Grizzly Man

Grizzly Man
Filmdaten
Deutscher Titel Grizzly Man
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2005
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe FSK 15
Stab
Regie Werner Herzog
Drehbuch Werner Herzog
Produktion Erik Nelson
Musik Richard Thompson
Kamera Peter Zeitlinger
Schnitt Joe Bini
Besetzung

Grizzly Man ist ein Dokumentarfilm von Werner Herzog über den Tierschützer Timothy Treadwell, der 13 Sommer lang mit Grizzlybären in Alaska zusammen lebte, bevor er und seine Freundin Amie Huguenard Anfang Oktober 2003 von einem Bären in ihrem Zelt getötet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Treadwell hatte das Leben der Bären mit einer Videokamera dokumentiert. Mit seinen Aufnahmen wollte er die Menschen auf die Bären aufmerksam machen und erreichen, dass die Jagd auf sie eingestellt wird. Zudem besuchte er regelmäßig Schulen und hielt Vorträge über dieses Thema.

Herzog verwendet dieses Material und verbindet es mit Interviews mit Personen aus dem Umfeld Treadwells. Er spricht mit dem Leichenbeschauer, der den Tod untersuchte, dem Piloten, der Treadwell in die Wildnis flog, und mit Bärenexperten. Auch Eltern und Schulfreunde von Treadwell kommen zu Wort.

Die letzten Momente von Treadwell und seiner Freundin werden durch Filmaufnahmen wenige Stunden vor ihrem Tod lediglich angedeutet. Es wird aber gezeigt wie Herzog die Tonaufnahmen von Treadwells letzten Minuten anhört.

Herzog zollt Treadwell Respekt für die beeindruckenden Tieraufnahmen, unterstellt Treadwell aber auch einen zunehmenden Verfolgungswahn. So ärgert sich der Tierschützer beispielsweise über Botschaften von Fans, die die Gegend seines Lagers aufsuchen oder redet sich in einer anderen Szene zunehmend in Rage. Herzog zeigt auch, wie Treadwell seine Aufnahmen stilisiert; beispielsweise gibt es so gut wie keine Aufnahme von Freundinnen, die ihn regelmäßig begleiten und teilweise filmen und Treadwell wiederholt seine Einstellungen oft mehrfach.

Von der bewusst naiven Weltanschauung Treadwells, der meinte, einen unmittelbaren persönlichen Zugang zu den Wildtieren gefunden zu haben und sie alle mit Namen nennt, distanziert sich Herzog. Er sieht in den Bären nur den gleichgültigen Überlebensinstinkt der Natur. Der Bär, der Treadwell schließlich tötete, ist ebenfalls in einigen Szenen zu sehen, etwa beim Tauchen nach Lachskadavern, was laut Herzog möglicherweise ein Zeichen für verzweifelte Nahrungssuche am Ende des Sommers ist.

Der Regisseur kontrastiert Treadwells Versuch, selbst Teil der Grizzly-Welt zu werden mit der nüchternen, die Grenzen wahrenden Einstellung der Ureinwohner, und der kritischen Einschätzung eines Zoologen, der auch die Jagd auf Bären verteidigt.

Bewunderung lässt Herzog dagegen für die Freundin Treadwells durchblicken, die ihn trotz Aufforderung auch dann nicht verließ, als er schon vom Bären angefressen wurde.

Auszeichnungen und Nominierungen

Auszeichnungen

  • 2006: Chicago Film Critics Association Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2006: DGA Award in der Kategorie Outstanding Directorial Achievement in Documentary für Werner Herzog
  • 2005: Florida Film Critics Circle Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2006: Kansas City Film Critics Circle Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2005: Los Angeles Film Critics Association Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2006: NSFC Award in der Kategorie Bester nicht-fiktionaler Film
  • 2005: NYFCC Award in der Kategorie Bester nicht-fiktionaler Film
  • 2006: OFCS Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2005: San Diego Film Critics Society Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2005: San Francisco Film Critics Circle Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2005: Alfred P. Sloan Feature Film Prize beim Sundance Film Festival
  • 2005: Toronto Film Critics Association Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm

Nominierungen

  • 2006: Nominiert für den Eddie in der Kategorie Bester geschnittener Dokumentarfilm für Joe Bini durch die American Cinema Editors
  • 2006: Nominiert für den BFCA Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm durch die Broadcast Film Critics Association Awards
  • 2005: Nominiert für den Gotham Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2006: Nominiert für den Independent Spirit Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
  • 2006: Nominiert für den Großen Preis der Jury in der Kategorie World Cinema - Documentary für Werner Herzog beim Sundance Film Festival

Sonstiges

Die Musik stammt von Richard Thompson. Am Ende des Films singt Don Edwards das Lied Coyotes.

Weblinks


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