Governator

Governator
Arnold Schwarzenegger (2003)

Arnold Alois Schwarzenegger (* 30. Juli 1947 in Thal, Steiermark) ist der 38. Gouverneur von Kalifornien. Als Filmschauspieler, der vor allem durch die Terminator-Filme hervortrat, war er schon seit den 1980er Jahren international einem breiten Publikum bekannt. In jungen Jahren war er lange Zeit der weltweit erfolgreichste Bodybuilder, unter anderem als fünffacher Mr. Universum und siebenfacher Mr. Olympia. Schwarzenegger ist Österreicher und seit 1983 auch US-amerikanischer Staatsbürger und lebt in Los Angeles.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schwarzenegger mit US-Präsident Ronald Reagan am 23. August 1984

Arnold Schwarzenegger wurde am 30. Juli 1947 als zweiter Sohn der Hausfrau Aurelia Schwarzenegger, geborene Jadrny, (1922–1998) und des Gendarms Gustav Schwarzenegger (1907–1972) in der kleinen Ortschaft Thal bei Graz geboren. Seine Eltern heirateten am 20. Oktober 1945 in Mürzsteg. Arnold und sein Bruder Meinhard wuchsen in einem für diese Zeit typisch strengen Elternhaus auf, in dem nach eigenen Angaben auch die Prügelstrafe üblich war. Als Jugendlicher hatte er sich mit seinem Vater bis zu dessen frühem Tod überworfen. Ab 1953 besuchte Schwarzenegger die Volksschule in Thal[1], bevor er 1957 an die Hauptschule Friedrich Fröbel in Graz wechselte[2].

1968 wanderte Schwarzenegger in die USA aus, wo er sich in den 1970er Jahren ein Millionenvermögen als Immobilienmakler erwirtschaftete. Anfang der 1970er Jahre ereilten ihn zwei Schicksalsschläge: Am 20. Mai 1971 kam sein Bruder Meinhard (* 1946) bei einem Autounfall ums Leben, im darauffolgenden Jahr erlag sein Vater in Weiz am 1. Dezember einem Schlaganfall.

Ab 1973 besuchte Schwarzenegger diverse Kurse in Betriebswirtschaftslehre an verschiedenen Universitäten bzw. Community Colleges (UCLA, WLAC, SMC, UW) – aufgrund seines Visums war es ihm nicht erlaubt, regelmäßig zu studieren und an jeder der Einrichtungen durfte er nur eine begrenzte Anzahl an Kursen belegen.[3]
1979 schloss Schwarzenegger schließlich mit einem Bachelor of Arts in internationaler Wirtschaftslehre an der University of Wisconsin-Superior (UW) ab.

1979 engagierte sich Schwarzenegger als internationaler Trainer der Gewichtheber bei den Special Olympics.

Am 26. April 1986 heiratete der Republikaner die Nichte von John F. Kennedy, die demokratische Journalistin Maria Shriver, mit der er inzwischen vier Kinder, Katherine Eunice (* 1989), Christina Maria Aurelia (* 1991), Patrick Arnold (* 1993) und Christopher Sargent Shriver (* 1997) hat.

Zuvor schon als Besitzer des Restaurants Schatzi on Main in Santa Monica erfolgreich,[4] eröffnete Schwarzenegger im Jahr 1991 zusammen mit seinen Schauspielerkollegen Bruce Willis, Demi Moore, Jackie Chan und Sylvester Stallone in New York die Fast-Food-Kette Planet Hollywood. 1998 verkaufte er seine Anteile am Schatzi on Main.[5]

Im Jahr 1996 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der University of Wisconsin in Superior verliehen.[6] Ein Jahr darauf wurde in Graz-Liebenau das Arnold-Schwarzenegger-Stadion eröffnet. Dieses wurde allerdings aus Anlass der Debatte über die durch Schwarzenegger versagte Begnadigung des zum Tode verurteilten Stanley Williams und infolge des anschließenden Entzugs der Namensrechte durch Schwarzenegger von der Stadt Graz 2006 wieder umbenannt. Inzwischen heißt sie UPC-Arena.

Für seine Unterstützung der Holocaust-Forschung[7] wurde Schwarzenegger 1991 und 1997 mit dem National Leadership Award der Simon-Wiesenthal-Stiftung ausgezeichnet.

