Alfred-Kunze-Sportpark

Alfred-Kunze-Sportpark
Alfred-Kunze-Sportpark
Alfred-Kunze-Sportpark.jpg
Daten
Ort DeutschlandDeutschland Leipzig, Deutschland
Koordinaten 51° 21′ 29″ N, 12° 18′ 28″ O51.35805555555612.307777777778Koordinaten: 51° 21′ 29″ N, 12° 18′ 28″ O
Eröffnung 1915
Kapazität 10.500

Der Alfred-Kunze-Sportpark ist die Heimstätte der SG Leipzig Leutzsch als Hauptmieter sowie der BSG Chemie Leipzig als Untermieter der Stadt Leipzig. Die Anlage umfasst einen Hauptplatz sowie mehrere Nebenplätze. Das 18.000 Zuschauer fassende reine Fußballstadion befindet sich in Leipzig-Leutzsch zwischen S-Bahnhof und Leipziger Auenwald.

Zu DDR-Zeiten war die Spielstätte unter der Bezeichnung Georg-Schwarz-Sportpark bekannt. Am 27. Mai 1992 erfolgte die feierliche Umbenennung. Namensgeber Alfred Kunze gilt bis heute als der erfolgreichste Trainer des Leutzscher Vereins. Unter seiner Führung errang die damalige BSG Chemie Leipzig unter anderem den DDR-Meistertitel.

Nach der Wende wurde die Kapazität auf Grund von Umbaumaßnahmen von 22.000 auf 18.000 Zuschauer reduziert. Zur Verfügung stehen seitdem 927 Tribünen-, 2.721 Dammsitz- und 14.352 Stehplätze.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1919 plante die damals noch eigenständige Gemeinde Leutzsch die Errichtung eines Sportareals mit einer Fläche von 36.410 m². Die Baumaßnahmen beliefen sich auf ca. ein Jahr, so dass im Sommer 1920 der Spielbetrieb aufgenommen wurde. Im Zuge der Eingemeindung Leutzschs ging die Anlage am 1. Januar 1922 in Leipziger Stadteigentum über.

In den 20er Jahren war das Areal Austragungsstätte verschiedenster Fußball-, Sport- und Arbeiterturnvereine. Auf Initiative des Turnvereins „Jahn“ Leipzig-Leutzsch entstand in den Jahren 1925/1926 das noch heute erhaltene zweigeschossige Vereinsgebäude im Art-Déco-Baustil.

Im Rahmen der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurden die in Leutzsch ansässigen Vereine 1933 enteignet und liquidiert.

Dennoch blieb die Resonanz für das Gelände unter Arbeitersportlern groß. Seit 1935/36 etwa spielte der FC-Sachsen-Vorgänger SV Tura 1899 Leipzig regelmäßig vor Rekordkulissen von bis zu - damals beachtlichen - 20.000 Zuschauern. Mit dem sich abzeichnenden Kriegsende schließt sich aber bald das Kapitel des SV Tura.

Auf Grund der politischen und gesellschaftlichen Umstrukturierungen nach stalinistischem Vorbild entstanden in der Sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR neue Vereine. Fortan nutzten SG Leipzig-Leutzsch (1946–1949), ZSG Industrie Leipzig (1949/50), BSG Chemie Leipzig (1950–1954), SC Lokomotive Leipzig (1954–1963) und erneut BSG Chemie Leipzig (1963–1990) die Sportanlage.

Alfred Kunze, der spätere Namensgeber, prägte als Trainer die erfolgreichsten Jahre des Areals. In den frühen 1950er sowie in den 1960er Jahren strömten im Schnitt bis zu 27.000 Zuschauer nach Leutzsch. In der Spielzeit 1963/64 errang Chemie Leipzig zur Überraschung der dirigistischen DDR-Sportfunktionäre den DDR-Meistertitel, in der Saison 1966/67 folgte der FDGB-Pokalsieg.

In den Jahren bis zur Wende wurden die Heimspiele vereinzelt - z. B. bei Lokalderbys gegen DDR-Vorzeigeclub und Erzrivale 1. FC Lok Leipzig - ins Zentralstadion verlegt.

Nach der Wiedervereinigung war der Georg-Schwarz- und später Alfred-Kunze-Sportpark zunächst von 1990 bis Ende 2003 Heimspielstätte des FC Sachsen Leipzig. Seit Anfang des Jahres 2004 bis Mitte 2009 trugen die Leutzscher ihre Heimspiele zwischenzeitlich im neugebauten Zentralstadion aus, als Trainingsgelände wurde der Kunze-Sportpark jedoch nach wie vor benutzt. Seit der Saison 2009/2010 ist das Gelände wieder Heimspielstätte des Vereins.

Das Spiel mit der größten Zuschauerresonanz nach der Rückkehr war das Achtelfinale des Landespokales am 6. April 2011, in welchem der FC Sachsen gegen den Regionalligisten RB Leipzig mit 0:2 vor 3553 Zuschauern unterlag.

Bauzustand

Im Allgemeinen befindet sich das Stadion in baufälligem Zustand. Größere Sanierungsmaßnahmen scheiterten stets an fehlenden finanziellen Mitteln sowie an der Nähe zum Naturschutzgebiet des Leipziger Auenwaldes. Lediglich die Trainingsanlagen neben dem Hauptplatz wurden sukzessive ausgebaut. So verfügt das Areal heute unter anderem über einen Kunstrasenplatz. Durch die Mitarbeit vieler Anhänger konnten im Jahr 2009 sowohl die Sitzschalen des Dammsitzes als auch die Tribüne neu lackiert werden. Außerdem wurden mehrere Wellenbrecher auf der Stehtribüne installiert.

Literatur

  • Fuge, Jens: 100 Jahre Fußball in Leutzsch. Westend, Leipzig 1999.
  • Fuge, Jens: Die Nummer 1 – 10 Jahre FC Sachsen Leipzig. Westend, Leipzig 2000.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Alfred-Kunze-Sportpark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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