Goldgrüne Algen

Goldgrüne Algen
Gelbgrüne Algen
Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eucaryota)
ohne Rang: Chromalveolata
ohne Rang: Stramenopile (Stramenopila)
Abteilung: Goldalgen (Chrysophyta)
Klasse: Gelbgrüne Algen
Wissenschaftlicher Name
Xanthophyceae
P. Allorge, emend. F. E. Fritsch

Die Gelbgrünen Algen (Xanthophyceae) bilden eine eigene Klasse innerhalb der Abteilung der Goldalgen (Chrysophyta) in der Gruppe der Chromalveolata.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Es sind vorwiegend coccoidale bis fadenförmige Formen, selten amöboid, flagellat oder capsoid. Eine Zellwand ist im allgemeinen vorhanden, aus Zellulose, und entweder ganz oder aus H-förmigen zweiteiligen Schalen bestehend. Die Zellwand kann mit Kieselsäure imprägniert sein.

Der Plastid besitzt eine Gürtellamelle. Die äußere Membran des Plastiden ist über das Endoplasmatische Reticulum direkt mit der äußeren Membran des Zellkerns verbunden. Die Plastiden-DNA liegt in einem ringförmigen Genophor. Die Pigmente sind Chlorophyll a und c1,2, und die Xanthophylle Violaxanthin, Heteroxanthin und Vaucherioxanthin.

Frei schwimmende Formen besitzen zwei Geißeln. Die nach vorne gerichtete besitzt dreiteilige röhrenförmige Haare, die nach hinten gerichtete besitzt keine Haare. Das Kinetosom besitzt gewöhnlich vier mikrotubuläre Wurzeln und eine große gestreifte Wurzel (Rhizoplast).

Augenflecke können vorhanden sein.

Fortpflanzung

Die meisten Arten pflanzen sich nur vegetativ fort. Nur von der Gattung Vaucheria ist geschlechtliche Fortpflanzung mit einem haplontischen Lebenskreislauf bekannt.

Bei Vaucheria entstehen an den Thallusfäden seitliche Ausstülpungen, die sich zu Oogonien und Spermatogonien entwickeln. Im Oogonium wird eine einzelne Eizelle gebildet. Im Spermatogonium entstehen viele heterokont begeißelte Spermatozoiden. Diese schwärmen aus und befruchten die Eizelle. Nach der Befruchtung bildet die ölreiche Zygote eine mehrschichtige Wand und geht in einen Ruhezustand über (Hypnozygote). Nach Beendigung der Ruhe führt sie direkt eine Reduktionsteilung aus und keimt zu einem haploiden Faden.

Vorkommen

Die Xanthophyceae leben vor allem im Süßwasser, manche Arten, wie Botrydium auch auf feuchter Erde.

Systematik

Die Xanthophyceae werden in der klassischen Systematik nach ihrer Morphologie eingeteilt. Dies entspricht jedoch nicht ihren Verwandtschaftsverhältnissen. Nach der Systematik der Eukaryoten von Adl u.a. 2005 bestehen die Xanthophyceae vorläufig nur mehr aus zwei Ordnungen:

  • Tribonematales enthalten fadenförmige, coccoidale und capsoide Formen, die manchmal parenchymatisch oder mehrkernig werden.
  • Vaucheriales enthalten Arten mit siphonalen Fäden und differenzierten Sexualorganen (Vaucheria).

In Summe gibt es rund 40 Gattungen mit etwa 400 Arten.

Literatur

  • Sina M. Adl, Alastair G. B. Simpson, Mark A. Farmer, Robert A. Andersen, O. Roger Anderson, John A. Barta, Samual S. Bowser, Guy Bragerolle,Robert A. Fensome, Suzanne Fredericq, Timothy Y. James, Sergei Karpov, Paul Kugrens, John Krug, Christopher E. Lane, Louise A. Lewis, Jean Lodge, Denis H. Lynn, David G. Mann, Richard M. McCourt, Leonel Mendoza, Øjvind Moestrup, Sharon E. Mozley-Standridge, Thoams A. Nerad, Carol A. Shearer, Alexey V. Smirnov, Frederick W. Spiegel, Max F. J. R. Taylor: The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. The Journal of Eukaryotic Microbiology 52 (5), 2005; Seiten 399-451 (Abstract und Volltext)
  • P. Sitte, E. W. Weiler, J. W. Kadereit, A. Bresinsky, C. Körner: Strasburger – Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X

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