2001 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der ehemaligen privaten IMADEC University in Wien verliehen. Die Verleihung erwies sich aber 2006 nach einem Spruch des österreichischen Verwaltungsgerichtshofes als ungültig, da Privatuniversitäten kein Recht zur Verleihung von Ehrendoktortiteln besitzen.[8]

Sportliche Karriere

Der Weg zum erfolgreichsten Bodybuilder

Schwarzenegger (li.) und Reg Park bei der Wettkampfvorbereitung

Arnold Schwarzenegger, dessen Vater Meister im Eisstockschießen war, betrieb schon als Kind verschiedene Sportarten. So spielte er ab dem Alter von zehn Jahren vereinsmäßig Fußball und übte darüber hinaus verschiedene Einzelsportarten, wie Schwimmen und Boxen, aus. Mit 15 Jahren betrat der junge Arnold das erste Mal in seinem Leben ein Gewichtheberstudio, als sein Fußballtrainer auf die Idee kam, die Spieler eine Stunde in der Woche Krafttraining für die Beine absolvieren zu lassen. Schon bald gab Schwarzenegger das Fußballspielen völlig auf und er schloss sich dort einer kleinen Gruppe von Leuten an, die den zu dieser Zeit in Europa noch relativ unbekannten Bodybuildingsport betrieben. Seine Motivation und sein Wissen dafür bezog er vor allem aus US-amerikanischen Fachzeitschriften, in denen Fotos bzw. Trainingsprogramme der Stars der damaligen Szene abgedruckt waren. Besonders Reg Park, welcher schon mehrere bedeutende Titel gewinnen konnte, dessen Popularität aber vorrangig auf sein Mitwirken in diversen Sandalenfilmen beruhte, beeindruckte Schwarzenegger und diente ihm fortan als sein Vorbild.

Bis zu seinem 18. Lebensjahr bestritt Schwarzenegger neben dem Bodybuilding noch einige Wettkämpfe im olympischen Gewichtheben, wo er 1965 Junioren-Staatsmeister in der Schwergewichtsklasse wurde. Im Oktober des gleichen Jahres gewann er schließlich in Stuttgart die erste große BB-Meisterschaft, als er zum „Bestgebauten Juniorenathleten“ gewählt wurde. In dieser Zeit lernte Schwarzenegger auch den Fotografen und Leiter eines Bodybuildingstudios Albert Busek kennen, der ihn schließlich 1966 mit nach München holte. Im gleichen Jahr nahm Schwarzenegger mit 19 Jahren zum ersten Mal an der Weltmeisterschaft des Verbandes NABBA in London teil und belegte in der Kategorie der Amateure auf Anhieb den zweiten Platz. Ein Jahr später gewann er an gleicher Stätte die Amateurweltmeisterschaft und wurde mit zwanzig Jahren zum bis dahin jüngsten Mister Universum. Nach den Regeln des ausrichtenden Verbandes durfte Schwarzenegger als Amateurweltmeister seinen Titel nicht verteidigen, worauf er 1968 bei den Profis antrat und dort seinen zweiten Mr. Universum Titel gewann.

Dieser Titel war für den Österreicher das Sprungbrett für eine einzigartige Karriere im Bodybuilding. Unmittelbar nach den NABBA-Weltmeisterschaften wurde Arnold Schwarzenegger vom US-amerikanischen Unternehmer und Herausgeber diverser BB-Zeitschriften Joe Weider zur Weltmeisterschaft des Konkurrenzverbandes IFBB eingeladen, welcher in den Folgejahren die NABBA als bedeutendste BB-Organisation ablösen sollte. Zu diesem Zeitpunkt war die Etablierung des Bodybuildings als Leistungssport in den USA, und dort vor allem in Kalifornien, deutlich weiter vorangeschritten als in Europa – dies zeigte sich auch in dem höheren Leistungsniveau der Athleten. Gleich bei seiner ersten Teilnahme am IFBB Mr. Universum Wettbewerb 1968 wurde Schwarzenegger vom über 15 kg leichteren US-Amerikaner Frank Zane geschlagen und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Nach diesem Wettkampf blieb der gebürtige Steirer in den USA, wo er weitaus professioneller trainieren konnte als in München. Die besseren Trainingsmöglichkeiten führten beim Österreicher zu einer weiteren Formsteigerung und so konnte er 1969 auch die IFBB-Weltmeisterschaft gewinnen.

