Grisodubowa

Grisodubowa
Walentina Stepanowna Grisodubowa

Walentina Stepanowna Grisodubowa (russisch Валентина Степановна Гризодубова, wiss. Transliteration Valentina Stepanovna Grizodubova; * 18. Januarjul./ 31. Januar 1910greg. in Charkiw, Ukraine; † 28. April 1993 in Moskau) war eine sowjetische Fliegerin und Offizierin (Oberst). Ihr Vater war der Flugzeugkonstrukteur und Erfinder Stepan Wassiljewitsch Grisodubow.

Leben

1927 trat sie in den Fliegerclub Pensa ein und beendete 1929 ihre Pilotenausbildung. Anschließend nahm sie Klavierunterricht an einem Konservatorium und absolvierte die Immatrikulationsprüfung. 1936 trat sie der sowjetischen Armee bei und arbeitete als Fluglehrerin in Tula. Nebenbei war sie in der Propagandastaffel „Maxim Gorki“ tätig.

1937 stellte sie ihren ersten Frauenweltrekord zusammen mit Marina Raskowa als Navigatorin auf. Die beiden Frauen absolvierten einen Nonstopflug von 1.443 Kilometern. Am 2. Juli 1938 flog sie zusammen mit Wera Lomako, Polina Ossipenko und Marina Raskowa mit einem MP-1-Flugboot von Sewastopol nach Archangelsk.

Am 24./25. September 1938 errang Walentina Grisodubowa als Kommandantin mit einer ANT-37 „Rodina“ zusammen mit Marina Raskowa und Polina Ossipenko einen Streckenweltrekord auf einer Geraden von 5908,610 km auf der Strecke Moskau - Ochotskisches Meer. Das Flugzeug befand sich dabei 26 1/2 Stunden in der Luft. Dafür wurde den drei Fliegerinnen am 2. November 1938 als ersten Frauen in der sowjetischen Geschichte der Titel Held der Sowjetunion verliehen.

1941 trat sie der KPdSU bei und wurde im März 1942 Kommandeurin einer Bombenfliegerstaffel, wobei sie selbst an über 200 Feindflügen teilnahm. 1943 wurde sie zunächst von der Front zurückgezogen und kommandierte das 101. Transportfliegerregiment. Nach 1946 betätigte sie sich in der zivilen Luftfahrt und arbeitete am NII-Institut Nummer 17. Als Testpilotin überprüfte sie Radargeräte, die an diesem Institut entwickelt wurden. Von 1963 bis 1972 war sie Leiterin des NII-17, ab 1972 stellvertretende Leiterin des NII für Avionik und Flugzeugausrüstung in Moskau.

Sie erhielt weitere Orden, wie etwa am 6. Januar 1986 den Leninorden. Während der 1. Legislaturperiode war sie Deputierte des obersten Sowjets.

Schreibweisen

Die ukrainische Schreibweise des Namens ist Walentyna Stepaniwna Hrysodubowa (Валентина Степанівна Гризодубова).

Literatur

  • Wilfried Kopenhagen: Lexikon Sowjetluftfahrt, Elbe-Dnjepr-Verlag 2007, ISBN 978-3-933395-90-0

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