Goldbergsee

Goldbergsee

Der Goldbergsee am Rande der Coburger Stadtteile Neuses und Beiersdorf ist ein Stausee von 145 Hektar Fläche, der als Hochwasserrückhaltebecken projektiert wurde und in das Gesamtkonzept Hochwasserschutz für Coburg und den Itzgrund einbezogen wird. Vorarbeiten wurden bereits 2003 begonnen, Baustart war 2006. Der Anstau folgte Ende 2010.

Hochwasserschutz Coburg und Itzgrund
Vor der Auffüllung, März 2009
Für 2011 geplante Füllung bei Maximalstau
Goldbergsee Coburg nach der Fertigstellung

Inhaltsverzeichnis

Projekt

Durch das Zusammentreffen großflächiger Dauerregen mit der Schneeschmelze in den Höhenlagen des Thüringer Waldes entstehen im Flussgebiet der Itz oft Winterhochwässer, die zu Überschwemmungen im Coburger Stadtgebiet und dem sich südlich anschließenden Itzgrund führen. Dem komplexen Zusammenspiel der Itz-Zuflüsse Röden und Lauter und wiederum deren Zuflüsse Sulzbach und Rottenbach wird seit den 1980er Jahren mit einem umfangreichen Hochwasserschutzkonzept begegnet. Coburg, in dessen Innenstadtgebiet Itz und Lauter zusammenfließen, stellt ein Nadelöhr für die abfließenden Wasser dar. Um Überschwemmungen zu verhindern, muss das Hochwasser vor der Stadt zurückgehalten werden.

An der oberen Itz ist seit 1986 das Rückhaltebecken Froschgrundsee in Betrieb. Das Hochwasserrückhaltebecken Goldbergsee oberhalb von Coburg-Neuses wird vorrangig den Sulzbach aufstauen. Zusätzlich sollen die Hochwässer aus dem Lautertal, die mehr als 4 m³/s betragen, bei Bedarf über einen Freispiegelstollen mit einer Gradientenneigung von 0,771 % und eine Flutmulde in den Goldbergsee übergeleitet werden. Diese technischen Maßnahmen werden durch ökologische Umgestaltungen der genannten Flüsse ergänzt. Dadurch wird der Hochwasserabfluss auch auf natürliche Weise verzögert.

Die neuen Wasserflächen des Goldbergsees gliedern sich in drei unterschiedliche Bereiche: Den Grundsee, den Biotopsee und die Flutmulde für die Lauterüberleitung. Zwischen Grundsee und Biotopsee quert die Eisenbahnlinie Coburg – Bad Rodach in Dammlage das Gelände. Nördlich des Biotopsees mit einer Flachwasserzone und einem ausgedehnten Röhrichtbestand schließt sich das Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Glender Wiesen an.

Technische Angaben

Der Goldbergsee hat eine ständige Wasserfläche von rund 71,5 Hektar. Bei Hochwasser können bis zu 145 Hektar überstaut werden. Das gesamte Einzugsgebiet umfasst 52 Quadratkilometer. Die Höhe des Dammbauwerks beträgt 7,0 Meter über der Talsohle, die Kronenlänge 290 Meter. Als Gesamtstauraum werden 4,0 Millionen Kubikmeter, als Hochwasserrückhalteraum rund 2,0 Millionen Kubikmeter angegeben.[1] Im Winterstau ist die Wasserfläche des Grundsees 31,3 Hektar groß, im Sommerstau 35,3 Hektar. Die Gesamtkosten für den Bau des Projektes sind auf rund 27,0 Millionen Euro veranschlagt. Hierin sind auch die Kosten für die Höherlegung der Staatsstraße 2205 zwischen den Coburger Stadtteilen Neuses und Beiersdorf enthalten.

Die Überleitung des Hochwassers der Lauter, die für 17,5 m³/s ausgelegt ist, ist 4250 Meter lang, davon verlaufen 1945 Meter in einem Stollen. Der Auftrag für den Bau des Stollens und wasserbauliche Bauwerke im Ein- und Auslaufbereich wurde im August 2009 für rund 20 Millionen Euro vergeben[2], am 10. November 2009 war der offizielle Tunnelanschlag bei Beuerfeld und am 16. Februar 2011 der Tunneldurchschlag in Oberlauter. Die Bauausführung soll bis Ende August 2012 beendet sein. 2003 war das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz noch von 12 Millionen Euro Kosten ausgegangen[3], das Wasserwirtschaftsamt Kronach veranschlagte den Gesamtauftragswert ursprünglich auf 16 Millionen Euro.[2]

Bilder zur Baugeschichte

Weblinks

 Commons: Goldbergsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Aufsatz in der Zeitschrift Die Flussmeister, Ausgabe 2010, Seite 15 ff. PDF, abgerufen am 23. Januar 2011
  2. a b Bekanntmachung über vergebene Aufträge, 3. September 2009
  3. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz: Pressemitteilung Nr. 176/03, 12. Mai 2003
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