Zu diesem Zeitpunkt fehlten Schwarzenegger in seiner Trophäensammlung nur noch der Titel des Mr. Olympia, welcher am gleichen Abend wie der IFBB Mr. Universum stattfand und ebenfalls von der IFBB ausgetragen wurde. Im Gegensatz zur verbandseigenen Weltmeisterschaft besaß der Mr.O. weltweit von allen Wettbewerben die höchste sportliche Wertigkeit, da hier die Weltmeister aller Verbände die Möglichkeit hatten, sich untereinander zu vergleichen. In den Jahren 1967 und 1968 konnte jeweils Sergio Oliva die „Meisterschaft der Meisterschaften“ für sich entscheiden. Der Exilkubaner war gleichzeitig auch der letzte verbliebene Weltklasse-Athlet, den Schwarzenegger bis dato noch nicht im Wettkampf bezwang. Daran änderte sich auch nichts nach ihrem ersten Aufeinandertreffen beim Mr.Olympia 1969, da Oliva im Duell knapp mit 4:3 Kampfrichterstimmen die Oberhand behielt und somit seinen Titel wiederum verteidigen konnte. Durch den erneuten Gewinn der NABBA-Weltmeisterschaft der Profis konnte sich Schwarzenegger eine Woche später in London zumindest mit seinen vierten Mr. Universum Titel trösten.

1970 fanden die NABBA-Weltmeisterschaften in London vor dem Mr. Olympia statt. In diesem Wettkampf, den Schwarzenegger wiederum gewann, war unter den Geschlagenen auch Schwarzeneggers Idol Reg Park, welcher bei seinem Comeback letztendlich den zweiten Rang belegte. Einen Tag nach dem Gewinn seines fünften Mister Universum Titels gelang Schwarzenegger beim Sieg des Mister World Wettkampfes in New York gegen Sergio Oliva die Revanche für seine im Jahr zuvor erlittene Niederlage beim Mr. Olympia. Zwei Wochen später konnte sich Schwarzenegger auch die Krone dieser prestigeträchtigsten Meisterschaft aufsetzen, als er Sergio Oliva erneut bezwingen konnte.

Ab diesem Zeitpunkt dominierte Schwarzenegger die BB-Szene und gewann sämtliche Wettkämpfe, an denen er teilnahm. Darunter sind auch sechs Siege beim Mr. Olympia, wo er 1972 seinen langjährigen Rivalen Sergio Oliva endgültig in die Schranken wies. 1975 gab Schwarzenegger seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt und widmete sich fortan vermehrt dem Filmgeschäft. Außerdem veranstaltete er mit seinem Partner Jim Lorimer in den Folgejahren mehrere BB-Wettkämpfe, darunter auch den Mr.O. in den Jahren 1976 bis 1979.

1980 kehrte Schwarzenegger nach fünf Jahren Pause ins Wettkampfgeschehen zurück und schlug beim Mr. Olympia Wettbewerb in Sydney die versammelte Weltelite. Dieser Sieg war der letzte Auftritt Schwarzeneggers als Bodybuilder. Wegen fehlender Motivation kehrte er diesmal für immer der Wettkampfbühne den Rücken. Schwarzenegger interessierte und engagierte sich allerdings weiterhin für den Bodybuildingsport und initiierte den 1989 erstmalig ausgetragenen und nach ihm benannten Wettbewerb Arnold Classic.

Mit insgesamt sieben Mr. Olympia Titeln und fünf Mr. Universum Titeln war Arnold Schwarzenegger der erfolgreichste Bodybuilder seiner Zeit und wird bis heute als prägende Persönlichkeit des Bodybuildings angesehen. 1999 wurde Schwarzenegger in die Hall of Fame der IFBB aufgenommen. Schwarzenegger erhielt für sein karitatives Engagement im Jahr 2003 den Laureus World Sports Award (Sport for Good Award).

