Goethe-Knochen

Goethe-Knochen
Schädel eines Schafes
Zwischenkieferbein farbig markiert

Das Zwischenkieferbein (Zwischenkieferknochen, Praemaxillare, lat. Os incisivum) ist ein paariger Knochen des Gesichtsschädels und grenzt an das Nasenbein und den Oberkiefer. Beim Menschen verwächst dieser Knochen schon vor der Geburt mit dem Oberkiefer und wird daher nicht als eigener Knochen beim Erwachsenen aufgeführt. Bei den übrigen Säugetieren bleibt die Naht (Sutura incisiva) zum Oberkieferbein lange sichtbar.

Am Zwischenkieferbein werden ein Körper (Corpus) und drei Fortsätze unterschieden:

  • Processus alveolaris (Zahnfachfortsatz): Er beherbergt die Zahnfächer der Oberkieferschneidezähne jeder Seite, es sei denn es gibt keine solchen Zähne (Wiederkäuer).
  • Processus nasalis (Nasenfortsatz): nach hinten und oben, bildet (Ausnahmen: Mensch, Fleischfresser) mit dem Nasenbein einen nach vorn offenen Einschnitt (Incisura nasoincisiva)
  • Processus palatinus (Gaumenfortsatz): bildet den vorderen Teil des harten Gaumens. Zwischen beiden Ossa incisiva verläuft ein Gang, der Ductus incisivus, der Mund- und Nasenhöhle verbindet.

Das bei Tieren bereits bekannte Zwischenkieferbein wurde 1784 im Anatomieturm in Jena von Johann Wolfgang Goethe und Justus Christian Loder beim Menschen (Embryo) nachgewiesen und lieferte ein wichtiges Indiz für die Verwandtschaft zwischen Tier und Mensch und somit für die Evolutionstheorie.

Literatur

  • F.-V. Salomon: Knöchernes Skelett. In: Salomon, F.-V. u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 37-110. ISBN 3-8304-1007-7

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