Givaudan

Givaudan
Givaudan SA[1]
Givaudan-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0010645932
Gründung 1895
Sitz Vernier, Schweiz
Leitung Andrier Gilles
(CEO)
Jürg Witmer
(VR-Präsident)
Mitarbeiter 8'501 (31. Dezember 2009)
Umsatz 3,959 Mrd. CHF (2009)
Branche Chemische Industrie, Lebensmittelindustrie
Website www.givaudan.com

Die Givaudan SA mit Sitz in Vernier, Schweiz, ist der weltweit grösste Hersteller von Aromen und Duftstoffen. Das an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen verfügt über Tochtergesellschaften und Filialen in mehr als 40 Ländern und beschäftigt rund 8500 Mitarbeiter. Givaudan erwirtschaftete 2009 einen Umsatz von 3,959 Milliarden Schweizer Franken.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeitsbereich

Das Unternehmen beliefert u.a. Kosmetik- und Lebensmittelhersteller wie Procter & Gamble, Unilever oder Colgate mit Geschmacks- und Duftstoffen und Parfüme für Estée Lauder Companies, L’Oréal und Yves Saint Laurent. Bekannte Parfüme sind u.a. Cacharel „Eau de Eden“, Cacharel „LouLou“ (1987), Calvin Klein „Obsession“, Cartier „So Pretty“ (1995), Céline Dion „Pour Femme“ (2000), Hermès „Concentre d'Orange Vert“ (2004), Montana „Parfum de Peau“ (1986), Nina Ricci „Deci Dela“, Nina Ricci „Les Belles“ und Trussardi „Donna“ und Paco Rabanne „One Million“ (2009).

Die grössten Mitbewerber Givaudans sind International Flavors & Fragrances, Firmenich und Symrise.

Geschichte

Gegründet wurde Givaudan 1895 in Zürich durch Léon und Xavier Givaudan. 1898 zog die Firma nach Genf um und errichtete ein Werk in Vernier. Der Givaudan-Konzern lässt sich aber durch Berücksichtigung der Zukäufe und Zusammenlegung von Unternehmen bis auf das Jahr 1796 zurückführen, wo das Unternehmen Dodge & Olcott Inc. in den USA gegründet wurde.

1924 wird die Firma Burton T. Bush in New Jersey, USA aufgekauft.

1948 erwirbt das Unternehmen die 1900 von Abraham Schwarz gegründete Chemische Fabrik Flora AG in Dübendorf bei Zürich, und nennt sie in Esrolko SA um.

1963 wurde Givaudan von Hoffmann-La Roche übernommen. Ein Jahr später übernahm die Firma auch die 1820 gegründete Roure aus Frankreich.

1980 zahlt Givaudan der italienischen Regierung und den Behörden der Lombardei rund 221,35 Millionen DM Schadenersatz für Schäden und für die Opfer der im Chemiewerk „Icmesa“ in Seveso hervorgerufenen Giftgaskatastrophe von 1976.

1989 wird das Unternehmen Riedel Arom (1970 aus 3 Vorgängerfirmen von Riedel-de Haën AG gegründet) mit Sitz in Dortmund aufgekauft. 1991 erfolgt der Erwerb des US-Unternehmens Fritzsche, Dodge and Olcott, New York.(Tochtergesellschaft der BASF)

1991 wird Givaudan von der Roche-Gruppe zu Givaudan-Roure zusammengeführt.

Weltmarktanteile für Aromen und Riechstoffe 2005

Das Unternehmen Givaudan-Roure übernahm 1997 für 1,1 Milliarden US-Dollar den 1992 gegründeten US-Aromenhersteller Tastemaker Inc. mit Sitz in Cincinnati, Ohio und wird damit zum Marktführer der Aromenhersteller. Die Tastemaker Inc. (Umsatz 1996: 320 Millionen US-Dollar) wurde durch die US-Unternehmen Mallinckrodt Inc. bzw. der IMCERA Group's Mallinckrodt Specialty Chemicals Co., St. Louis, Missouri und Hercules Inc. Wilmington, Delaware gegründet, da beide Unternehmen ihre Tochtergesellschaften, darunter Fries & Fries Inc., Cincinnati, PFW Inc., Niederlande, Citrus Specialties Inc., Florida, zusammenführten.

Givaudan-Roure beschäftigte 1996 insgesamt 4'200 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Schweizer Franken, umgerechnet 0,86 Milliarden Euro (Kurs Dezember 1996).

2000 wurde Givaudan-Roure aus dem Mutterkonzern als Givaudan ausgegliedert und an der Swiss Exchange im Swiss Market Index (SMI) geführt. 2002 übernahm Givaudan schliesslich FIS, den für Aromen zuständigen Bereich des Nestlé-Konzerns.

Am 7. Januar 2003 erfolgt der Aufkauf der International Bioflavors Inc. (IBF) aus Oconomowoc, Wisconsin, USA.

Am 22. November 2006 gab Givaudan bekannt, vom britischen Dufthersteller Imperial Chemical Industries (ICI) die niederländische Tochtergesellschaft Quest International und Nummer 5 der Branche für GBP 1,2 Milliarden (ungefähr CHF 2,8 Milliarden) übernehmen zu wollen. Die Übernahme wurde Anfang März 2007 abgeschlossen. Damit konnte Givaudan seine führende Position weiter ausbauen und den Marktanteil auf rund 27 Prozent erhöhen.

Am 29. März 2007 unterzeichnete die Givaudan SA mit der belgischen ChemCom SA mit Sitz in Brüssel einen Joint-Venture-Vertrag zur Gründung des Unternehmens TecnoScent. Ausserdem gab Givaudan den Abschluss eines Zusammenarbeits- und Lizenzierungsvertrags mit der US-amerikanischen Redpoint Bio Corporation (RBCR) (vormals Linguagen) mit Sitz in New Jersey bekannt.

Im Herbst 2007 fiel Givaudan aus dem Swiss Market Index (SMI), als der Index von maximal 30 auf die fixe Anzahl von 20 Titel verkleinert wurde.[2]

Für 62 Millionen US-Dollar erstellte Givaudan in East Hanover, New Jersey, USA ein Kreationszentrum für die Konsumgüterparfümerie, das im Juni 2008 eröffnet wurde.

Per 19. September 2011 wurde Givaudan wieder in den Swiss Market Index (SMI) aufgenommen.[2]

Besitzverhältnisse

Per 31. Dezember 2007 hielten folgende vier Aktionäre einen Anteil von mehr als der im Schweizer Börsengesetz festgelegte Schwellenwert von 3 Prozent:

  • 11,93 % Nestlé SA
  • 8,94 % Chase Nominees Ltd.
  • 5,30 % Mellon Bank NA
  • 3,98 % Nortrust Nominees Ltd.

Per 31. Dezember 2008 hielten folgende drei Aktionäre einen Anteil von mehr als der im Schweizer Börsengesetz festgelegte Schwellenwert von 3 Prozent:

  • 11,86 % Nestlé SA
  • 7,43 % Chase Nominees Ltd.
  • 5,04 % Nortrust Nominees Ltd.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Handelsregister
  2. a b Givaudan ersetzt Lonza im SMI in: Tages-Anzeiger vom 8. Juli 2011

Weblinks


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