- Griechischer Kalender
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Der attische Kalender war der im antiken Athen gebräuchliche Lunisolarkalender.
Inhaltsverzeichnis
Jahresanfang
Das Jahr begann mit dem Neulicht, dem ersten Erscheinen der Mondsichel nach Neumond nach der Sommersonnenwende; spätestens am 20/21. Juli. Der Tag begann bei Sonnenaufgang.
Monate
Das Jahr hatte 12 Monate mit 29 oder 30 Tagen, die etwa den Mondphasen entsprachen:
- Hekatombaion (Juni/Juli)
- Metageitnion (Juli/August)
- Boedromion (August/September)
- Pyanepsion (September/Oktober)
- Maimakterion (Oktober/November)
- Poseideon (November/Dezember),
- Gamelion (Dezember/Januar)
- Anthesterion (Januar/Februar)
- Elaphebolion (Februar/März)
- Mounikhion (März/April)
- Thargelion (April/Mai)
- Skirophorion (Mai/Juni).
Feste
Es gab zahlreiche Feste im attischen Jahr. Die bedeutendsten waren Panathenaia, Aphrodisia, die eleusinischen Mysterien, Kallynteria und Olympia.
Schaltung
Da ein Mondjahr mit zwölf Monaten nur etwa 354 Tage hat, also kürzer ist als das Sonnenjahr, war es nötig, in regelmäßigen Abständen einen Schaltmonat einzufügen, um den Kalender im Einklang mit den Jahreszeiten zu halten. Dies geschah normalerweise, indem durch die Archonten der Monat Poseidon verdoppelt wurde, also im Winter ein Monat eingefügt wurde (daher auch die Bezeichnung kat archonta im Gegensatz zu kata theon, der Berechnung nach dem „natürlichen Kalender“). Es sind jedoch auch Jahre belegt, in denen der Schaltmonat an anderer Stelle eingefügt wurde. Außerdem wurden auch einzelne Schalttage eingefügt. Die Schaltung erfolgte also nicht regelmäßig, obwohl den Astronomen regelmäßige Zyklen bekannt waren: die Oktaeteris ein Zyklus mit acht Jahren, seit 432 v. Chr. der Metonische Zyklus mit 19 Jahren und seit 330/29 v. Chr. der Kallippische Zyklus.
Die ungleichmäßige Schaltung konnte dazu dienen vorher entstandene Abweichungen des Kalenders zu bereinigen. Sie konnte aber auch zum Zweck politischer Manipulationen benutzt werden. Eine direkte Umrechnung des attischen Kalenders in julianische Tage ist aufgrund der Unregelmäßigkeiten nicht möglich.
Jahreszählung
Die Jahre wurde nach den Namen der Archonten angegeben.
Tageszählung
Die Tage eines Monats wurden in drei Dekaden zu 10 Tagen gezählt. In Monaten mit 29 Tagen wurde in der 3. Dekade ein Tag ausgelassen. Die Tage innerhalb einer Dekade wurden durchgezählt. In der dritten Dekade wurden die Tage manchmal auch rückwärts gezählt.
Literatur
- Alane E. Samuel: Greek and Roman chronology, Calendars and Years in Classical Antiquity. Beck, München 1972, ISBN 3-406-03348-2 (Handbuch der Altertumswissenschaft Abt. 1, Teil 7).
- Bischoff: Kalender (griechischer). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Halbbd. 20, Sp. 1568–1602.
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