Gmünd (Niederösterreich)

Gmünd (Niederösterreich)
Gmünd
Wappen von Gmünd
Gmünd (Niederösterreich) (Österreich)
Gmünd (Niederösterreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gmünd
Kfz-Kennzeichen: GD
Fläche: 25,11 km²
Koordinaten: 48° 46′ N, 14° 59′ O48.76666666666714.983333333333485Koordinaten: 48° 46′ 0″ N, 14° 59′ 0″ O
Höhe: 485 m ü. A.
Einwohner: 5.469 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 217,8 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3950
Vorwahl: 02852
Gemeindekennziffer: 3 09 08
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schremser Straße 6
3950 Gmünd
Website: www.gmuend.at
Politik
Bürgermeister: Otto Opelka (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(29 Mitglieder)
15 SPÖ, 12 L.ÖVP, 2 FPÖ
Lage der Stadt Gmünd im Bezirk Gmünd
Amaliendorf-Aalfang Bad Großpertholz Brand-Nagelberg Eggern Eisgarn Gmünd Großdietmanns Großschönau Haugschlag Heidenreichstein Hirschbach Hoheneich Kirchberg am Walde Litschau Moorbad Harbach Reingers Schrems St. Martin Unserfrau-Altweitra Waldenstein Weitra NiederösterreichLage der Gemeinde Gmünd (Niederösterreich) im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Gmünd ist die Bezirkshauptstadt des Bezirkes Gmünd im nordwestlichen Waldviertel in Niederösterreich mit 5469 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Gmünd (tschechisch Cmunt genannt) ist ein wichtiger Bahn- und Straßenübergang an der Grenze zur Tschechischen Republik nächst dem Naturpark Blockheide.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Rapšach (CZ), Nová Ves nad Lužnicí (CZ) Brand-Nagelberg Schrems
České Velenice (CZ) Nachbargemeinden Hoheneich
Großdietmanns Waldenstein

Stadtgliederung

Fünf Katastralgemeinden:

  • Böhmzeil (Untere und Obere Böhmzeil)
  • Breitensee
  • Eibenstein (Groß- und Kleineibenstein)
  • Gmünd (Gmünd-Altstadt und Gmünd-Neustadt)
  • Grillenstein

Geschichte

Baualterplan der Stadt Gmünd

Die Stadt liegt am Zusammenfluss (Gemünde) der Lainsitz und des Braunaubaches, wovon sich ihr Name ableitet. Sie wurde im Grenzvertrag von 1179 zwischen Böhmen und Österreich als concurus duorum rivulorum genannt. Die Besiedlung dieses Gebietes ist in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts einzuordnen.

Das Stadtschloss entstand im 16. Jahrhundert und ist umgeben von einem englischen Park.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurde südlich der Stadt ein Flüchtlingslager für Vertriebene aus Galizien errichtet. Bis zu 30.000 Flüchtlinge waren dort beherbergt, bis das Lager 1919 seine Pforten schloss. Dort entstand später die Gmünd II genannte Neustadt.

Eine wichtige Wende in der Wirtschaftsgeschichte der Stadt war die Erbauung der Franz-Josefs-Bahn von Wien nach Prag und Budweis, die 1869 eröffnet wurde. In Gmünd befand sich mit der großzügig angelegten Werkstätte das betriebliche Zentrum der Franz-Josefs-Bahn, als Bahnknotenpunkt erlangte es zusätzliche Bedeutung. Dort verzweigten sich die beiden Streckenäste über Tábor nach Prag und Budweis und ab 1900 war Gmünd auch Ausgangspunkt der Waldviertler Schmalspurbahnen. Von 1907 bis 1916 verkehrte in Gmünd außerdem die Oberleitungs-Automobillinie Gmünd, der erste Oberleitungsbus Österreichs.

Das geteilte Gmünd

Der Bahnhof Gmünd um 1900

Nach dem Zerfall der Donaumonarchie 1918 wurde Gmünd zu einer geteilten Grenzstadt - die tschechoslowakische Nachbargemeinde, die aus dem nördlichen Teil von Gmünd entstand, heißt seit 1920 České Velenice. Getrennt werden die beiden Städte durch die Lainsitz, die dort die Staatsgrenze bildet.

1919 wurde der Stadtteil, in dem sich der Bahnhof befand, Tschechien zugesprochen, womit Gmünd seinen wichtigsten Bahnanschluss verlor. Bis 1922 wurde die in Österreich verbliebene Haltestelle Gmünd Stadt zu einem Bahnhof ausgebaut.

