Golm (Österreich)

Golm (Österreich)

Golm ist der Name eines Wintersport- und Wandergebiets bei Tschagguns im österreichischen Bundesland Vorarlberg.

Das Gebiet erstreckt sich von einer Seehöhe von 654 m bei der Talstation in Vandans bis auf 2.124 m am Golmer Joch. Die Einstiegsstelle auf dem Gemeindegebiet von Tschagguns bei Latschau liegt auf 985 m. Auf 1.520 m (bei der zweiten Mittelstation der Golmerbahn) liegt der Ortsteil Matschwitz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ausgangspunkt der Erschließung war ein Schrägaufzug der Vorarlberger Illwerke AG, der 1956 zum Bau vom Druckrohren zwischen dem Lünersee und Latschau für den Personen- und Gütertransport errichtet wurde. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde am 19. Dezember 1959 der Schrägaufzug der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und somit das Skigebiet in Betrieb genommen. 221 Personen wurden damit gleich am ersten Tag befördert.

Panorama-Blick von Matschwitz über das Montafon: links nach oben auf das Golmerjoch, in der Mitte über Schruns auf das gegenüber liegende Silbertal und ganz rechts auf die Tschaggunser Mittagspitze (2.168 m)
Panorama-Blick von Matschwitz über das Montafon: links nach oben auf das Golmerjoch, in der Mitte über Schruns auf das gegenüber liegende Silbertal und ganz rechts auf die Tschaggunser Mittagspitze (2.168 m)

In den Jahren 1977, 1979, 1981 und 1983 war der Golm Austragungsort Schi-Weltcup-Rennen der Damen – die Goldschlüsselrennen fanden mit Abfahrts-, Slalom- und Kombinationswertung hier statt. Damit erlangte das Gebiet durch die Berichterstattung der Medien auch internationale Bekanntheit.

Erst 1988 wurde die angrenzende Sesselbahn von Vandans nach Latschau von den Illwerken übernommen. Dieser Lift wurde dann im Jahr 1995 gemeinsam mit dem ursprünglichen Schrägaufzug durch eine Achter-Kabinen-Einseilumlaufbahn ersetzt, die seither Hauptzubringer ist.

Winterbetrieb

Das Skigebiet mit dem Golmer Joch

1960 wurde das Skigebiet mit dem Schlepplift Grüneck bis auf eine Höhe von 2.100 m erweitert. 1973 wurde das Gebiet Außergolm mit einem Schlepplift erschlossen und 1981 folgte die Hüttenkopfbahn. 1986 ersetzte eine Vierer-Sesselbahn den alten Schlepplift bei Matschwitz.

Seit 1990 findet ein kontinuierlicher Ausbau von Beschneiungsanlagen statt. Im Jahr 2003 wurde das Gebiet Außergolm mit einem Skitunnel besser an das Skigebiet angeschlossen.

Im Moment betreibt das Golmer Skigebiet neun Lifte und Seilbahnen, darunter eine 8er Einseilumlaufbahn (EUB) in drei Sektionen, vier Sessellifte sowie zwei Schlepplifte.

  • Außergolmbahn
Baujahr 2004; kuppelbare 4er-Sesselbahn mit Hauben von Doppelmayr; Länge 933 m
  • Golmerbahn 1, 2 und 3
Baujahr 1995; kuppelbare 8er-Gondelbahn (EUB) von Doppelmayr
Baujahr 1986; kuppelbare 4er-Sesselbahn von Doppelmayr; Länge 1.420 m
  • Rätikonbahn
Baujahr 2001; kuppelbare 6er-Sesselbahn von Doppelmayr mit Hauben; Länge 1.730 m
  • Hüttenkopfbahn
Baujahr 1981; 2er-Sesselbahn von Doppelmayr; Länge 1.301 m
  • Schlepplift Sücka
Baujahr ????; 1er Schlepplift von Doppelmayr; Länge 300 m
  • Schlepplift Innerbach
Baujahr ????; Länge 250 m

Sommerbetrieb

Mittelstation der kuppelbaren 8er-Kabinenbahn auf dem Golm (bei Matschwitz)

Die Golmerbahn ist auch in der Wandersaison in Betrieb.

Von der Bergstation gelangt man über den Golmer Höhenweg in etwa 1,5 bis 2 Stunden ohne größere Höhenunterschiede zur Lindauer Hütte. Alternativ dazu kann man auch über das Golmer Joch (2.124 m), das Kreuzjoch (2.261 m) und die Geißspitze (2.334 m) zur Lindauer Hütte gelangen. Diese ist der Ausgangspunkt zu Touren auf die Sulzfluh (2.818 m), die Drei Türme (2.830 m), die Drusenfluh (2.827 m) oder die Tschaggunser Mittagspitze (2.168 m).

Alpine-Coaster-Golm

Vorarlbergs erster Alpine-Coaster steht am Golm. Auf der Bahn rodelt man auf Zweisitzer-Schlitten von Latschau nach Vandans. Die Strecke ist 2,6 Kilometer lang und beinhaltet Steilkurven, Kreisel und „Jumps“. Der Alpine-Coaster ist das ganz Jahr über benutzbar.

Sender Golm/Schruns

Bei der Golmer Bergstation steht ein Sender der Österreichischen Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS). Dieser sendete bis 16. September 2008 analoge Fernsehprogramme – dann erfolgte die Umstellung auf das digitale Signal.[1]
Auch Antenne Vorarlberg sendet mit der 100,2 von der Bergstation Golm (unabhängig von der ORS).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weitere Regionen in OÖ, Kärnten und Vorarlberg stellen sich ein auf DVB-T
47.0689539.846497

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