Gottfried Salomon-Delatour

Gottfried Salomon-Delatour

Gottfried Salomon (später Salomon-Delatour) (* 21. November 1892 in Frankfurt am Main, † 27. April 1964 ebendort) war ein deutsch-amerikanischer Soziologe und Nationalökonom.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Salomon promovierte 1916 bei Georg Simmel in Strassburg. Von 1921 bis 1931 lehrte Salomon als außerordentlicher Professor Soziologie an der Universität Frankfurt. 1925/1926 war er Herausgeber des Jahrbuchs für Soziologie. Er emigrierte 1933 nach Frankreich und war dort Lehrbeauftragter an der Universität Paris und Herausgeber der Information Economique. Von 1934-1940 war er Lehrbeauftragter an der Universität von Paris. 1941 floh Salomon in die USA, wo er von 1941 bis 1943 als Professor an der New School for Social Research in New York lehrte. Hier nahm er als zweiten Nachnamen den Geburtsnamen seiner Mutter, Delatour, an, wohl auch, um Verwechslungen mit Albert Salomon zu verhindern, der ebenfalls in New York lehrte. 1942 las er zudem an der Universität Denver. Während des Zweiten Weltkrieges beriet er das War Department in Washington. Danach ging er als Soziologieprofessor an die Columbia-Universität (1946-1950). Salomon kehrte 1958 an die Universität Frankfurt zurück, und starb dort 1964.

Zu seinen Frankfurter Studenten der 1920er Jahre gehörten Theodor Wiesengrund und Walter Benjamin, zu seinen Schülern nach dem Zweiten Weltkrieg gehört Otthein Rammstedt.

Werke (Auswahl)

  • Saint-Simon und der Sozialismus (1919).
  • Begriff der Gesellschaft in der allgemeinen Soziologie (1926).
  • Individuum und Gesellschaft (1926).
  • Der Begriff der Gesellschaft und die soziale Geschichte der Französischen Revolution bis zum Jahre 1830 (1959)
  • Politische Soziologie (1959)
  • Das Königtum, die Republik und die Souveränität der französischen Gesellschaft seit der Februarrevolution 1848 (1959)
  • Moderne Staatslehren (1965)

Literatur

  • Dirk Kaesler: Salomon-Delatour, Gottfried. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, S. 393 f.
  • Henning, Christoph: Der übernationale Gedanke der geistigen Einheit: Gottfried Salomon (-Delatour), der vergessene Soziologe der Verständigung. In: Barboza, A./Henning, Christoph (Hgg.): Deutsch-Jüdische Wissenschaftsschicksale. Bielefeld : Transcript, 2006.- ISBN 978-3-89942-502-4, S. 42-94
  • M. Mierenddorff: Salomon, Gottfried (Salomon-Delatour), in: Wilhelm Bernsdorf/Horst Knospe (Hgg.): Internationales Soziologenlexikon, Bd. 2, Enke, Stuttgart ² 1984, S. 368.
  • Wittebur, Klemens: Die Deutsche Soziologie im Exil. 1933 - 1945, Münster; Hamburg: Lit., 1991 (Dissertationsschrift von 1989), S. 50 f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gottfried Salomon — (später Salomon Delatour) (* 21. November 1892 in Frankfurt am Main; † 27. April 1964 ebendort) war ein deutsch amerikanischer Soziologe und Nationalökonom. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried Salomon — ( Delatour), né à Francfort sur le Main le 21 novembre 1892 et décédé le 27 avril 1964 au même endroit, est un sociologue allemand[1]. Biographie Publications Références ↑ …   Wikipédia en Français

  • Salomon — ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Rufname 2.2 Familienname …   Deutsch Wikipedia

  • Siedlungsgenossenschaft — Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) aus der Serie Bedeutende Deutsche. Oppenheimer ist, von seinem akademischen Schüler Ludwig Erhard als …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Oppenheimer — Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) aus der Serie Bedeutende Deutsche. Oppenheimer ist, von seinem akademischen Schüler Ludwig Erhard als Bundeskanzler durchgesetzt, der einzige Soziologe, der bislang auf einer deutschen Briefmarke… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Soziologen — Bekannte Soziologen und Soziologinnen Sachbeiträge zur Soziologie siehe auf der zugehörigen Themenliste und der Liste bahnbrechender soziologischer Publikationen; allgemein ist auf das Portal:Soziologie zu verweisen. A Esko Aaltonen Nermin Abadan …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Grab von Hermannswörth — Hermann Grab (* 6. Mai 1903 in Prag; † 2. August 1949 in New York) war ein deutschsprachiger katholischer österreichischer Schriftsteller und Musiker, jüdischer Abstammung. Sein voller Name lautete Hermann Grab von Hermannswörth (tschechisch… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto N. Grautoff — Otto Nikolas Grautoff (* 31. Mai 1876 in Lübeck; † 27. April 1937 in Paris) war ein deutscher Kunsthistoriker, Romanist, Journalist und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Anmerkungen 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Nikolas Grautoff — (* 31. Mai 1876 in Lübeck; † 27. April 1937 in Paris) war ein deutscher Kunsthistoriker, Romanist, Journalist und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Anmerkungen 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Partei — Die Politische Partei (v. lat.: pars, partis = Teil, Richtung) ist ein auf unterschiedliche Weise organisierter Zusammenschluss von Menschen, die innerhalb des umfassenderen politischen Verbandes (Staat o.ä.) danach streben, politische Macht und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”