Im Oktober 1938 wurden Unter-Wielands und Böhmzeil, die 1920 an die tschechoslowakische Republik abgetreten werden mussten, an die Ostmark angeschlossen und die beiden Gemeinden als Stadtteil Gmünd III unter die Führung des Gemeindeverwalters von Gmünd gestellt. Die Volkszählung ergab, dass über 400 Personen in das ehemalige Gmünd-Bahnhof rücksiedelten. Am 1. April 1942 erfolgte die Eingemeindung von Gmünd-Bahnhof (Verfügung des Reichsstatthalters des Reichsgaus Niederdonau). 1945 wurde dieses Gebiet mit der Wiederherstellung der Staatsgrenzen von 1920 wieder tschechoslowakisches Territorium. Wie die österreichischen Privatpersonen ging auch die Gemeindeverwaltung ihres gesamten in Česke Velenicé gelegenen Besitzes, vor allem der Grundstücke und der Anlagen des Wasserwerkes, verlustig. Der Lainsitzfluss und der Fischbach bilden wieder den Grenzverlauf zwischen der Republik Österreich und der Tschechoslowakei.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 5861 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 6028, 1981 6417 und 1971 7243 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

Der Stadtplatz von Gmünd.
Schloss Gmünd. Zugang vom Stadtplatz zum Schlosspark.
Herz Jesu Kirche in Gmünd.

Die Stadt Gmünd hat vor allem in der Altstadt einige historische Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. Die Sgraffito-Häuser am Stadtplatz stammen aus dem 16. Jahrhundert, wie sie in ähnlicher Art auch in Weitra vorhanden sind. Außerdem findet man am Stadtplatz das ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende Alte Rathaus, die alte Schranne. Heute beherbergt es das Stadtmuseum und ein Eiscafé.

Die Stadt Gmünd ist reich an religiösen Denkmälern. Da die Stadt Sitz dreier Pfarren ist, sind auch ebensoviele Pfarrkirchen vorhanden. Die Urkirche der Stadt ist die Pfarrkirche St. Stephan am Stadtplatz. Die Grundmauern reichen in das 12./13. Jahrhundert zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die evangelische Friedenskirche an der Bahnhofstraße errichtet. Die letzte Kirche wurde im Jahr 1953 im Stadtteil Gmünd-Neustadt fertiggestellt. Die Herz-Jesu-Kirche wird oft auch als der Dom des Waldviertels bezeichnet.

Gmünd ist Ausgangspunkt der Waldviertler Schmalspurbahnen, auf denen in den Sommermonaten und an den Adventwochenenden ein touristischer Verkehr mit Museumsbahncharakter stattfindet.

In der Nähe der Stadt befindet sich der Naturpark Blockheide.

Eine weitere Attraktion ist das Sole-Felsen-Bad.

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Otto Opelka, Amtsleiter Horst Weilguni.

Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 29 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: SPÖ 15, Liste L.ÖVP 12, FPÖ 2.

Schulen

Neben einer Volksschule und zwei Hauptschulen gibt es ein Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium, eine Handelsakademie, eine Handelsschule, eine Fachschule für wirtschaftliche Berufe sowie einen Aufbaulehrgang für wirtschaftliche Berufe. Am Landesklinikum Waldviertel Gmünd besteht die Ausbildungsmöglichkeit für den medizinisch-technischen Fachdienst.

Seit 2006 wird auch ein externer Fachhochschullehrgang der Fachhochschule Krems angeboten.

Städtepartnerschaften

  • FrankreichFrankreich Sarreguemines (deutsch Saargemünd)
  • Mitglied von "Gmünder in Europa"

Wirtschaft und Infrastruktur

Gmünd ist Sitz zahlreicher Betriebe. Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 430, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 51. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 bei 2.336. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 41,34 Prozent.

Sole-Felsen-Bad

Ende 2006 wurde in Gmünd das Sole-Felsen-Bad eröffnet. Es erfreut sich seither sehr großer Beliebtheit. Im Sole-Felsen-Bad gibt es Sole-Bäder mit verschiedenen Solekonzentrationen. Außerdem gibt es verschiedenste Angebote an Saunen (z.B Finnische-Sauna).

2010 wurde neben dem Sole-Felsen-Bad ein neues Hotel eröffnet.

Persönlichkeiten

Der Bildhauer Carl Hermann (* 28. Oktober 1918 in Wolfgruben Wies; † 11. November 1986 in Gmünd Fuchsstein) lebte von 1945 bis zu seinem Tode in Gmünd.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Gmünd (Niederösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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