Wichtigste Titel

  • IFBB Mr. Europe: 1966, 1969
  • NABBA Mr. Universum: 1967 als Amateur, 1968, 1969, 1970 als Profi
  • IFBB Mr. International: 1969
  • IFBB Mr. Universum: 1969
  • IFBB Mr. World: 1970
  • IFBB Mr. Olympia: 1970, 1971, 1972, 1973, 1974, 1975, 1980

Sonstiges

Mit Büchern wie The Encyclopedia of Modern Bodybuilding, Arnold: The Education of a Bodybuilder und Arnold's Bodybuilding for Men wurde er zum Bestsellerautor. Bereits Ende der 1960er Jahre verdiente er seine erste Million mit Fitnessartikeln und -nahrung.

Schwarzenegger gestand in Interviews den Konsum von anabolen Steroiden zu seiner Zeit als aktiver Bodybuilder.

Schwarzeneggers Körpermaße waren, wie bei jedem Bodybuilder, je nach Alter und Trainingszustand unterschiedlich. In den 1970er Jahren wurden bei ihm während der Wettkampfphase folgende Werte gemessen:[9]

Größe 1,88 Meter
Gewicht 106 Kilogramm
Armumfang 56 Zentimeter
Brustumfang 145 Zentimeter
Taillenumfang 86 Zentimeter
Oberschenkelumfang 72 Zentimeter
Wadenumfang 51 Zentimeter

Filmkarriere

Abdrücke von Arnold Schwarzenegger vor dem Grauman’s Chinese Theatre

Schwarzenegger als Schauspieler

Seit seiner Jugend interessierte sich Schwarzenegger für Helden- und Sandalenfilme. Früh reifte in ihm der Entschluss, es seinen Vorbildern gleichzutun und Schauspieler zu werden. Seine imposante Erscheinung half Schwarzenegger im Filmgeschäft Fuß zu fassen – zunächst unter dem Pseudonym Arnold Strong. Seine erste Rolle war Hercules im Film Hercules in New York (1970), bei dem seine Stimme im amerikanischen Original wegen seines starken steirischen Akzents synchronisiert werden musste.

Im Jahr 1982 erlangte Schwarzenegger durch seine Hauptrolle in der Comic-Verfilmung Conan der Barbar erstmals internationale Beachtung als Schauspieler. 1984 spielte er auch in der Fortsetzung Conan der Zerstörer mit. Im gleichen Jahr sollte der Science-Fiction-Film Terminator sowohl für Schwarzenegger als auch für Regisseur James Cameron den endgültigen Durchbruch in Hollywood bedeuten. Schwarzenegger verkörperte hier zum ersten Mal den Bösewicht, wobei er im ganzen Film nur etwa 17 Sätze mit ca. 70 Wörtern zu sprechen hatte.

In den folgenden Jahren untermauerte Schwarzenegger mit weiteren Filmen (Phantom-Kommando, Predator) seinen Ruf als Ikone des Actionkinos, welche vorrangig auf seiner beeindruckenden physischen Präsenz basierte. Darüber hinaus bewies er jedoch in humorvollen Produktionen wie Twins – Zwillinge (neben Danny DeVito) oder Kindergarten Cop auch komödiantisches Können. Gegen Ende der achtziger Jahre gehörte schließlich Schwarzenegger zu den meistverdienenden Schauspielern in Hollywood. Sein früher oft geschmähter Akzent war mittlerweile zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen geworden.

1990 spielte Schwarzenegger mit dem 60-Millionen-Dollar-Projekt Die totale Erinnerung – Total Recall in einer der bis dato teuersten Produktionen der Filmgeschichte mit. Ein Jahr später schlüpfte er zum zweiten Mal in seine Parade-Rolle als Terminator. Terminator 2 – Tag der Abrechnung setzte sowohl in den Herstellungskosten als auch in der Tricktechnik neue Maßstäbe und war mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 500 Millionen Dollar der umsatzstärkste Film des Jahres 1991. Wie schon im ersten Teil führte auch hier James Cameron Regie. Das Erfolgsduo arbeitete danach noch zweimal zusammen (True Lies – Wahre Lügen, 1994 und T2 3-D: Battle Across Time, 1996).

