Alexanderfeldzug

Alexanderfeldzug
Die damals bekannte Welt: Rekonstruktion der Weltkarte nach Hekataios von Milet (6. - 5. Jh. v. Chr.)

Alexanderzug (auch Alexanderfeldzug) ist in der Alten Geschichte die Bezeichnung für den zusammenhängenden, rund zehnjährigen Eroberungsfeldzug des makedonischen Königs Alexanders des Großen. Er fand im Rahmen des auf Betreiben seines Vaters Philipps II. von Makedonien ausgebrochenen Perserkriegs statt und dauerte von Frühjahr 334 bis März 324 v. Chr. Alexander war dabei dank seines bereits von Philipp hervorragend ausgebildeten Heeres, fähiger Offiziere und Generäle sowie seiner persönlichen Fähigkeiten trotz einer verhältnismäßig kleinen Streitmacht überaus erfolgreich.

Inhaltsverzeichnis

Chronologie (alle Angaben v. Chr.)

Der Feldzug Alexanders des Großen
  • Frühjahr 334: Beginn des Feldzugs Alexanders des Großen gegen Persien und den Großkönig Dareios III. Kodomannos.
  • Januar - August 332: Belagerung und anschließende Erstürmung der syrischen Stadt Tyros; anschließend Weitermarsch nach Ägypten.
  • Herbst 332: Einzug Alexanders in Ägypten ohne Gegenwehr.
  • Oktober 331: Entscheidungsschlacht zwischen Alexander und Dareios bei Gaugamela am Tigris; der unterlegene Perserkönig ergriff die Flucht und wurde später von seinem Satrapen Bessos ermordet (Juli 330); Alexander wurde von seinen Truppen als „König von Asien“ ausgerufen; anschließend besetzte er Babylon und zog in weitere zentralpersische Städte ein.
  • Frühjahr 330: Brandschatzung des achaimenidischen Herrscherpalastes von Persepolis.
  • Mai 330: Alexander erklärte in Ekbatana den gesamtgriechischen Bundeskrieg für beendet und entließ die Kriegskontingente der Mitglieder des Korinthischen Bundes; anschließend zog Alexander weiter nach Osten.
  • 330 – 327: In blutigen Feldzügen wird der Osten Persiens unterworfen; Alexander muss sein Heer in kleinere Abteilungen aufteilen, um gegen die Rebellen flexibler operieren zu können; Alexander drang dabei bis nach Baktrien und Sogdien vor.
  • Sommer 327: Beginn des Feldzugs nach Indien (Punjab); Alexander gelangen in der Folgezeit mehrere Siege, so etwa gegen den mächtigen indischen Fürsten Poros in der Schlacht am Hydaspes.
  • Sommer 326: Alexanders Truppen verweigerten ihrem König den Weitermarsch am Hyphasis infolge allgemeiner Erschöpfung, die der andauernde Monsunregen mit sich brachte; daraufhin war Alexander gezwungen seinen Eroberungsfeldzug abzubrechen und zog im Anschluss weiter stromabwärts des Indus'.
  • Sommer 325: Alexander erreichte den östlichen Ozean, woraufhin er dem ägyptischen Gott Ammon auf offener See opferte; anschließend trat Alexander den Rückmarsch nach Zentralpersien an.
  • Herbst 325: Antritt des verlustreichen Zuges durch die Wüste von Gedrosien.
  • März 324: Alexander erreichte die persische Residenzstadt Susa, womit sein „Alexanderzug“ zu einem Ende kam.

