughafen Enschede in Enschede.

Ansässige Unternehmen

Im September 1901 wurde die Volksbank Gronau auf Initiative des Handwerkervereins von 40 Gründungsmitgliedern gegründet. Nach dem Zusammenschluss mit der Volksbank Ahaus im Jahre 1998 heißt sie nun Volksbank Gronau-Ahaus.

Seit dem 28. Januar 1950 ist in Gronau die Verwaltung und das Zentrallager der Firma K+K Klaas & Kock beheimatet. Die Firma betreibt unter dem Namen K+K — Klaas und Kock über 210 Supermärkte und Verbrauchermärkte in Westfalen und im westlichen Niedersachsen. Klaas+Kock gehört zu den 100 größten Handelsunternehmen in Deutschland.

Urananreicherung

Gronau ist seit 1985 Standort der einzigen Urananreicherungsanlage Deutschlands, der Urananreicherungsanlage Gronau. Sie wurde zunächst für eine Kapazität von 1.000 Tonnen Urantrennarbeit gebaut, seit 1998 wurde ihre Kapazität auf 1.800 Tonnen erweitert (zur Versorgung von 13 großen Kernkraftwerken). Ein weiterer Ausbau auf 4.500 Tonnen wurde 2005 genehmigt. Betreiber ist die Firma Urenco. Die bei der Anreicherung anfallenden abgereicherten Uranreststoffe wurden zwischen 1996 und 2008 mit Güterzügen in das sibirische Sewersk abtransportiert. Künftig soll der Abfall in Frankreich weiterbearbeitet werden. Gegen den Betrieb der Anlage gibt es örtlich, bundesweit und in den Niederlanden Proteste. Am 22. Januar 2010 ereignete sich ein Betriebsunfall mit radioaktiven Abfallstoffen, bei dem ein Arbeiter in geringem Umfang kontaminiert wurde.[7]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Winfried Berkemeier, deutscher Fußballspieler, wurde 1953 in Gronau geboren.
  • Hanspeter Dickel, deutscher Autor historisch-landeskundlicher Bücher, wurde 1945 in Gronau geboren.
  • Julia Friedrichs, deutsche Journalistin und Autorin, wurde am 15. Dezember 1979 in Gronau geboren.
  • Hans Klaas, Kaufmann und Unternehmer, wurde am 25. Oktober 1927 in Gronau geboren und war seit 2000 Ehrenbürger der Stadt Gronau.
  • Cengiz Koç, ehemaliger deutscher Schwergewichtsboxer türkischer Abstammung, wurde am 9. September 1977 in Gronau geboren.
  • Udo Lindenberg, Rockmusiker, Schriftsteller und Maler, wurde am 17. Mai 1946 in Gronau geboren.
  • Hermann Mensing, deutscher Schriftsteller, wurde 1949 in Gronau geboren.
  • Franz Terdenge, Richter am Bundessozialgericht, wurde 1948 in Gronau geboren.
  • Jens Wissing, deutscher Fußballprofi beim SC Paderborn 07.

Andere mit Gronau verbundene Persönlichkeiten

Literatur

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. a b Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Kommunalwahlen am 30. August 2009
  5. Personalprobleme: Ex-Meister Gronau verzichtet auf Bundesligastart
  6. Webseite Schwimmverein Gronau
  7. Urenco: Reportable incident at the uranium enrichment plant in Gronau. 22. Januar 2010, abgerufen am 23. Januar 2010 (englisch).

Weblinks

 Commons: Gronau (Westf.) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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