Die Weiterentwicklung der digitalen Tricktechnik führte auch zu grundlegenden Änderungen in der Filmlandschaft. Das klassische Actionkino, in dem der einsame Held in der Regel ein Feuerwerk abbrannte, war immer weniger gefragt. So konnte auch Schwarzenegger mit der Zeit nicht mehr an seine Erfolge der frühen neunziger Jahre anknüpfen. Filme wie The 6th Day oder Collateral Damage – Zeit der Vergeltung blieben in der Publikumsgunst weit hinter den Erwartungen zurück. Schließlich endete mit dem Abschluss der Dreharbeiten zu Terminator 3 – Rebellion der Maschinen im September 2002 vorläufig die Filmkarriere des gebürtigen Österreichers. Schwarzenegger wandte sich ab diesem Zeitpunkt voll und ganz der Politik zu und wurde schließlich im Oktober 2003 zum Gouverneur von Kalifornien gewählt. Einzig im Jahr 2004 hatte er einen kurzen Gastauftritt in der Jules-Verne-Verfilmung In 80 Tagen um die Welt.

Schwarzenegger als Regisseur

Sein Regie-Debüt feierte Schwarzenegger mit einer Episode der TV-Serie „Geschichten aus der Gruft“. Sein erster eigener Film war die TV-Komödie Christmas In Connecticut (1992) mit Kris Kristofferson und Tony Curtis, in der er auch als Schauspieler kurz in Erscheinung tritt.

Filmografie

Die folgende Auflistung beinhaltet nur die wichtigsten Kino- bzw. TV-Produktionen, in denen Arnold Schwarzenegger mitgewirkt hat. Diverse Fernsehauftritte (Dokumentationen, TV-Shows) sind nicht berücksichtigt.

Auszeichnungen

[10]

  • 1977: Golden Globe (Bester Nachwuchsdarsteller)
  • 1985: Special Award (Internationaler Star des Jahres)
  • 1989: Kids' Choice Awards (beliebtester Schauspieler)
  • 1991: Kids' Choice Awards (beliebtester Schauspieler)
  • 1992: Kids' Choice Awards (Aufnahme in Hall of Fame)
  • 1992: MTV Movie Award (Bester männlicher Darsteller)
  • 1993: Special Award (Internationaler Star des Jahrzehnts)
  • 1996: Goldene Kamera (Film International)
  • 1996: Golden Apple Awards (Männlicher Star des Jahres)
  • 1996: Bambi
  • 1997: Sherrill Corwin Humanitarian Award
  • 1998: World Artist Award
  • 1998: American Cinematheque Gala Tribute (Anerkennung für Beitrag zum Kino)
  • 1999: DIVA-Award (European Video Award)
  • 2001: Taurus Honorary Award (Bester Action-Filmstar)
  • 2004: Maverick Tribute Award (Lebenswerk)


Sonstiges

Obwohl Schwarzenegger 1977 für seine Rolle in Mister Universum – Stay Hungry den Golden Globe als Bester Newcomer entgegennehmen konnte, warfen ihm Kritiker wiederholt mangelndes schauspielerisches Talent vor. Bei den als „Gegen-Oscar“ ausgetragenen Razzie Awards wurde Schwarzenegger im Laufe seiner Karriere insgesamt achtmal für die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechtester Darsteller nominiert – bekam diesen aber letztlich nie zugesprochen. Das brachte ihm bei der „Himbeer“-Verleihung 2005 den wenig schmeichelhaften Titel Worst Razzie Loser of Our First 25 Years (Schlechtester Nichttitelträger der ersten 25 Jahre) ein.

Für die deutschsprachigen Fassungen seiner Filme leiht ihm der Berliner Schauspieler und Schlagzeuger Thomas Danneberg seine Stimme.

Politische Karriere

Erste politische Ämter

Arnold Schwarzenegger gehört der Republikanischen Partei an. Bis zu seiner Kandidatur als Gouverneur von Kalifornien trat er politisch nur gelegentlich in Erscheinung. 1990 wurde er vom damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush zum Vorsitzenden des nationalen Rates für Fitness und Sport ernannt.

Gouverneur von Kalifornien

Am 7. August 2003 gab Arnold Schwarzenegger (scherzhaft bereits Governator genannt – ein Kofferwort aus Governor und Terminator) öffentlich seine Kandidatur für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien bekannt. Er kündigte an, jeden Dollar, den der amtierende Gouverneur Gray Davis zur Verhinderung dessen Abwahl ausgebe, mit einem eigenen Dollar zu kontern. In sein Team holte er dazu den ehemaligen US-Außenminister George Shultz sowie den Milliardär Warren Buffett. Während seines Wahlkampfes wurde Schwarzenegger von einigen seiner republikanischen Parteifreunde heftig als „Mogelkandidat“ angegriffen, da er ihrer Meinung nach kein allzu scharfes Profil als Republikaner zeigte. Dies gehörte jedoch zu Schwarzeneggers Taktik, welcher im liberalen Kalifornien als erster republikanischer Kandidat seit langer Zeit die Stimmenhoheit erringen wollte. Am 7. Oktober 2003 gewann Schwarzenegger die Gouverneurswahl mit über 48 % der abgegebenen Stimmen und wurde am 17. November 2003 als 38. Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien vereidigt.

