Gottfried Wilhelm Sacer

Gottfried Wilhelm Sacer

Gottfried Wilhelm Sacer (* 11. Juli 1635 in Naumburg (Saale); † 8. September 1699 in Wolfenbüttel) war ein deutscher Dichter, Satiriker und Poetiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Aus einer alten thüringischen Familie stammend, wurde Sacer als Sohn eines Naumburger Bürgermeisters zunächst von Privatlehrern erzogen, besuchte später die heimatliche Stadtschule, um sich im Alter von vierzehn Jahren 1649 an der Landesschule Pforta zu immatrikulieren. 1654 übersiedelte er an die Universität Jena, wo er Rechtswissenschaft und Literatur belegte. 1657 akzeptierte er eine Stellung als Hofmeister in Berlin. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt unterhielt er erste Beziehungen zu Dichtern wie Paul Gerhardt, Georg Philipp Harsdörffer und Andreas Tscherning. Johann Rist nahm ihn unter dem Namen <Hierophilo> in den Elbschwanenorden auf.

Im Jahre 1669 akzeptierte er eine Stelle als Advokat am Wolfenbütteler Hofgericht. Aus diesem Grunde sah er sich gezwungen, die unterbrochenen juristischen Studien erneut aufzunehmen und abzuschließen. Im September 1671 promovierte er in Kiel. Sein fester Wohnsitz wurde nunmehr Wolfenbüttel für den Rest seines Lebens, zuletzt noch als "Fürstlicher Kammerkonsulent". Er ist in der dortigen Marienkirche beigesetzt.

Sacers satirische Schriften zur Sprache und Poetik sind durchaus amüsant und lesenswert, und sein Reime dich, oder ich fresse dich wird noch oft zitiert.

Werke (Auswahl)

  • Nützliche Erinnerungen wegen der deutschen Poeterey. Stettin 1661.
  • Reime dich, oder ich fresse dich. Northausen (recte: Jena) 1673.
  • (Übs.) Pierre Antoine Mascaron: Die letzten Worte des sterbenden Seneca. Leipzig 1666.

Literatur

  • Max von WaldbergSacer, Georg Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 111–113.
  • Wolfgang Kelsch: Der Wolfenbütteler Jurist Gottfried Wilhelm Sacer als Verfasser einer barocken Literatursatire. In: Braunschweigisches Jahrbuch. 60, 1979, ISSN 0068-0745, S. 85–97.
  • Leopold Pfeil: Gottfried Wilhelm Sacers „Reime dich oder ich fresse dich“. Northausen 1673. Winter, Heidelberg 1914 (Diss. Heidelberg 1914).

Werk- und Literaturverzeichnis

  • Gerhard Dünnhaupt: "Gottfried Wilhelm Sacer (1635-1699)", in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 5. Stuttgart: Hiersemann 1991, S. 3517-26. ISBN 3-7772-9133-1

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sacer — Gottfried Wilhelm Sacer (* 11. Juli 1635 in Naumburg (Saale), † 8. September 1699 in Wolfenbüttel) war ein deutscher Dichter, Satiriker und Poetiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Sacer [3] — Sacer, Gottfried Wilhelm, geb. 1635 in Naumburg, studirte seit 1653 in Jena die Rechtswissenschaften; nachdem er als Führer vornehmer Jünglinge mehre Universitäten besucht u. Reisen gemacht, auch eine kurze Zeit lüneburgische Kriegsdienste… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Menippeische Satire — Satire (lat. satira; von satura lanx: „mit Früchten gefüllte Schale“, im übertragenen Sinne: „bunt gemischtes Allerlei“; früher fälschlich auf Satyr zurückgeführt, daher die ältere Schreibweise Satyra) ist eine Spottdichtung, die mangelhafte… …   Deutsch Wikipedia

  • Realsatire — Satire (lat. satira; von satura lanx: „mit Früchten gefüllte Schale“, im übertragenen Sinne: „bunt gemischtes Allerlei“; früher fälschlich auf Satyr zurückgeführt, daher die ältere Schreibweise Satyra) ist eine Spottdichtung, die mangelhafte… …   Deutsch Wikipedia

  • Satiriker — Satire (lat. satira; von satura lanx: „mit Früchten gefüllte Schale“, im übertragenen Sinne: „bunt gemischtes Allerlei“; früher fälschlich auf Satyr zurückgeführt, daher die ältere Schreibweise Satyra) ist eine Spottdichtung, die mangelhafte… …   Deutsch Wikipedia

  • Satirisch — Satire (lat. satira; von satura lanx: „mit Früchten gefüllte Schale“, im übertragenen Sinne: „bunt gemischtes Allerlei“; früher fälschlich auf Satyr zurückgeführt, daher die ältere Schreibweise Satyra) ist eine Spottdichtung, die mangelhafte… …   Deutsch Wikipedia

  • Satura — Satire (lat. satira; von satura lanx: „mit Früchten gefüllte Schale“, im übertragenen Sinne: „bunt gemischtes Allerlei“; früher fälschlich auf Satyr zurückgeführt, daher die ältere Schreibweise Satyra) ist eine Spottdichtung, die mangelhafte… …   Deutsch Wikipedia

  • Satura lanx — Satire (lat. satira; von satura lanx: „mit Früchten gefüllte Schale“, im übertragenen Sinne: „bunt gemischtes Allerlei“; früher fälschlich auf Satyr zurückgeführt, daher die ältere Schreibweise Satyra) ist eine Spottdichtung, die mangelhafte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Schriftsteller (international) — Hier finden Sie eine Liste bekannter Dichter und Schriftsteller – bitte Kurzbeschreibungen, die eine Zeile nicht überschreiten, ergänzen. (Nicht verlinkte Personen bitte nötigenfalls in die Liste der Autoren eintragen.) A Ivar Aasen (1813–1896),… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/S — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”