Gotländische Fischerstellen

Gotländische Fischerstellen
Altes Fischerdorf Helgumannen auf der Insel Fårö
Fischerhäuser, Netzgarten und Leuchtfeuer im Fischereimuseum Kovik
Fischerhäuser und steinerne Slipanlage im Fischereimuseum Kovik

Die gotländischen Fischerdörfer (schwedisch Gotländska fiskelägen) sind für die Insel Gotland typische Einrichtungen. Heute gibt es noch etwa 150 Fischerdörfer verschiedener Größe, die früher in erster Linie von den an der Küste wohnenden Bauern genutzt wurden. Von diesen sind elf von Reichsinteresse.[1]

Die Fischerei auf Gotland und Fårö war ein Beigewerbe, dem man sich nur während weniger Wochen zuwandte. In den Zeiten, wo das Fischaufkommen besonders groß war, entstanden größere Fischerdörfer, zu denen man von den Häfen oder Gemeinden im Inselinnern fuhr. Man fischte für den Eigenbedarf. Der Fang wurde eingesalzen. Fischerdörfer waren nur in der Fangperiode bewohnt und standen in der restlichen Zeit leer. Als die Landwirtschaft im 19. Jahrhundert mechanisiert wurde, nahm die Zahl der in der Fischerei tätigen Bauern ab. Die Küstenbewohner übernahmen die Fischversorgung der Insel und viele Bauern wurden Berufsfischer. Als sich die Zeiten für diese Art der Fischerei verschlechterten, wurde die Lachsfischerei eingeführt. Die Boote und die Fischerdörfer wurden den neuen Anforderungen angepasst. Als sich in den 1950er Jahren die Trawlerfischerei entwickelte, wurden die meisten Stellen aufgegeben. Der Fischhandel wurde umorganisiert und feste Hütten für das Wiegen und Salzen des Fisches gebaut.

Zu den hervorzuhebenden, heute erhaltenen fiskelägen zählen:

  • Baju
  • Flundreviker
  • Gnisvärd
  • Hallshuk
  • Helgumannen
  • Holmhällar
  • Katthammersvik
  • Kovik, mit Fischereimuseum, steinernen Bootslips (Länninge genannt) und Netzgärten
  • Kylaj
  • Lickershamn
  • Vitvär

Die elf als eigenständiges Reichsinteresse klassifizierten sind[2]:

  • Agbod, Kirchspiel Gothem
  • Gnisvärd, Kirchspiel Tofta
  • Grynge, Kirchspiel Gammelgarn
  • Häftingsstadar, Kirchspiel Hangvar
  • Hammars, Kirchspiel Norrlanda
  • Holm (Holmhällar), Kirchspiel Vamlingbo
  • Hus, Kirchspiel Rone
  • Kovik, Kirchspiel Sanda
  • Sigsarvestrand, Kirchspiel Hangvar
  • Valbybodar, Kirchspiel Fröjel
  • Vitvär, Kirchspiel Ardre

Literatur

  • M. Jonsson & S.-O. Lindquist: Kulturführer Gotland. 1993, ISBN 91-88036-09-X, Seite 33-35.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lansstyrelsen Gotlands län: Riksintressen
  2. Byggnadsantikvarie i Länsstyrelsen i Gotlands län

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