Glenmorangie

Glenmorangie
Glenmorangie
Glenmorangie 03.jpg

Hauptgebäude der Glenmorangie Distillery

Land Schottland
Region Highlands
Geographische Lage 57° 49′ 30″ N, 4° 4′ 30″ W57.825-4.075Koordinaten: 57° 49′ 30″ N, 4° 4′ 30″ W
Typ Malt
Status Aktiv
Eigentümer LVMH
Gegründet 1843
Gründer William Matheson
Wasserquelle Quellen in den Tarlogie Hills
Washstill(s) 4 × 11.400 l
Spiritstill(s) 4 × 8.200 l
Produktionsvolumen 4.000.000 l
Website www.glenmorangie.com

Glenmorangie [ɡlɛnˈmɔrəndʒi] ist eine Whiskybrennerei in Tain, gelegen in den Northern Highlands von Schottland.

Maischebottiche, hier erfolgt die Verzuckerung der Stärke

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Belege über (illegales) Whiskybrennen in Tain reichen bis in den Zeitraum um 1700 zurück, jedoch erst seit 1843 wird mit der von den Brüdern Matheson gegründeten Glenmorangie-Brennerei ein legaler Whisky gebrannt. Zuvor war in den Gebäuden der Brennerei eine Brauerei zu finden. Bereits 1880 konnte die Brennerei Exporte nach Italien und die USA verzeichnen. 1883 musste die ursprüngliche Brennerei neu aufgebaut werden, 1887 wurde die Glenmorangie Distillery Co. Ltd. gegründet. In der Hand der Familie Matheson blieb die Brennerei bis 1918, als MacDonald & Muir das Unternehmen nach einer durch den Ersten Weltkrieg bedingten Produktionsschwäche übernahm.

In den Jahren 1931–1936 und 1941–1944 war die Brennerei geschlossen.

Durch den Erfolg des Glenmorangie mussten die Produktionsanlagen mehrmals vergrößert werden. 1980 wurden zwei neue Brennblasen installiert und 1990 weitere vier, so dass heute mit insgesamt acht Brennblasen produziert wird. Glenmorangie ist der meistverkaufte Single-Malt-Whisky auf dem schottischen Markt.

Im Jahr 2004 übernahm Glenmorangie PLC die Scotch Malt Whisky Society mit mehr als 27.000 Mitgliedern.

Seit Oktober 2004 gehört das Unternehmen zur Gruppe Moët Hennessy Louis Vuitton S. A. (LVMH), die den Anteil der Familie McDonald übernommen hat. Nach 161 Jahren zog sich die Familie aus dem Whiskygeschäft zurück. Das Unternehmen wurde mit etwa 300 Mio. Pfund Sterling bewertet.

Heute gehört zur Glenmorangie PLC neben der eigentlichen Brennerei in Tain noch die Brennerei Ardbeg (1997 übernommen) auf Islay. Die 1920 übernomme Brennerei Glen Moray wurde im September 2008 an La Martiniquaise verkauft, da sie vom Charakter her nicht in das Luxusgütersegment von LVMH passte.

Ein Grundsatz der Brennerei ist bis heute erhalten geblieben: Es sollen immer genau 16 Mitarbeiter bei Glenmorangie beschäftigt sein, die 16 Men of Tain. Das bezieht sich in neuster Zeit allerdings nur noch auf die tatsächlichen Hersteller im Brennprozess, insgesamt sind in der Destillerie etwa 90 Menschen beschäftigt, zum Beispiel im Lager, im Laden und der Verwaltung. Außerdem ist inzwischen einer der „16 Men of Tain“ eine Frau.

Charakteristik

Raum mit den hohen Brennblasen

Die wohl auffälligste Besonderheit der Brennerei sind die außergewöhnlich hohen Brennblasen. Hier wird die Flüssigkeit erhitzt, damit der Alkohol und die Aromastoffe verdampfen und an der Brennblase kondensieren. Mit 5,14 Metern Höhe sind sie die höchsten Brennblasen aller schottischen Brennereien. Dadurch wird der Glenmorangie Whisky besonders mild. Das verwendete Malz wird nicht mehr von Glenmorangie selbst hergestellt, man achtet jedoch beim Einkauf darauf, möglichst Malz aus Getreide der Umgebung zu kaufen, außerdem soll dieses nur leicht getorft sein.

Glenmorangie bietet auch Whiskywochenenden an, bei denen eine Verkostung stattfindet. Mit etwas Glück kann auch an einem „Ceiligh“ teilgenommen werden, einem schottischen Galadinner mit Pfeifer, Haggis und Tanz.

Produkte

bis 2007

10, 15, 18 Years Old

Glenmorangie-Flasche und -Verpackung
Eichenfass-Lager der Brennerei

Glenmorangie bot seinen Whisky in drei unterschiedlich alten Abfüllungen an. Alle drei Varianten wurden ausschließlich in wiederverwendeten Bourbon-Fässern gelagert. Es gibt zwar auch ältere Abfüllungen, jedoch sind diese meist Sonderabfüllungen der Brennerei, die nicht regelmäßig angeboten werden.

