Gottfried II. von Villehardouin

Gottfried II. von Villehardouin
Wappen des Fürstentums Achaia.

Gottfried II. von Villehardouin (* 1195; † 1246)[1] war Fürst von Achaia von 1228 bis 1246. Er war der älteste Sohn von Gottfried I. von Villehardouin.

Gottfried wurde von dem lateinischen Kaiser von Konstantinopel Peter von Courtenay anerkannt. 1217 hatte er Agnes de Courtenay, eine Tochter von Peter von Courtenay und Jolante von Flandern geheiratet. Er setzte die Politik seines Vaters fort und machte sich die lateinischen Priester zu Feinden indem er ihre Aktivitäten und Finanzen beschränkte. Dafür wurde Gottfried II. vom Papst exkommuniziert. Wegen der schwierigen Situation des Lateinischen Kaiserreichs, das seine Unterstützung benötigte, wurde die Exkommunikation aufgehoben.

Von der Steuern, die er der Kirche auferlegte, ließ er eine Festung in Elis, die Burg Chlemoutsi erbauen. (nach anderen Quellen war es Gottfried I. von Villehardouin)[2][3] Gottfried II. von Villehardouin unterstützte die orthodoxen Priester, die von der Besteuerung und vom Militärdienst ausgenommen wurden.

Er baute eine starke Armee und Flotte auf, so dass er in der Lage war, 1236, als Johannes III. Konstantinopel belagerte, zur Verteidigung der Stadt 100 Ritter, 800 Bogenschützen und sechs Schiffe aufzubieten. Er unterstützte außerdem das Lateinische Kaiserreich mit 22.000 Hyperpyron. In Anerkennung seiner Leistungen erhielt er vom Kaiser das Ägäische Meer, Evoia und mehrere Orte in Sterea Hellas.

Gottfried starb 1246 und wurde in seiner Hauptstadt, Andravida, in der Kirche des Klosters St. Jakob begraben. Sein Nachfolger wurde sein Bruder Wilhelm II. von Villehardouin.

Literatur

  • Chronik der Morea, anonymes mittelalterliches Dokument, herausgegeben vom Fürstentum Achaia im frühen 14. Jahrhundert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Miller, William: The Latins in the Levant. A history of Frankish Greece 1204-1566. London: Murray 1908. XX, 676 S., 4 Kt. Neudr. Cambridge, New York 1964
  2. R. Traquair: Laconia; I. Medieval Fortress. In: The Annual of the British School at Athens. Band 12, 1906, 272&–276.
  3. Wallace D., Boase T. S. R.: The Arts in Frankish Greece and Rhodes, A History of the Crusades. (Hrsg.) Setton K. M., Band IV, The Art and Architecture of the Crusader States, (Hrsg.) Hazard, H. W. Madison 1977, 218.


Vorgänger Amt Nachfolger
Gottfried I. von Villehardouin Fürst von Achaia
1228–1246
Wilhelm II. von Villehardouin

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gottfried I. von Villehardouin — Wappen des Fürstentums Achaia. Gottfried I. von Villehardouin († 1228) war Fürst von Achaia von 1209 bis 1228. Er war der Neffe des Historikers Gottfried von Villehardouin, ein Ritter und Kreuzfahrer. Gottfried ging nach Palästina und half 1205… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried von Villehardouin — (frz.: Geoffroi de Villehardouin, * um 1160; † um 1213) war ein französischer Ritter, Heerführer und Chronist. Er war Marschall der Grafschaft Champagne, später Marschall des Lateinischen Kaiserreiches und Herr von Mosynopolis …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm II. von Villehardouin — († 1. Mai 1278) war der letzte Fürst von Achaia aus der Familie Villehardouin; er regierte das Fürstentum auf der Höhe seiner Macht. Wilhelm II. von Villehardouin +:G:PRINCEACh, +:CLARENTIA Wilhelm war der Sohn von Gottfried I. von Villehardouin …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried — ist ein altdeutscher Männername, seine Bedeutung ist Gottes Schutz bzw. eben „göttlicher Friede“. Als solcher entspricht er dem hebräisch alttestamentlichen Namen Salomo ebenso wie dem muslimischen Suleiman. Eine deutsche Kurzform des Namens ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Villehardouin — Die Familie Villehardouin aus der gleichnamigen Ortschaft, die heute Val d Auzon heißt und im nordfranzösischen Department Aube in der Champagne liegt, spielte im 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit den Kreuzzügen eine wichtige Rolle in… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürst von Achaia — Wappen des Fürstentums Achaia Das Fürstentum Achaia war einer von drei größeren Vasallenstaaten des Lateinischen Kaiserreichs. Wie dieses wurde es nach der Eroberung Konstantinopels 1204 während des Vierten Kreuzzugs errichtet. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm von Champlitte — Wappen des Fürstentums Achaia unter der Herrschaft von Wilhelm I. von Champlitte. Wilhelm I. von Champlitte († 1209) war ein Teilnehmer am Vierten Kreuzzug und von 1205 bis 1209 der erste Fürst von Achaia. Wilhelm war der dritte Sohn von Eduard I …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm I. von Champlitte — Wappen des Fürstentums Achaia unter der Herrschaft von Wilhelm I. von Champlitte. Wilhelm I. von Champlitte († 1209) war ein Teilnehmer am Vierten Kreuzzug und von 1205 bis 1209 der erste Fürst von Achaia. Wilhelm war der dritte Sohn des Odo von… …   Deutsch Wikipedia

  • Villehardouin —   [viləar dwɛ̃], französische Adelsfamilie aus der Champagne. Gottfried I. (✝ um 1228), ab 1210 Fürst von Achaia (Morea), begründete die Herrschaft seiner Familie in diesem Kreuzfahrerstaat. Wilhelm II. (1246 78) musste 1261 die Lehnsoberhoheit… …   Universal-Lexikon

  • Peter von Courtenay — Wappen Peters von Courtenay Peter von Courtenay (Pierre de Courtenay) (* ca. 1165/70; † 1219) aus dem jüngeren Haus Courtenay war ein Herr von Courtenay und Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel von 1216 bis 1217. Er war ein… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”