Seine ersten Monate im neuen Amt wurden durchwegs positiv bewertet. Schwarzenegger verstand sich darauf, auch politische Gegner für seine Sache zu gewinnen, was angesichts der demokratischen Mehrheit im kalifornischen Parlament auch von vornherein erforderlich war. Als ehemaliger Schauspieler wusste er sich geschickt in der Öffentlichkeit zu präsentieren, sein ausgeprägter Sinn für Humor und sein Familiensinn zeichneten von ihm ein volksnahes, sympathisches Bild. Dazu trug auch seine Ankündigung bei, auf sein Gehalt als Gouverneur verzichten zu wollen.

Im Ausland, vor allem in Europa, steht Schwarzenegger wegen seiner unnachgiebigen Haltung zur Todesstrafe stark in der öffentlichen Kritik. Aber auch in Kalifornien ist die Politik Schwarzeneggers nicht unumstritten. Bei der Volksabstimmung im November 2005 über seine Reformpläne erlitt er eine schwere Niederlage, als die Wähler sämtliche Vorhaben des Republikaners ablehnten. Dabei ging es um längere Probezeiten für Lehrer, strengere Auflagen für Gewerkschaften, eine Neuregelung der Wahlbezirksgrenzen und Kürzungen im Haushaltsbudget. Kritische Stimmen warfen ihm zudem vor, dass er sein Versprechen, das kalifornische Haushaltsdefizit zu verringern, nach zwei Jahren im Amt nicht eingelöst hatte.

Im Januar 2006 wurde Schwarzenegger vom Parlament des mexikanischen Bundesstaates Baja California Sur zur unerwünschten Person erklärt. Die Integrationspolitik des ursprünglich selbst in die USA eingewanderten Schwarzenegger wurde von den mexikanischen Politikern als „rassistisch“ bezeichnet.

Am 7. November 2006 erreichte Schwarzenegger seine Wiederwahl zur zweiten und laut Gesetz letzten Amtszeit als Gouverneur von Kalifornien. Dabei setzte er sich bei sehr geringer Wahlbeteiligung mit 55,9 % der Stimmen[11] gegen den demokratischen Herausforder Phil Angelides durch. Sein Kommentar zur Wahl: „Ich liebe es, Mehrteiler zu machen. Aber das ist ohne jeden Zweifel meine liebste Fortsetzung“[12]. Seinen Eid für die zweite Amtszeit legte er am 5. Januar 2007 ab.

Gouverneur Schwarzenegger mit US-Präsident George W. Bush

Umweltpolitik

Schwarzenegger als Republikaner folgte nur bedingt dem politischen Programm von US-Präsident George W. Bush. So unterzeichnete der Gouverneur am UN-Umwelttag am 1. Juni 2005 eine Durchführungsverordnung zur Reduzierung der Treibhausgase in seinem Bundesstaat, obwohl die USA das Kyoto-Protokoll, welches verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen festlegt, nicht ratifiziert haben. Nach dieser neuen Verordnung müssen bis 2010 in Kalifornien die Treibhausgas-Emissionen auf das Niveau des Jahres 2000 und bis 2020 auf das von 1990 reduziert werden. 2050 dürfen die Emissionswerte schließlich noch 20 Prozent von denen im Jahr 1990 betragen.

