Giovanni Dolfin

Giovanni Dolfin
Wappen des Giovanni Dolfin

Giovanni Dolfin († 12. Juli 1361) war der 57. Doge von Venedig. Er regierte von 1356 bis 1361. Während seiner Amtszeit verlor Venedig Dalmatien an Ungarn und geriet in eine Finanzkrise.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Die Dolfin gehörten zu den bedeutendsten und ältesten, den sog. apostolischen Familien Venedigs. Aus der Familie gingen vierzehn Prokuratoren und sechs Kardinäle hervor sowie als einziger Doge, Giovanni Dolfin.

Leben

Dolfin war sowohl ein fähiger und mutiger militärischer Führer als auch ein geschickter und erfahrener Diplomat. Er war procuratore di supra.
Verheiratet war er in letzter Ehe mit Caterina Giustinian.

Das Dogenamt

Giovanni Dolfin wurde am 13. August 1356 in Abwesenheit zum Dogen gewählt, wenn auch Bedenken bestanden, ob der auf einem Auge Blinde für das Amt geeignet wäre. Zum Zeitpunkt seiner Wahl befand sich Dolfin in der von ungarischen Truppen belagerten Stadt Treviso, aus der er sich mit einem tollkühnen Handstreich befreite, als er von seiner Wahl erfuhr.

Trotz seiner militärischen Qualitäten hatte die Republik während seiner Regierungszeit territoriale Verluste zu tragen. So gingen Conegliano, Serravalle und Asolo in Oberitalien sowie eine ganze Reihe der dalmatinischen Häfen verloren. Im Friedensvertrag von Zara verzichtete Venedig auf einen Teil der dalmatinischen Küste und „für immer“ auf den Titel eines Fürsten von Dalmatien und Kroatien. Weitere Zugeständnisse mussten an Francesco von Carrara und an den deutschen Kaiser Karl IV. gemacht werden. Dieser verweigerte den Venezianern trotz heftiger diplomatischer Bemühungen ein Lehen und sperrte zwei venezianische Botschafter zwanzig Monate lang ins Gefängnis. Dies alles blieb nicht ohne Auswirkungen auf die öffentlichen Kassen der Republik. Dazu kam ein päpstliches Verbot, mit den Ägyptern Handel zu treiben.
In Venedig zeichnete sich der Beginn eine Finanzkrise ab.

Grabmal

Dolfin wurde auf seinen Wunsch im Presbyterium der Kirche Santi Giovanni e Paolo begraben. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sein Grab in eine Seitenkapelle verlegt, um Platz für das Grabmal des Dogen Vendramin zu schaffen. Heute befindet es sich gegenüber dem Grabmal des Marino Cavalli.

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
Giovanni Gradenigo Doge von Venedig
13561361
Lorenzo Celsi

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