Gitta Connemann

Gitta Connemann geb. Saathoff (* 10. Mai 1964 in Leer in Ostfriesland) ist eine deutsche Politikerin (CDU).

Sie war von 2003 bis 2007 Vorsitzende der Enquête-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1983 am Teletta-Groß-Gymnasium Leer machte Gitta Connemann zunächst eine Lehre zur Verkäuferin in einem Schuhfachgeschäft in Leer und absolvierte anschließend ab 1984 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Osnabrück und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, welches sie 1990 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nach dem Referendariat bestand sie 1993 auch das zweite Staatsexamen und war danach als Rechtsanwältin in einer Wirtschaftskanzlei in Darmstadt tätig. 1995 wechselte sie als Syndika zum Arbeitgeberverband Landwirtschaft und Genossenschaften Weser-Ems. Seit 2001 ist sie selbständige Rechtsanwältin in Leer.

Gitta Connemann ist evangelisch und geschieden.^[1] Sie ist Ostfriesin^[2] und engagiert sich insbesondere für die friesische Kultur.^[3]

Seit 2010 ist sie Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Partei

Gitta Connemann trat 1996 in die CDU ein.

Abgeordnete

Sie gehörte von 1996 bis 1999 dem Rat der Samtgemeinde Hesel an und ist seit 2001 Mitglied im Kreistag des Landkreises Leer.

Seit 2002 ist Gitta Connemann Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier ist sie seit 2003 Vorsitzende der Enquête-Kommission „Kultur in Deutschland“. Sie ist außerdem stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe und gehört dem Vorstand des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an. Seit dem 10. Oktober 2010 ist Gitta Connemann Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Gitta Connemann ist stets als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Unterems in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte sie hier 47,1 % der Erststimmen.

Kritik

Im August 2009 verweigerte sie persönlich im Vorfeld der Bundestagswahl einem Kamerateam des überregionalen Spiegel TV-Magazins zunächst den Zutritt zu einer Veranstaltung in einer Kindertagesstätte, zu der sie die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ursula von der Leyen eingeladen und diese sechs Tage zuvor als Mitglied des Deutschen Bundestages in einer Pressemitteilung auf ihrer Website veröffentlicht hatte.^[4] Auch von der Leyens Ministerium hatte diesen Termin auf seiner Website ausdrücklich als Pressetermin angekündigt.^[5] Nachdem die Bundesministerin sich dem seitens Connemann später doch noch eingelassenen Kamerateam gegenüber der Berichterstattung verweigert hatte, wurde dieses der Räumlichkeiten wieder verwiesen. Andere Pressevertreter blieben hingegen unbehelligt. Spiegel TV erhob daraufhin in der öffentlichen Berichterstattung^[6] den Vorwurf eines „selektiven Presseboykotts“.

Zur Begründung führte Connemann gegenüber dem General-Anzeiger an, ihr sei bereits durch die Art der Kontaktaufnahme durch Spiegel TV klar geworden, dass mittels einer „Provinzposse“ Klischees über Ostfriesland bedient werden sollten. Deshalb habe sie für den betreffenden Beitrag, der sich mit dem Wahlkampf im Wahlkreis Unterems befasste, eine Zusammenarbeit abgelehnt. Außerdem sei der Termin kein öffentlicher Termin gewesen. Überdies habe keine Drehgenehmigung der Hausherrin, der Gemeinde Westoverledingen, vorgelegen. Die Fotoaufnahmen der Lokalpresse seien mit Zustimmung der Eltern erfolgt. Es sei sicherlich ein Unterschied, ob die Fotos in der örtlichen Zeitung abgedruckt oder einer breiten Öffentlichkeit in Fernsehen und Internet zugängtlich seien, sagte Connemann sinngemäß. Es gehe hier nicht um eine vermeintliche Verletzung der Pressefreiheit, sondern die Missachtung des Hausrechts und der Persönlichkeitsrechte der Kinder.^[7]

Weblinks

• Website von Gitta Connemann
• Biographie beim Deutschen Bundestag
• Gitta Connemann auf abgeordnetenwatch.de

Einzelverweise

1. ↑ Jens Todt: Gott und die Welt.
2. ↑ http://www.uwe-schummer.de/material/070315gema.pdf Gitta Connemann: "Ich bin Ostfriesin!"
3. ↑ http://www.friesischesforum.de/?mID=13 Connemann: "Wir Friesen sind ein Volk in verschiedenen Staaten, Friesland ist unsere Heimat."
4. ↑ Pressemitteilung auf der Website von Gitta Connemann (PDF), abgerufen am 24. August 2009
5. ↑ Bundesministerin Ursula von der Leyen besucht die Kinderkrippe "WOLkenstürmer" in Westoverledingen auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, abgerufen am 24. August 2009
6. ↑ http://www.spiegel.de/video/video-1017806.html
7. ↑ General-Anzeiger, abgerufen am 27. August 2009