Schwarzenegger konzentriert sich dabei in erster Linie auf die Reduzierung der Autoabgase, da diese allein in Kalifornien – wo 32 Millionen Fahrzeuge registriert sind – für mindestens 30 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase verantwortlich gemacht werden. Dazu berief er sich auf einen Beschluss des kalifornischen Parlaments, nach dem bereits im Jahre 2002 für Kalifornien eine drastische Reduzierung der Autoabgase aufgrund strengerer Emissionsobergrenzen festgeschrieben wurde. Um diese Grenzwerte im Alleingang festsetzen zu können, wurde 2005 in Washington ein Antrag eingereicht, damit Kalifornien von den milderen Bundesgesetzen zur Luftreinhaltung ausgenommen wird. Dieser Vorstoß des Westküstenstaates stieß jedoch innerhalb der Automobilindustrie auf großen Widerstand. Ein kalifornisches Bezirksgerichts wies jedoch die Klage der Autohersteller ab, welche auf bundesweit einheitliche Gesetze pochten. Zur endgültigen Umsetzung der Grenzwertfestlegung steht noch die Einwilligung der Umweltbehörde EPA aus. [13]

Außerdem setzt sich Schwarzenegger massiv für die Förderung erneuerbarer Energien in Kalifornien ein. So war er Wegbereiter eines Förderprogramms nach dem Vorbild des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

Schwarzenegger als US-Präsident?

Die Bemühungen politischer Freunde um eine „Lex Schwarzenegger“, nach der auch eingebürgerte Ausländer als US-Amerikaner zum US-Präsidenten gewählt werden könnten[14], kommentierte Schwarzenegger vorsichtig: Es sei unwahrscheinlich, dass eine solche Verfassungsänderung noch rechtzeitig für ihn zustande käme.

Im Präsidentschaftswahlkampf 2008

Im Präsidentschaftswahlkampf 2008 unterstützte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Vor Tausenden von jubelnden Zuhörern verwies Schwarzenegger auf seine Erfahrungen als Bodybuilder und verspottete die Figur des demokratischen Kandidaten Barack Obama. Obama müsse etwas „gegen diese dürren Beine“ und „dünnen Ärmlein“ machen; man müsse ihn „anfüttern“. Senator McCain dagegen sei gebaut wie ein Fels. „Sein Charakter und seine Ansichten sind grundsolide“, fügte Schwarzenegger hinzu.

Rezeption

Arnold Schwarzenegger wird in der öffentlichen Wahrnehmung mit Attributen wie Zielstrebigkeit und Ehrgeiz beschrieben. Bei seinen ersten landesweiten Fernsehinterviews in den 1970er Jahren nahm er zu Fragen rund um seinen Sport offen Stellung. Auf die Frage, ob er während seiner aktiven Bodybuildingzeit Doping genommen habe, bejahte er überraschenderweise und gestand, diese unter ärztlicher Aufsicht genommen zu haben. Kritiker werfen ihm Egozentrik und Selbstsucht vor. Unabhängig von der Bewertung seiner Person, gilt seine Karriere als beispielhaft und bemerkenswert. Kraftsportler oder Bodybuilder blieben im Filmbusiness bis zu seinem Auftreten meist auf klischeehafte Rollen wie beispielsweise Herkules-Darstellungen begrenzt, die ihren Körper in den Vordergrund rückten. Dazu zählten u. a. Reg Park und Steve Reeves, die Schwarzenegger als seine Vorbilder bezeichnete.

Der Kanadier Joe Weider verstand es, Arnold Schwarzeneggers Charisma für das Interesse an Bodybuilding und den Körperkult allgemein zu nutzen. Die Vermarktung begann mit Nahrungsergänzungsmitteln, reichte aber über materielle Güter weit hinaus. Arnold Schwarzenegger, der in seinen ersten beiden Filmen noch das Pseudonym Arnold Strong führte, legte dieses ab. Sein langer und für viele Amerikaner unaussprechlicher Nachname wurde bereits in den 1970er Jahren zum Synonym für den Kraftsport schlechthin. Im Zeitraum von 1967 bis 1975 posierte Schwarzenegger in 50 Wettbewerben, kam 47-mal auf das Siegerpodest und wurde fünfmal zum Mr. Universum und siebenmal zum Mr. Olympia gekürt.[15] In der 1977 erschienen Dokumentation Pumping Iron sprach Schwarzenegger über sein Verständnis von Bodybuilding, seinen Körper zu modellieren ähnlich wie ein Bildhauer eine Skulptur meißelt. Schwarzenegger posierte vor Kunststudenten und wurde gezeichnet, nachmodelliert und offenbarte mit seinem Interesse an Kunst, dass er auch außerhalb seines Sports interessiert sei.[16]

