Grabstele

Grabstele
Antike griechische Grabstele

Als Stele (griech. στήλη „Grabstein, Grabsäule“) wird seit der griechischen Antike primär ein hoher, freistehender Pfeiler bezeichnet. Sie diente oft als Grabmal oder auch als Inschriften- oder Grenzstein.


Stelen sind meist viereckig und verjüngen sich leicht nach oben (siehe auch Obelisk). Wenn sie ein Grabmal markieren, tragen sie auf der Vorderseite den Namen des/der Toten und häufig ein Relief, auf dem auch die Familie oder Szenen aus dem Leben des Verstorbenen dargestellt sein können. Die größte Sammlung solcher Stelen befindet sich im Nationalmuseum Athen.

Antike Stelen aus Griechenland sind oft mit Blätter- und Blumenverzierungen (Anthemien) versehen. In makedonischer und römischer Zeit haben die Grabstelen ihre Form hin zum heute bekannten Grabstein verändert: sie wurden niedriger und breiter und nach oben oft mit einem Giebel oder einer Palmette abgeschlossen.

Südlich und nördlich des inneren Osttors wurden beim Bau vom Berliner Olympiastadion mit Namen und Relief versehene Stelen errichtet, welche an die deutschen Goldmedaillengewinner und Sportarten bei Olympischen Spielen seit 1896 erinnern.

Heute wird der Begriff der Stele auch für schmale, hohe Informationstafeln verwendet, die an Bushaltestellen, Bahnhöfen oder als Elemente von Leitsystemen in der Stadtmöblierung zu finden sind.
Auch in der zeitgenössischen Kunst werden Stelen als ästhetisches Ausdrucksmittel häufig verwandt.

So hat beispielsweise der St. Wendeler Künstler Leo Kornbrust etliche Stelen für den Öffentlichen Raum geschaffen, unter anderem eine etwa zehn Meter hohe Granitsäule in der Brunnenanlage des UKV-Gebäudes in Saarbrücken.

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