Grabkugel

Grabkugel
Die moderne Kopie einer Grabkugel liegtauf dem Inglinge hög
Bearbeitete Grabkugel in der Kirche von Ytterselö
Alte Zeichnung des Kroppkakan

Eine Grabkugel (schwed. Gravklot) ist eine als Grabmal verwendete Steinkugel. Sie ist eine Besonderheit der nordischen Eisen- und Wikingerzeit. Ihr Vorkommen konzentriert sich vor allem auf Gotland und das schwedische Festland. Einige fanden sich auch auf den Åland, in der Region Österbotten in und Finnland. Etwa 80 Grabkugeln stammen aus den Landschaften um den Mälaren, aus dem südlichen Norrland (Härnösand bei Sundsvall) und aus Småland. Sie liegen auf Grabhügeln, innerhalb runder Steinsetzungen oder auf Steinkisten; heute allerdings zumeist in Kirchen.

Eine Kopie ist die abgeflachte Kugel, die auf dem sechs Meter hohen Inglinge Hög (Hügel), dem mit 37 m Durchmesser größten Grabhügel Smålands, am Ortsrand von Ingelstad im Kirchspiel Östra Torsäs liegt.

Die größten Grabkugeln Schwedens liegen auf der Insel Gotland. Am Rand der Straße 143, nahe dem abzweig nach Halla liegt die größte Grabkugel. Sie hat einen Durchmesser von etwas mehr als drei Metern und kommt vom Gräbelfeld von Broa auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Mitten in einer 40 m großen, runden und gut gebauten Steinsetzung auf dem Boulder tomb des eisenzeitlichen Gräberfeldes bei Folkeslunda/Länglöt auf Öland liegt ein, in einer Gletschermühle vollkommen rund geschliffener, 9 Tonnen schwerer Granitblock. Die gewaltige Kugel war über einer Frauengrabstätte aus der Völkerwanderungszeit angebracht. Auf Gotland liegt am Rande der Straße 143 beim Kloster Roma Skandinaviens größte Grabkugel. Sie hat einen Durchmesser von knapp über einem Meter und stammt von den Gräberfeld von Broa auf der gegenüberliegenden Straßenseite. In die Wand der Kirche von Andra ist eine mit Runen beschriftete Grabkugel eingebaut.

Literatur

  • Mårten Stenberger: Vorgeschichte Schwedens. Wachholtz, Neumünster 1977, ISBN 3-529-01805-8, S. 346ff. (Nordische Vorzeit. Bd. 4).

Weblinks


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