Schwarzenegger war nicht nur in Weiders Zeitschrift Muscle & Fitness meist fotografiertes Model und am häufigsten auf der Titelseite zu sehen, sondern wurde zusehends in Gesellschaftszeitschriften und sogar politischen und Nachrichtenmagazinen wie dem Spiegel oder dem Time magazine dargestellt. Schwarzenegger wurde immer häufiger im Nadelstreifenanzug gezeigt und trug zur Kultivierung des Selbstverständnisses bei, dass körperliche Ertüchtigung ein Teil des Lebens sein solle. Sportliche Fitness oder Bodyshaping sind Begriffe, die in den 1980er Jahren regelrecht gesellschaftsfähig wurden. Schwarzeneggers Popularität trug einen Teil dazu bei, dass Fitnessstudios ihr bis in die 1960er Jahre recht zwielichtiges Image ablegen konnten.

Schwarzenegger wurde auch in der Werbung genutzt. Namhafte Firmen wie BMW oder E.ON bedienten sich ebenso wie ein japanischer Nudelhersteller. Selbst „Doppelgänger“ von Schwarzenegger oder der Terminator-Filmfigur dienen manchen Firmen als Werbeträger.

Der Kult um Schwarzenegger ebbte mit seinem verstärkten politischen Engagement etwas ab. Jedoch wird seiner Person nach wie vor Bedeutung und Interesse beigemessen, wie zahllose Parodien zeigen. Dabei wird, wie beispielsweise im Simpsons-Film, häufig auf seine Ambitionen fürs Präsidentenamt Bezug genommen.

Anlässlich seines 60. Geburtstages im Juli 2007 veröffentlichte der österreichische Karikaturist Manfred Deix die satirische Bilderbuch-Biografie Arnold Schwarzenegger. Die nackte Wahrheit über sein Leben als „Bodybuilder, Mister Universum, Womanizer, Muttersohn, Barbar, Behindertenfreund und Gouverneur“, so Deix im Vorwort.


Literatur

  • Ralf Güldenzopf: The People's Governor. Die Wahl Arnold Schwarzeneggers zum Gouverneur von Kalifornien. poli-c-books, Berlin, München 2005, ISBN 3-938456-05-1
  • Hans Janitschek: Arnold von Kalifornien. Der steile Weg des Steirerbuben Arnold Schwarzenegger. Molden Verlag, Wien 2003, ISBN 3854851057
  • Werner Kopacka und Christian Jauschowetz: Arnold hautnah. Mit einem Vorwort von Arnold Schwarzenegger. Herbig Verlag, München 2003.
  • QRT: Schlachtfelder einer elektronischen Wüste. Schwarzkopf, Schwarzenegger, Black Magic Johnson. Merve Verlag Berlin, 1999, ISBN 3-88396-152-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Server Steiermark: Besuch von Arnold Schwarzenegger in Thal
  2. Homepage HS Fröbel: Geschichte der Schule
  3. A. Schwarzenegger; D. K. Hall: Karriere eines Bodybuilders; Heyne-Verlag; 1984
  4. Details zum Restaurant „Schatzi on Main“ (deutsch)
  5. Schwarzenegger.com zum Verkauf von Schatzi on Main, 4. April 2001 (deutsch)
  6. Verleihung von Ehrendoktorwürden im Jahr 1996 und 2002
  7. Feature der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung über Schwarzenegger anlässlich seiner Wiederwahlkampagne, 5. November 2006, Nr. 44 / Seite 61
  8. Kein Dr.: „Gouvernator“ ist Ehrentitel los. Die Presse, 30. Juni 2006
  9. Muscle&Fitness Juli 1997, Seite 120
  10. Film-Auszeichnungen von Arnold Schwarzenegger
  11. CA Secretary of State. Ergebnisse der Gouverneurswahlen 2006
  12. Weitere vier Jahre in Sacramento. ORF, 8. November 2006
  13. Arnie gewinnt, sueddeutsche.de, 13. Dezember 2007
  14. Erklärung von Senator Orrin G. Hatch vor dem zuständigen Senatskommission zu seinem Vorschlag für einen Verfassungszusatz
  15. DER SPIEGEL, Heft 12/1985, Seite 278
  16. Kunstwissenschaftliche Betrachtung Schwarzeneggers von Jörg Scheller, DIE ZEIT, 26. Juli 2007

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