Gobolinux

Gobolinux
GoboLinux
Bildschirmfoto
Bildschirmfoto von GoboLinux
GoboLinux
Basisdaten
Entwickler GoboLinux Team
Version 014.01
(28. September 2008)
Abstammung \ GNU/Linux
  \   GoboLinux
Architekturen x86
Lizenz diverse
Sonstiges Sprache: multilingual
Desktop: KDE
Website gobolinux.org

GoboLinux ist ein freies Betriebssystem dessen bedeutendstes Feature im Vergleich zu anderen unixoiden Betriebssystemen eine radikale Neu-Organisation der Verzeichnisstruktur ist. Diese folgt nicht dem Filesystem Hierarchy Standard, sondern bietet jeder Anwendung eine komplette Unterverzeichnisstruktur in der alle diese betreffende Dateien verwaltet werden (ähnlich Mac OS X). Dabei können verschiedene Versionen eines Programms, oder sogar Programmbibliothek, nebeneinander installiert und auch gleichzeitig ausgeführt werden. Laut den Entwicklern von GoboLinux entsteht so ein saubereres System auf Ebene des Dateisystems.[1]

Inhaltsverzeichnis

Unterschiede zu traditionellen Distributionen

Paketverwaltung

GoboLinux kennt keine Paketverwaltung in der Art wie typische Linux-Distributionen sie haben, das Dateisystem ist die Paketdatenbank[2]. Vorteile dieser Lösung sind, dass Programme in verschiedenen Versionen installiert werden können, gegen verschiedene Bibliotheken gelinkt werden können und es somit keine Abhängigkeitskonflikte im System geben kann. Ein Nachteil ist, dass die meisten Programme selbst kompiliert werden müssen, wodurch man zwar immer aktuelle Versionen im System haben kann (unabhängig vom System), aber diese Art der Software-Installation eher für erfahrene Anwender geeignet ist.

Um den Prozess der Software-Installation zu vereinfachen gibt es eine Reihe von Werkzeugen in GoboLinux um den Kompiliervorgang zu vereinfachen. Statt Paketen wie in den meisten Linux-Distributionen oder Installern wie unter Windows gibt es sogenannte Recipes (Rezepte), kleine Skripte die den Kompiliervorgang automatisieren und die entsprechenden Optionen konfigurieren, damit das Programm in das GoboLinux-Dateisystem passt. GoboLinux' Kompilierwerkzeug heißt Compile.

Dateisystem-Struktur

GoboLinux besitzt eine radikal veränderte Verzeichnisstruktur im Vergleich zu anderen unixoiden Betriebssystemen. Um Kompatibilität mit bestehenden Standards zu erhalten, legt GoboLinux symbolische Verknüpfungen im Wurzelverzeichnis an, die die traditionelle Verzeichnisstruktur widerspiegeln. Mit einer optionalen Kernel-Erweiterung, GoboHide, können diese versteckt werden.

                                         /
                                         |
    +----------------+-------------------+--------------------+
    |                |                   |                    |
 Programs          Users               System                 +--Files
    |                |                   |                    |  +-...
    +-Bash           +-superuser         +-Links              |
    | +-3.0          | +-...             | |                  +--Mount
    |   +-bin        |                   | +-Environment      |  +-CDROM
    |                +-harald            | +-Executables      |  +-...
    +-Xorg-Server    | +-...             | +-Headers          |
    | +-...          |                   | +-Libraries        +--Depot
    |                +-...               | +-Manuals             +-...
    +-...                                | +-Shared
                                         | +-Tasks
                                         |
                                         +-Settings
                                         | +-BootScripts
                                         |
                                         +-Variable
                                         | +-tmp
                                         |
                                         +-Kernel
                                             |
                 +--------+---------+--------+----------+
                 |        |         |        |          |
               Boot    Devices   Modules   Objects    Status

In /Programs befinden sich die Verzeichnisstrukturen der einzelnen Programme. Während in traditionellen Unix-Dateisystemen ausführbare Dateien in /bin, /usr/bin, /usr/local/bin oder /sbin liegen, besitzt jedes Programm eine eigene Unterverzeichnisstruktur in /Programs/<Programm>/<Version>, Vim besitzt beispielsweise in /Programs/Vim/7.1/ die Ordner bin/, share/ und lib/

Users ist vergleichbar mit /home aus traditionellen UNIX-Systemen.

Das Verzeichnis System beinhaltet symbolische Verknüpfungen zu allen ausführbaren Programmen in Links/Executables/, analog Links zu Programmbibliotheken, Header-Dateien, etc.

Für rechnerspezifische Konfigurationsdateien bietet GoboLinux statt dem traditionellen /etc den Ordner Settings/ im /System-Teilbaum.

Entsprechungen in anderen Systemen

GoboLinux Unixoide Linux Windows XP Mac OS X
/Users /home C:\Dokumente und Einstellungen /Users
/Mount /mnt /media Arbeitsplatz /Volumes
/Programs Verteilt (/usr, /lib, /bin, ...) C:\Programme /Applications
/System/ - C:\Windows /System
/System/Variables /var - /var
/System/Variables/tmp /tmp C:\Windows\Temp /tmp
/System/Kernel/ - - -
...Boot/ /boot C:\  ?
...Devices/ /dev - -
...Modules/ - /lib/linux-modules C:\Windows\System32 -

Superuser

Der Name des Superuser-Account mit der UID 0, der traditionellerweise „root“ heißt, kann bei GoboLinux während der Installation festgelegt werden und erhält kein gesondertes Heimverzeichnis in /root, sondern unter /Users/<superuser-name> wie jeder andere Benutzer auch.

Einzelnachweise

  1. Hisham Muhammad (9. Mai 2003). The Unix tree rethought: an introduction to GoboLinux. Abgerufen am 17. März 2008.
  2. Marc Weinem (13. März 2008). Simplified package management on GoboLinux - an interview with Lucas Villa Real. Abgerufen am 31. März 2008.

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