Grindavík

Grindavík
Grindavík
COA Grindavik.png
Basisdaten
Staat: Island
Region: Suðurnes
Wahlkreis: Suðurkjördæmi
Sýsla: kreisfrei
Einwohnerzahl: 2850 (1. Januar 2009)
Fläche: 425 km²
Bevölkerungsdichte: 6,71 Einwohner/km²
Postleitzahl: 240
Politik
Gemeindenummer 2300
Bürgermeister: Ólafur Örn Ólafsson
Kontakt
Webpräsenz: www.grindavik.is
Karte
Lage von Grindavík
63.842-22.4377
Grindavík
Grindavík, Ortsmitte

Grindavík (dt. „Gitterbucht“) ist eine Stadt in Südwestisland auf der Halbinsel Reykjanesskagi.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Stadt verfügt über einen der wenigen Häfen an der flachen Südküste. Die meisten der etwa 3000 Einwohner arbeiten in der Fischindustrie. Am 1. Januar 2009 hatte Grindavík 2850 Einwohner. Die Entfernung nach Reykjavík beträgt 39 km.

In Grindavík gibt es ein esoterisches Zentrum, das sich in einem Sonnenkreis manifestiert. Viele Ausländer, v. a. Japaner und Koreaner, manchmal mit ganzen Firmenbelegschaften, kommen deshalb hierher.

Geschichte

Die Gegend wurde schon bei der Landnahme im Jahr 934, gemäß dem Landnahmebuch, besiedelt. Als 1602 das dänische Handelsmonopol eingeführt wurde, machte man Grindavík zum Handelshafen. Der Ort hatte allerdings keinen natürlichen Hafen, sondern die Boote wurden jahrhundertelang an Land gezogen.

Im Jahre 1627 fand der so genannte Türkenüberfall statt. Algerische Piraten überfielen mit vier Schiffen isländische Küstenorte, darunter Grindavík, vor allem aber die Vestmannaeyjar und raubten insgesamt über 300 Frauen und Kinder. Diese wurden nach Nordafrika verschleppt und in die Sklaverei verkauft. Etwa ein Drittel von ihnen konnte nach Jahren freigekauft werden, darunter die spätere Frau des Psalmendichters Hallgrímur Pétursson.

Mit dem Bau eines neuen Hafens in Hópið 1939 erleichterten sich auch die Fischereibedingungen und die Fischindustrie siedelte sich an. 1974 wurde Grindavík zu einer eigenständigen Gemeinde.

Fischerei und Wirtschaft

Die Mehrzahl der Einwohner lebt von Fischfang, -verarbeitung und -handel. Es befinden sich sehr gute Fischgründe direkt vor Grindavík auf dem Schelfsockel des Reykjanesrückens. Infolgedessen hat der inzwischen ausgebaute Hafen eine große Bedeutung für die Wirtschaft des Landes.

Der vor der Küste gefangene Fisch – meist Hering, Lodde, Seewolf und Kabeljau – wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts getrocknet und auf diese Weise konserviert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hingegen wurde er in Salz gelegt und seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingefroren.

Außerdem gibt es das Salzfischmuseum Grindavík, das Fang- und Verarbeitungsmethoden darstellt.

Inzwischen pendeln immer mehr Menschen nach Reykjavík und die Grundstückspreise tendieren entsprechend nach oben.

Sport

In Grindavík gibt es den Sportverein Ungmennafélag Grindavíkur (UMFG).

Sehenswürdigkeiten

Etwa vier Kilometer nördlich von Grindavík befindet sich die Blaue Lagune (Isländisch: Bláa Lónið), eine Geothermalquelle, welche heißes Mineralwasser des nahegelegenen Svartsengi-Kraftwerks nutzt.
Auf der südöstlich des Ortes gelegenen Halbinsel Hópsnes steht der grellorangene Leuchtturm Hópsnesviti von 1928. In der Umgebung des Turms liegen einige stark verrostete Wracks von Schiffen, die in der gefährlichen Brandung der Küste verunglückten.
Darüber hinaus befinden sich in Grindavík zwei Kirchen: die ältere, traditionell wellblechverkleidete Grindavíkurkirkja eldri aus dem Jahre 1909 und die größere Betonkirche Grindavíkurkirkja yngri von 1982.

Sender der US-Streitkräfte

In Grindavik existiert ein Längstwellensender der US Streitkräfte. Er besitzt 2 Sendemasten, die 182,9 Meter bzw. 304,8 Meter hoch sind und 1983 bzw. 1993 errichtet wurden. Letzterer ist das zweithöchste Bauwerk in Island. [1]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Städtepartnerschaften

  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Penistone, Vereinigtes Königreich
  • FinnlandFinnland Rovaniemi, Finnland
  • DanemarkDänemark Hirtshals, Dänemark
  • FrankreichFrankreich Jonzac, Frankreich
  • SchwedenSchweden Piteå, Schweden

Weblinks

 Commons: Grindavík – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1]

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