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Helmut Berve: Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage. 2 Bände, München 1926.
  • A. Brian Bosworth: Conquest and Empire. The Reign of Alexander the Great. Cambridge 1988, ISBN 0-521-40679-X.
  • Johann Gustav Droysen: Geschichte des Hellenismus. 3 Bände, hrsg. von Erich Bayer, Tübingen 1998, ISBN 3-534-14204-7.
  • Hans-Joachim Gehrke: Alexander der Grosse. 4. Auflage, (C. H. Beck Wissen, Band 2043), München 2005, ISBN 3-406-41043-X.
  • Franz Hampl: Alexander der Grosse. 3. Auflage, (Persönlichkeit und Geschichte, Band 9), Göttingen/Zürich 1992, ISBN 3-7881-0009-5.
  • Heinz Heinen: Geschichte des Hellenismus. Von Alexander bis Kleopatra. 2. Auflage, (C. H. Beck Wissen, Band 2309), München 2007, ISBN 978-3-406-48009-6.
  • Robin Lane Fox: Alexander der Grosse. Eroberer der Welt. 4. Auflage, Übers. von Gerhard Beckmann, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-94078-2.
  • Siegfried Lauffer: Alexander der Große. 4. Auflage, (Deutscher Taschenbuch Verlag (DTV), Band 4298), München 2004, ISBN 3-423-34066-5.
  • Jakob Seibert: Die Eroberung des Perserreiches durch Alexander den Großen auf kartographischer Grundlage. 2 Bände, Wiesbaden 1985, ISBN 3-88226-246-X.
  • William Woodthorpe Tarn: Alexander der Grosse. 2 Bände, Darmstadt 1948.
  • Hans-Ulrich Wiemer: Alexander der Große. München 2005, ISBN 3-406-52887-2.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dritte Republik Iran — Der Name Iran kommt aus den westiranischen Dialekten der großen iranischen Sprachfamilie (siehe Iranische Sprachen) und bedeutet Land der Arier. Das ostiranische Äquivalent ist Aryana. Der Begriff Iran bezieht sich im eigentlichen Sinne auf eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Irans — Der Name Iran kommt aus den westiranischen Dialekten der großen iranischen Sprachfamilie (siehe Iranische Sprachen) und bedeutet Land der Arier. Das ostiranische Äquivalent ist Aryana. Der Begriff Iran bezieht sich im eigentlichen Sinne auf eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Persiens — Der Name Iran kommt aus den westiranischen Dialekten der großen iranischen Sprachfamilie (siehe Iranische Sprachen) und bedeutet Land der Arier. Das ostiranische Äquivalent ist Aryana. Der Begriff Iran bezieht sich im eigentlichen Sinne auf eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte des Irans — Der Name Iran kommt aus den westiranischen Dialekten der großen iranischen Sprachfamilie (siehe Iranische Sprachen) und bedeutet Land der Arier. Das ostiranische Äquivalent ist Aryana. Der Begriff Iran bezieht sich im eigentlichen Sinne auf eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Persische Geschichte — Der Name Iran kommt aus den westiranischen Dialekten der großen iranischen Sprachfamilie (siehe Iranische Sprachen) und bedeutet Land der Arier. Das ostiranische Äquivalent ist Aryana. Der Begriff Iran bezieht sich im eigentlichen Sinne auf eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Schah von Persien — Der Name Iran kommt aus den westiranischen Dialekten der großen iranischen Sprachfamilie (siehe Iranische Sprachen) und bedeutet Land der Arier. Das ostiranische Äquivalent ist Aryana. Der Begriff Iran bezieht sich im eigentlichen Sinne auf eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte des Iran — Der Name Iran kommt aus den westiranischen Dialekten der großen iranischen Sprachfamilie (siehe Iranische Sprachen) und bedeutet Land der Arier. Das ostiranische Äquivalent ist Aryana. Der Begriff Iran bezieht sich im eigentlichen Sinne auf eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Herrscher des Irans — Eine Liste der Könige und Herrscher, die das Land Iran, das Perserreich (oder einen Teil davon) von 2550 v. Chr. bis heute regiert haben. Inhaltsverzeichnis 1 Das Reich Elam (2550 v. Chr. 636 v. Chr.) 2 Mannäa (728 v. Chr. 715 v. Chr.) 3 Die 1.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Herrscher von Iran — Eine Liste der Könige und Herrscher, die das Land Iran, das Perserreich (oder einen Teil davon) von 2550 v. Chr. bis heute regiert haben. Inhaltsverzeichnis 1 Das Reich Elam (2550 v. Chr. 636 v. Chr.) 2 Mannäa (728 v. Chr. 715 v. Chr.) 3 Die 1.… …   Deutsch Wikipedia

  • 333 v. Chr. — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 5. Jahrhundert v. Chr. | 4. Jahrhundert v. Chr. | 3. Jahrhundert v. Chr. | ► ◄ | 350er v. Chr. | 340er v. Chr. | 330er v. Chr. | 320er v. Chr. |… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”