Sherry Wood Finish

Die Nachlagerung von Whisky in Sherryfässern ist unter schottischen Brennereien weit verbreitet. Im Holz befindliche Aromen werden vom Whisky gelöst und bereichern den Geschmack. Wie alle anderen Whiskys der Wood-Finish-Serie hatte dieser Whisky bis 2010 keine Altersangabe. Seitdem ist die Altersangabe „12 Jahre“ auf der Verpackung und der Flasche zu finden. Der Sherry Wood Finish ist heute unter dem Namen „Lasanta“ erhältlich.

Port Wood Finish

Neben Sherryfässern werden in etwas kleineren Rahmen auch gern Portweinfässer benutzt, um den Geschmack eines Whiskys durch Nachlagerung zu beeinflussen. Im Oktober 2007 wurde die Whiskyserie umgestellt, der „Port Wood Finish“ ist nun unter dem Namen Quinta Ruban erhältlich.

Madeira Wood Finish

Weit weniger verbreitet als die Lagerung in Sherry- oder Portweinfässern ist die Lagerung von Whisky in Madeiraweinfässern. Nur wenige Brennereien bieten einen so nachgelagerten Whisky an. Bei Glenmorangie zählt er zur Standardproduktpalette. Es gibt auch andere nicht regelmäßig erhältliche Abfüllungen, die in Cask-Stärke angeboten werden, der komplett in Madeirawein-Fässern gelagert ist. Für eine solche Flasche muss man aber deutlich mehr bezahlen als für die Standardabfüllungen.

Mit der Umstellung im Oktober 2007 lief diese Serie aus.

Burgundy Wood Finish

Zwischen 2004 und 2007 wurde diese Abfüllung abgegeben. Sie schließt sich einem kleinen, aber deutlich stärker werdenden Trend an, Whiskys in Weinfässern nachzulagern. Wie alle anderen Abfüllungen der Wood-Finish-Serie wurden die hierfür verwendeten Whiskys zwei Jahre in anderen Fässern nachgelagert. In diesem Fall sind es alte Burgunderfässer aus dem Departement Côte-d'Or.

Cellar 13

Alle für diesen 10-jährigen Whisky benutzen Fässer stammen aus einem einzigen Lagerhaus, dem Cellar No. 13. Hier soll der Whisky das beste Klima von allen Glenmorangie-Lagerhäusern haben, um zu reifen. Früher wurde dieser Whisky nur in Duty-Free-Shops angeboten, heute ist er aber, vor allem durch den Wegfall vieler Zollbestimmungen innerhalb Europas, auch oft im offenen Handel zu finden.

Traditional 100 Proof

Es gibt zwar keinen regelmäßig produzierten Cask-Strength-Whisky als Brennereiabfüllung, jedoch ist dieser Whisky mit seinen 57,2 % Alkohol (entspricht 100 Proof) im Bereich der Fassstärke. Als eine der wenigen Abfüllungen der Brennerei wird der Traditional nicht in der Standardflasche in einer Röhre angeboten, sondern er kommt in einer bauchigen Ein-Liter-Flasche in mit Sackleinen ausgeschlagenem Pappkarton. Geschmacklich erinnert er vor allem an Honig, bietet aber eine große Anzahl an weiteren Geschmacksnuancen.

ab 2007

Mit dem Jahr 2007 wurde die existierende Produktpalette umgestellt und in einem neuen Design und mit teils fantasievollen Namen, passend zur Luxusmarke LVMH, präsentiert. Das neue Angebot umfasst nunmehr:

  • Glenmorangie Original – der ehemalige 10 Years Old
  • Glenmorangie Extremly Rare 18 Years Old
  • Glenmorangie Quarter Century 25 Years Old – neu, eine 25-jährige Abfüllung
  • Glenmorangie Astar – ehemals Artisan Cask
  • Glenmorangie Lasanta – ehemals Sherry Wood Finish
  • Glenmorangie Nectar d'Òr – neu, Nachreifung in Fässern aus der französischen Weinregion Sauternes
  • Glenmorangie Quinta Ruban – ehemals Port Wood Finish
  • Glenmorangie Signet – eine Neukreation aus dem Jahr 2008

Seit 2009 gibt es außerdem eine jährliche, limitierte Sonderabfüllung unter dem Namen "Private Collection":

  • Glenmorangie Sonnalta PX (2009) - Nachreifung in speziell ausgewählten Pedro Ximénez Sherryfässern
  • Glenmorangie Finealta (2010) - Nach einem Rezept aus dem Jahr 1903 für das Savoy Hotel in London. Zur Reifung verwendet wurden ausschließlich spanische Oloroso Sherry- sowie amerikanische Weißeichenfässer.

Siehe auch

Literatur

  • Ralf Bernhardt, Hans Georg Würsching: The Glenmorangie Single Malt Whisky Collector's Guide. Cluaran, Einhausen 2005, ISBN 3-9809344-3-8.

Weblinks


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