Glückshaus

Glückshaus
Brett für das Glückshaus-Spiel, oberdeutsch, 1583 (Bayerisches Nationalmuseum, München)

Glückshaus ist ein mittelalterliches Glücksspiel für mehrere Spieler auf einem Spielbrett mit zwei Würfeln.

Das Spiel ist auch unter folgenden Namen bekannt: Sieben, Lucky Pig, House of Fortune [1] und Pinke.[2]

Inhaltsverzeichnis

Regeln

Glückshaus

Der Spielplan ist in Felder mit den Nummern 2 bis 12 (häufig jedoch ohne die Zahl 4) eingeteilt, die Felder sind als Räume eines Hauses angeordnet. Die Spieler würfeln reihum, je nach Augensumme geschieht folgendes:

  • Würfelt ein Spieler die Zahl 12, so ist er König und gewinnt alle Münzen, die sich eventuell auf dem Spielbrett befinden: das Feld mit der Nummer 12 ist daher meist mit einer Krone gekennzeichnet.
  • In der Mitte des Hauses – im Raum Nummer 7 – findet eine Hochzeit statt: wer eine 7 würfelt, muss ein Geschenk mitbringen und eine Münze auf diesem Feld ablegen.
  • Wer eine 2 würfelt, hat Schwein: er gewinnt alle auf dem Brett befindlichen Münzen, ausgenommen diejenigen auf Feld 7.
  • Bei allen anderen Würfen gilt: ist das entsprechende Feld leer, so muss man dort eine Münze abgelegen; liegt jedoch auf dem Feld bereits eine Münze, so darf man diese nehmen.
  • Wird auf einem Brett ohne 4 gespielt, so geschieht – wenn eine 4 gewürfelt wird – entweder gar nichts, oder es tritt eine beliebige vorher vereinbarte Regel in Kraft.

Spielende

Das Spiel endet, wenn alle Spieler bis auf einen ihr Geld verloren haben. Mit Kindern lässt es sich jedoch auch mit Süßigkeiten, Brezeln usw. spielen. Natürlich kann man das Spiel auch früher beenden, und die auf dem Brett verbleibenden Einsätze werden unter den noch übrigen Spielern verteilt.

Material

Das Spiel ist zwar nicht im Handel erhältlich, doch kann das Material leicht selbst hergestellt werden. Als Spielbrett ist ein festes, bemaltes Holzbrett geeignet, auch ein Stück Leder oder Leinen, auf dem die Felder aufgezeichnet werden können ist denkbar. Bei historischen Spielbrettern waren die Spielfelder oft mit verschiedenen Motiven illustriert. Wer das Spiel heute nachspielen möchte, sollte zumindest die "Ereignisfelder" besonders kennzeichnen, sogar wenn es sich nur - wie oben dargestellt - um grobe Skizzen oder Symbole handelt, die zur Erinnerung an die Spielregeln dienen. Als Spielmarken eignen sich stapelbare Münzen oder Spielmarken aller Art. Benötigt werden etwa 2 bis 10 Stück pro Person. Wer eine der Varianten mit 10 Feldern spielen möchte, muss das Feld "4" weglassen und das Spielbrett entsprechend anders anordnen. Eine gewürfelte Vier bedeutet dann einfach "Aussetzen".

Fußnoten

  1. Wurfaxt.de mit weiterer historischer Abbildung
  2. Händler, Märkte und Tavernen, S.98 (Saga-System) ISBN 3925698485

Weblinks


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