Gottfried von Kneller

Gottfried von Kneller
Godfrey Kneller, Selbstporträt

Sir Godfrey Kneller (* 8. August 1646 in Lübeck; † 19. Oktober 1723 in London) war Hofmaler mehrerer britischer Monarchen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kneller wurde als Gottfried Kniller in Lübeck geboren. Er entstammte einer Künstlerfamilie; sein Vater Zacharias (1611–1675) war Maler in Lübeck und sein jüngerer Bruder, Andreas Kneller, wurde später Komponist. Gemeinsam mit seinem anderen Bruder Johann Zacharias (1644-1702), der gleichfalls Maler war, wanderte Gottfried nach dem Tod des Vaters nach Großbritannien aus.

Der ehemalige Schüler von Ferdinand Bol und Rembrandt wurde zu einem der führenden Porträtmaler des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Er malte Porträts von zehn regierenden europäischen Monarchen, darunter König Ludwig XIV. von Frankreich. 1680 wurde er von Charles II. zum Hofmaler ernannt und später von Wilhelm III. geadelt. Georg I. ernannte ihn zum Baronet.

Er schuf außerdem 48 Porträts der Mitglieder des Kit-Cat-Klubs, in dem Angehörige der Whigpartei organisiert waren, die sich für Politik und Kunst interessierten. Er war außerdem Leiter der Kneller Academy of Painting and Drawing, die von 1711 bis 1716 in der Great Queen Street in London residierte. Er starb 1723 an einem Fieber und wurde in der Londoner Twickenham Church beerdigt.

Werke in Museumsbesitz

  • Der Philosoph oder Der alte Gelehrte (1668) St. Annen Museum Lübeck mit dem Pendant des jungen Gelehrten seines Bruders Johann Zacharias
  • Porträts des Lübecker Ratsherrn und Kaufmanns Thomas Fredenhagen und seiner Frau, St. Annen Museum
  • Selbstporträt, St. Annen Museum
  • Godfrey und Johann Zacharias gemeinsam malen das Epitaph ihres Vaters Zacharias Kneller in der Lübecker Katharinenkirche. Es hängt dort am vierten Wandpfeiler des südlichen Seitenschiffes.[1]

Bildergalerie

Literatur

  • Wilhelm A. Ackermann: Der Portraitmaler Sir Godfrey Kniller im Verhältnis zur Kunstbildung seiner Zeit. Leipzig 1845.

Belege

  1. Vollständiger Text der Inschrift mit Erläuterung und Übersetzung bei: Adolf Clasen: Verkannte Schätze - Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch. Lübeck 2002, S. 46 ff. ISBN 3795004756

Weblinks



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